(Grupo Ruptura) Faschismus, Antifaschismus und Klassenkampf

Dieser Text wurde vor einigen von der Gruppe aus Madrid, Grupo Ruptura, geschrieben, ein weiterer Text in der Reihe bzw. Auseinandersetzung mit der Kritik an dem Antifaschismus. Die Übersetzung ist von uns.


(Grupo Ruptura) Faschismus, Antifaschismus und Klassenkampf

Dieser Text wurde am 10.03.2010 veröffentlicht.

Dieser Text wurde im Rahmen des Vortrags „Faschismus, Antifaschismus und Klassenkampf“ anlässlich des 5-jährigen Bestehens des Klinamen-Projekts präsentiert.

Einführung

Bevor wir eine Analyse dessen vornehmen, was wir unter Faschismus verstehen, scheint eine erste Warnung notwendig. Die Worte „Faschist“ und „Faschismus“ sind im Laufe der Zeit zu Fetischwörtern geworden. Faschistisch kann also die Monarchie, die Polizei, der Staat, die Demokratie, Hitler, Aznar, Bush oder meine Katze sein… In ihrem Anspruch, allumfassend zu sein, bezeichnen diese Worte letztlich nichts. Sie sind einfach eine Art Totem, mit dem Schamanen aller Couleur versuchen, den Stamm zu mobilisieren. In der Politik der Mobilisierung (im Gegensatz zur Politik der Bewegung), der Sichtbarkeit und der Unmittelbarkeit spielt es keine Rolle, dass Worte und Begriffe ihre Bedeutung verlieren, solange sie ihre symbolische Ladung behalten. Es macht nichts, wenn sie zu nutzlosen theoretischen Instrumenten werden, solange sie bunte Fahnen bleiben, mit denen man vor den Massen winken kann. Das heißt, dass wir versuchen werden, den Begriff „Faschismus“ recht eng zu fassen, und dass wir, wenn wir sagen, dass diese oder jene Sache faschistisch ist, dies auf einer theoretischen Grundlage tun werden.

Block 1: Faschismus gestern und heute

1. Historischer“ Faschismus: Charakteristika, Funktion, Verhältnis zum Kapitalismus.

Unter historischem Faschismus verstehen wir die historischen Erfahrungen der faschistischen Bewegungen, die in den 1920er und 1930er Jahren an die Macht kamen und sich als Diktaturen konstituierten. Diese ultranationalistischen Massenbewegungen kamen an die Macht, weil sie die Interessen einer von der ökonomischen Krise bedrohten Mittelschicht vertraten und unter dem Druck einer starken reformistischen Bewegung standen (das Ergebnis der sozialdemokratischen Niederlage und des Verrats an einer starken revolutionären Bewegung), der es gelang, sowohl Teile der Arbeiterklasse als auch Teile der Großbourgeoisie mitzureißen. Der Faschismus hat als ersten und grundlegenden Feind die reformistischen oder revolutionären Arbeiterorganisationen, die er entweder während seiner Machtergreifung (Italien) oder unmittelbar danach (Deutschland) bekämpft und zerstört hat. Auf diese Weise erfüllt sie eine grundlegende Aufgabe für den Kapitalismus in Krisenzeiten, nämlich die Schaffung einer unstrukturierten, terrorisierten, gehorsamen und daher billigen Arbeiterklasse. Der Faschismus versuchte auch, die Arbeiterklasse durch ideologische und materielle Mechanismen in den faschistischen Staat zu integrieren, und zwar durch die Verwaltung der Freizeit (touristische Reisen, sportliche oder Freikörperkultur), durch die falsche Vertretung ihrer Interessen in korporativistischen Organen, die in der Praxis Organe der Kontrolle und der Durchsetzung der Interessen der Bosse in den Fabriken waren, und durch eine mächtige Ideologie, die zwischen der Integration in eine „nationale Gemeinschaft“, ein „Volk“ (im Falle der Nazis eine zutiefst rassistische Idee), in dem die Klassenwidersprüche verwässert wurden, und dem Ausschluss (und gegebenenfalls der Ausrottung) einer ganzen Reihe von Asozialen, Juden und „Roten“, die für die Missstände in der Nation verantwortlich waren, sich drehte.

