(Griechenland) Worte des Gefährten Nikos Maziotis zum Gedenken an Alfredo M. Bonanno

Gefunden auf informativo anarquista, die Übersetzung ist von uns.


(Griechenland) Worte des Gefährten Nikos Maziotis zum Gedenken an Alfredo M. Bonanno 14. Dezember 2023

Der Gefährte Alfredo M. Bonanno ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Er lebte sein ganzes Leben in der Welt des Kampfes und der Anarchie. Er war einer der Hauptvertreter der aufständischen Tendenz der italienischen anarchistischen Bewegung, mit einem großen theoretischen Beitrag und redaktioneller Arbeit. Er war Herausgeber der Zeitschrift Anarchismo und anderer anarchistischer Publikationen. Für seine Aktivitäten wurde er zusammen mit anderen Gefährten in den 1990er Jahren wiederholt vom italienischen Staat verfolgt und inhaftiert, zum Beispiel für den Fall O.R.A.I. (1996), für die bewaffnete Enteignung der Cassa Rurale di Serravalle in der Gegend von Trient im Jahr 1994 und für andere Anschläge.

Er war mehrmals in Griechenland gewesen. Das erste Mal traf ich ihn im Januar 1993, als er mich nach einem 50-tägigen Hungerstreik im Militärkrankenhaus 424 in Thessaloniki besuchte. Ich war gerade aus dem Militärgefängnis in Thessaloniki entlassen worden, weil ich mich geweigert hatte, den Militärdienst abzuleisten. Im Jahr 1999 war er auch nach Griechenland gekommen und sagte als Zeuge der politischen Verteidigung in meinem Prozess wegen des Anschlags auf das Ministerium für Entwicklung im Dezember 1997 aus, der eine Geste der Solidarität mit dem Kampf der Bewohner der Dörfer des Golfs von Strymonikos im Norden Griechenlands auf der Halbinsel Chalkidiki (Olympiada, Varvara, Stavros, Asprovalta) gegen die Gründung des kanadischen Goldmultis TVX GOLD war, dem später Hellas Gold, eine Tochtergesellschaft von Eldorado Gold, folgte. Es war ein historischer politischer Prozess in den Annalen der griechischen anarchistischen Bewegung, in dem zum ersten Mal in Griechenland nach dem Sturz der Junta Formen der bewaffneten Aktion und des Kampfes verteidigt wurden. Bei diesem Prozess, der auf einen Aufruf zur internationalen Solidarität folgte, sagten neben den griechischen Gefährten Alfredo Bonanno auch Costantino Cavalleri, ein Gefährte der aufständischen Tendenz der italienischen anarchistischen Bewegung, und die Gefährtin Hellyette Bess aus, die Mitglied der französischen Guerillaorganisation Action Directe war und wegen ihrer Beteiligung an dieser Organisation mehrere Jahre im Gefängnis saß.

Drei damals inhaftierte Action-Directe-Mitglieder, Jean-Marc Rouillan, Joëlle Aubron und Nathalie Ménigon, hatten ebenfalls eine schriftliche Solidaritätsbotschaft an das Gericht geschickt. Das letzte Mal, als ich den Gefährten Alfredo sah, war 2010-11 im Korydallos-Gefängnis, als wir wegen unserer Beteiligung am „Revolutionären Kampf“ inhaftiert waren. Er war auch im Gefängnis, weil ihm die Enteignung einer Bank in Griechenland vorgeworfen wurde. Mit dem Gefährten Alfredo verbindet uns trotz unserer unterschiedlichen Kampfansätze und Aktionsformen ein unsichtbarer Faden, wie so viele andere Gefährten auf der ganzen Welt, die ihr ganzes Leben dem Kampf zur Befreiung der Menschheit von den Fesseln des Staates und des Kapitals widmen.

GEFÄHRTE, DU BIST IN UNSEREM GEDENKEN UND IN UNSEREN KÄMPFEN NOCH LEBENDIG.

Nikos Maziotis, verurteilt und inhaftiert für Aktionen, für die die Organisation der Revolutionären Kampf die Verantwortung übernommen hat. Griechenland, Dez. 2023

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