Die Machtergreifung des Faschismus war weder eine Erfindung noch eine Marionette der Bourgeoisie. Es handelte sich auch nicht, wie gesagt, um eine historische Tendenz des Kapitalismus. Sie war ein Notfallmittel der Bourgeoisie bestimmter Länder, um eine tiefe ökonomische und politische Krise diktatorisch zu überwinden, die sowohl auf die Grenzen des Kapitalismus selbst als auch auf die Kanalisierung des Proletariats in Richtung Reformismus und seine Integration in den Kapitalismus durch die Sozialdemokratie zurückzuführen war (was im Falle Deutschlands die Vernichtung der revolutionären Proletarier durch die Freikorps unter der Kontrolle der Sozialistischen Partei Deutschlands, SPD, und in Italien durch die Fasci bedeutete). Der Kapitalismus braucht manchmal die Diktatur und manchmal die Demokratie (der spanische, chilenische und argentinische Übergang1 sind gute Beispiele), um die Ausbeutung der Proletarier und die kapitalistische Akkumulation fortzusetzen.

2. Faschismus, Diktatur und Demokratie

Wir verstehen, dass der Faschismus, sobald er an die Macht kommt, nur eine andere Art von Diktatur ist, wie die Militärdiktaturen, die religiösen Diktaturen oder die Diktaturen der autoritären Rechtsparteien, die das Ergebnis spezifischer sozialer und historischer Bedingungen sind. Es stimmt, dass die faschistische Ästhetik und die faschistischen Paraphernalien ein großes Vorbild für alle nachfolgenden Diktaturen waren, noch viel mehr für ihre Zeitgenossen, die versuchten, die Unterstützung der faschistischen Mächte zu gewinnen, aber das sollte nicht irreführend sein.

Diktatur und Demokratie sind spezifische Formen, die der kapitalistische Staat je nach den gesellschaftlichen Bedingungen annimmt. Sie folgen einander je nach den Interessen der imperialistischen Mächte, der nationalen bourgeoisen Fraktionen oder je nach dem Klassenkampf. Was wirklich wichtig ist, ist, dass die tolerierbaren Bedingungen in einer Demokratie a priori sind (und wir sagen a priori, weil die Demokratie über Mechanismen verfügt, um Ausnahmezustände anzuwenden und hart durchzugreifen, siehe Italien in den 1970er Jahren oder was heute im Baskenland geschieht2), beide sind kapitalistische Regierungsformen, die auf der Ausbeutung des Proletariats beruhen, und, was noch wichtiger ist, die Bourgeoisie wird versuchen, im Falle einer ökonomischen oder politischen Krise den Übergang von der einen zur anderen zu erzwingen, mit der unschätzbaren Kollaboration der sozialdemokratischen Unterdrückung, entweder durch den Übergang von der Demokratie zur Diktatur oder andersherum. Wenn die demokratischen Methoden nicht ausreichen, um die Forderungen der Arbeiter einzudämmen, wird die Diktatur zum geeigneten Mittel, um die Arbeiterorganisationen zu unterdrücken und die Ordnung so lange wie nötig aufrechtzuerhalten. Wenn diktatorische Methoden nicht ausreichen, um die Arbeiterklasse zu vernichten, oder wenn die Diktatur ihre Funktion erfüllt hat, ist die Rückkehr zur Demokratie der perfekte Mechanismus, um mögliche revolutionäre Tendenzen zu deaktivieren und die Arbeiter dazu zu bringen, die notwendigen kapitalistischen Maßnahmen „um der Demokratie willen“ zu akzeptieren. Der spanische Übergang3, bei dem die Änderung der Staatsform für die Fortführung der Form der Ausbeutung und auch für die Verantwortlichen und Profiteure dieser Ausbeutung notwendig war, stellt ein perfektes Beispiel für den letzteren Fall dar.

3. Faschismus heute: Kontinuität und Unterschiede zum historischen Faschismus.

Unserer Meinung nach können wir faschistische Gruppen heute in zwei verschiedene Gruppen einteilen. Die erste würde von all jenen kleinen Gruppen, kleinen Parteien und anderen hirnlosen Leuten gebildet werden, die offen behaupten, die direkten Erben des historischen Faschismus in jeder seiner Varianten (faschistisch, falangistisch, nationalsozialistisch) zu sein: Nación y Revolución, Combat España, die verschiedenen Falanges4, Alianza nacional, etc. Die zweite Gruppe sind jene rechtsextremen Parteien, die sich von jeglicher faschistischen Szenografie und Ästhetik, ja sogar von Teilen ihres Programms, verabschiedet oder öffentlich distanziert haben, um andere aufrechtzuerhalten. Sie bezeichnen sich selbst als „Patrioten“ und andere haben sie als Nationalpopulisten oder Postfaschisten bezeichnet. Ihre Vorbilder sind der Front National von Le Pen, die Nationale Allianz von Fini oder die FPÖ von Haider. Populistische Parteien, die ihre Kampagne im Wesentlichen auf die Ablehnung der Einwanderung, die Verteidigung der nationalen Präferenz (Spanier zuerst) und die Sicherheit der Staatsbürger ausrichten. In Spanien gibt es noch keine derartigen Parteien mit einem gewissen Grad an Etabliertheit, was an sich schon ein Punkt ist, den es zu analysieren gilt, aber auch ein Punkt, der auf Absichten hinweist: Democracia Nacional, España2000, Plataforma per Catalunya, usw.

Wir wissen sehr wohl, dass in beiden Blöcken Gruppen vertreten sind, die sich in ihrer Ideologie und ihrer sozial-militanten Zusammensetzung stark voneinander unterscheiden (sie haben sogar ihre Streitigkeiten). Die Trennung zwischen Neofaschisten und Nationalpopulisten (um sie in gewisser Weise zu unterscheiden) beruht nicht nur auf diesen ideologischen, ästhetischen und taktischen Unterschieden, sondern, was für uns noch wichtiger ist, auch auf ihrer potenziellen sozialen Projektion und der Art der Bedrohung, die sie für die Arbeiterklasse darstellen.

Trotz ihrer Unterschiede werfen wir alle Gruppen des ersten Typs in einen Topf, weil wir ihre mögliche soziale Projektion in der Zukunft für null halten. Sie werden mikrige Parteien bleiben, mit einem konstanten Strom von Menschen, die ein- und ausgehen, und mittelfristig so bleiben, wie sie sind. Wir glauben zwar nicht, dass NyR oder La Falange einen Sitz im Parlament gewinnen können, aber es ist durchaus möglich, dass solche Gruppen in kleinen Städten, die von rassistischen oder fremdenfeindlichen Konflikten erschüttert wurden, einen Sitz im Stadtrat oder eine gewisse Bedeutung erlangen können. Mit anderen Worten: Diese Gruppen stellen mittelfristig keine soziale Bedrohung dar. Ihre Bedeutung liegt auf einer anderen Ebene, der der physischen Bedrohung sozusagen. Im Gegensatz zu den Mitgliedern der zweiten Gruppe, die sich kein radikales und gewalttätiges Image zulegen wollen, haben die Militanten dieser Gruppen im Allgemeinen weniger Probleme damit, gewalttätige Aktionen (Schläge, Angriffe auf Räumlichkeiten usw.) gegen die radikaleren oder schwächeren Teile der Arbeiterklasse durchzuführen.

Die zweite Gruppe, die ebenfalls ideologische und soziale Unterschiede aufweist, ist in einem anderen Sinne gefährlich. Wir sehen die Möglichkeit, dass durch die Wiederholung des französischen, italienischen, österreichischen usw. Phänomens und unter bestimmten Bedingungen einige dieser Parteien oder eine Koalition von ihnen mittelfristig eine gewisse gesellschaftliche Relevanz erlangen könnten, die sich in Bürgermeisterämtern, Abgeordnetenmandaten, Mitgliedern des Europäischen Parlaments usw. niederschlagen könnte, und dass ihre Botschaft den Mainstream der Gesellschaft erreichen könnte. Die spezifischen Bedingungen, die diesen Gruppen zum Durchbruch verhelfen können, stehen unmittelbar vor der Tür. Zum einen die ökonomische Krise, die, wie immer, vor allem die Arbeiter treffen wird. Sie werden einen zunehmenden Wettbewerb um einen Arbeitsplatz, um Subventionen usw. am eigenen Leib spüren, den Faschisten und Geschäftsleute versuchen werden, in einen Wettbewerb zwischen Einheimischen und Ausländern zu kanalisieren, indem sie die typischen und logischen Reibungen ausnutzen, die entstehen, wenn Menschen mit unterschiedlichen Kulturen, Traditionen und Herkünften zusammenleben. Indem sie die Einwanderer mit dem Mangel an Arbeit oder Subventionen (Schulbildung, Arbeitslosigkeit usw.), mit dem Anstieg der Kriminalität (in einer Gesellschaft, in der sich die sozialen Unterschiede Tag für Tag verschärfen, kann die Kriminalität nur zunehmen), mit dem Zusammenbruch der öffentlichen Dienste usw. in Verbindung bringen, spielen diese Parteien die Karte der nationalen Präferenz (Spanier zuerst) aus, um ihre Relevanz zu erhöhen. Die Folge ist die Konstruktion einer sozialen Neuzusammensetzung rund um Nation, Rasse und Kultur, die die Arbeiterklasse in „Spanier“ und „Einwanderer“ spaltet und versucht, die Klassenunterschiede zwischen Bourgeois und Proletariern zu verwischen. Hinzu kommt, dass die Krise auch viele kleine Gewerbetreibende treffen wird, die die „unfaire“ Konkurrenz der zugewanderten Geschäfte und der großen Läden beklagen und sich in die Arme dieser Parteien stürzen werden, um deren national-populistische Ideologien zu unterstützen.

Diese Parteien sind jedoch derzeit in der Minderheit, und um zu wachsen, müssen sie sich bekannt machen, sie brauchen starke und zunächst gezielte Propagandakampagnen, was im Wesentlichen eine Frage des Geldes und der Möglichkeiten ist. Die Gelegenheiten, auf die wir uns beziehen, sind Vorfälle jeglicher Art, die in fremdenfeindlicher Weise thematisiert werden, sei es irgendein Ärger in der Nachbarschaft wie in Alcorcón, ein Ereignis, das von der Presse als Kriminalität von Einwanderern dargestellt wird wie in El Ejido, der Bau von Moscheen in Städten mit hohem Einwanderungsanteil usw. Geld kann heutzutage nur noch aus Subventionen kommen, entweder privat von Geschäftsleuten oder vermögenden Privatpersonen, oder aus öffentlichen Subventionen für Wahlerfolge. Die oben erwähnten „Chancen“ sind mit dem Geld verknüpft, da die extreme Rechte bei solchen Ereignissen an die Wahlurnen gehen wird, um Stimmen und hoffentlich Rats- oder Bürgermeistersitze zu gewinnen, mit denen sie ihre Parteien finanzieren kann.

Aus diesem Grund wird der andere entscheidende Faktor für den Erfolg dieser Parteien darin bestehen, wie sich diese Krise in der nationalen Politik niederschlägt. Gegenwärtig gibt es mehrere Faktoren, die den Aufstieg rechtsextremer Parteien behindern. Der erste ist die politische Spannung zwischen den beiden großen Parteien PSOE und PP. Der Rechtsruck der PP hat zu einer Polarisierung der Situation geführt, der Zusammenbruch der Izquierda Unida ist ein Spiegelbild der Unfähigkeit der extremen Rechten, ihr Gesicht zu zeigen, auf der linken Seite. So wie viele IU-Wähler oder linke Stimmenthalter 2004 und 2008 für die PSOE gestimmt haben, um die PP zu verdrängen oder ihre Rückkehr zu verhindern, haben viele potenzielle Wähler der extremen Rechten für die PP gestimmt, um zu verhindern, dass die PSOE weitermacht. Die PP hat jedoch einen Erneuerungsprozess eingeleitet, bei dem ihre härtere Seite (in den Medien von Aguirre und ihren Freunden von COPE vertreten) mit einem gemäßigteren Sektor konkurriert, in dem Rajoy, Gallardón usw. hervorstechen. Eine Verschiebung der PP in die Mitte würde eine Lücke nach rechts aufreißen, in der rechtsextreme Parteien Fuß fassen könnten. Hinzu kommt die Auswirkung der Krise auf die politische Delegitimierung der PSOE, die gezwungen sein wird, unpopuläre Maßnahmen gegen die Krise zu ergreifen, und der es daher immer schwerer fallen wird, ihre Strategie des „die Rechte kommt“ aufrechtzuerhalten.

Hinzu kommt eine mögliche Reform des Wahlrechts, die es kleinen Parteien derzeit sehr schwer macht, ins Parlament einzuziehen, es sei denn, sie sind geografisch konzentriert wie die Nationalisten, was ihnen zugute kommen könnte.

Ein weiterer Grund ist die Erinnerung an die Franco-Diktatur, die zwar immer weniger präsent ist, aber immer noch mehrere Generationen von Wählern beeinflusst. Die extreme Rechte muss sich von der Diktatur „distanzieren“ und gleichzeitig ein spanisches nationalistisches und „patriotisches“ Image pflegen. Der Geschichtsrevisionismus von Persönlichkeiten wie Pio Moa, Cesar Vidal usw. kann zweifellos dazu beitragen, ebenso wie der Versuch der Sozialisten, Spanien ein neues Gesicht zu geben, um den Angriffen der PP zu begegnen. In den 1980er Jahren entstanden sowohl in Deutschland als auch in Italien geschichtsrevisionistische Strömungen, die, indem sie freiwillig oder unfreiwillig das Gesicht des Faschismus reinwaschen, in gewisser Weise den Aufstieg der extremen Rechten begünstigten.

Schließlich muss die extreme Rechte wissen, wie sie ihre Karten ausspielen kann; der Populismus braucht ein starkes, fähiges und vor allem charismatisches öffentliches Gesicht, um ihre ideologische Verwirrung in gewisser Weise zu kompensieren. Ein FN ohne Le Pen, eine Nationale Allianz ohne Fini oder eine FPÖ ohne Haider sind nur schwer vorstellbar. Abgesehen von anderen Faktoren, auf die wir jetzt eingehen werden, ist die Krise vieler dieser Parteien auf die Erosion ihrer Führungspersönlichkeiten oder auf die Nachfolgekrisen zurückzuführen, die sich in diesen Parteien auftun.

Ein weiterer Faktor, der die Anziehungskraft dieser Parteien untergräbt, ist die Tatsache, dass viele ihrer Wähler zur traditionellen Rechten zurückkehren, wenn die Rechte ihre politischen Positionen in Bezug auf Einwanderung und Sicherheit übernimmt, wie dies in Frankreich der Fall war, wo bei den letzten Wahlen ein signifikanter Wählerwechsel von Le Pen zu Sarkozy stattgefunden hat. Das Problem wird dadurch nicht kleiner, sondern eher noch größer, da der Anti-Immigrations- und Pro-Sicherheits-Diskurs (ein Diskurs, der einerseits die Arbeiterklasse noch mehr isoliert, indem er sie dazu bringt, in ihresgleichen einen möglichen Dieb, Vergewaltiger, Mörder usw. zu sehen, und sie andererseits um Papa Staat gruppiert, genau wie der Terrorismus, nur auf eine diffusere und effektivere Weise) institutionalisiert und normalisiert wird, was zu weiteren Spaltungen und Mystifikationen in einer Arbeiterklasse führt, die ohnehin schon genug am Arsch ist.

Um diesen Überblick über die faschistischen Gruppen von heute zu vervollständigen, ist es notwendig, einen Blick auf die Bedingungen zu werfen, unter denen sie entstehen. Der Wald, der es nicht immer zulässt die Äste zu sehen, ist die Klassengesellschaft, in der die Einen von den Anderen ausgebeutet werden und in der die Letzteren von jedem Diskurs, jeder politischen Formation und jeder Arbeits- und Wirtschaftsstruktur profitieren, die die Arbeiterklasse isoliert und individualisiert und falsche Identitäten schafft, auf denen sie sich neu formieren kann. Der „historische Faschismus“ war der Mechanismus, mit dem dies in einigen Ländern in der Zwischenkriegszeit erreicht wurde.

Heute ist die Situation ganz anders: Die Niederlage der Arbeiter in den 1970er Jahren und der Neoliberalismus haben die Arbeiterklasse in den am weitesten entwickelten Ländern in einen Zustand der Zersetzung versetzt. Heute gibt es weder bedrohliche revolutionäre Bewegungen noch reformistische Bewegungen, die den Kapitalismus mit unerträglichen Kosten belasten; im Gegenteil, wir sehen, wie sich die materiellen Bedingungen der Arbeiterklasse von Tag zu Tag verschlechtern, während die sozialen Unterschiede immer größer werden. In diesem Zusammenhang wird die heutige extreme Rechte nicht genau die gleiche Rolle spielen wie der „historische Faschismus“, da die harte Rechte bereits von der Demokratie und in vielen Ländern von der Sozialdemokratie übernommen wurde.

Dennoch gibt es eine Kontinuität zwischen dem Faschismus von damals und der nationalpopulistischen extremen Rechten von heute. Das erste ist persönlich: Die meisten Gründer und führenden Kader der rechtsextremen Parteien sind „seid jeher Faschisten“. Der französische Front National wurde auf der Grundlage ehemaliger Vichy-Kollaborateure, ehemaliger OAS-Mitglieder und poujadistischer Populisten wie Le Pen gegründet. Die italienische MSI wurde gegründet und bis in die 1980er Jahre von Faschisten geführt, die in der Republik Saló usw. waren. In Spanien war der derzeitige Führer der Democracia Nacional, Manuel Canduela, ein bekanntes Mitglied der Acción Radikal und Sänger von División 250. All dies deutet darauf hin, dass es sich nicht um eine Bekehrung dieser Elemente handelt, sondern um ein notwendiges Facelifting, um Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen, wobei die „problematischsten“ Teile ihrer Ideologie beiseite gelassen werden und diejenigen beibehalten werden, die ihnen helfen können, sich zu verbreiten. Die Faschisten suchen nach ihrer zweiten Chance, umgewandelt in patriotische Populisten.

Es gibt eine zweite Kontinuität, nämlich die Auswirkungen, die ihr Diskurs auf die Arbeiterklasse hat. Wir werden dies nicht weiter ausführen, da es bereits oben erörtert wurde, aber wir möchten betonen, dass die Fremdenfeindlichkeit und der Nationalismus, die diese Parteien verbreiten, die Arbeiterklasse in Bezug auf Rasse oder Herkunft spaltet und gleichzeitig die Klassenunterschiede innerhalb desselben Landes verdeckt.

Block 2: Perspektiven des antifaschistischen Kampfes

1. antifaschistisch und antikapitalistisch.

„Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“ M. Horkheimer

Für uns ist es unmöglich, Faschismus und Kapitalismus zu trennen, wir sind nicht antifaschistisch, weil wir für eine mildere Form der kapitalistischen Ausbeutung, die Demokratie, kämpfen, oder weil wir den Faschismus für das größte aller Übel halten. Wir sind antifaschistisch, weil wir antikapitalistisch sind, weil wir verstehen, dass der Faschismus eine der möglichen Waffen ist, mit denen der Kapitalismus das Proletariat konfrontieren kann, und weil die Faschisten die Spaltung der Arbeiterklasse nähren und reproduzieren und sie in ihrem Kampf gegen das Kapital schwächen. Wir könnten sagen, dass wir genauso wie Antifaschisten auch Antidemokraten sind, weil wir, wie wir sagen, keine Gesellschaftsordnung akzeptieren, die auf der Ausbeutung einer Klasse durch eine andere beruht. Für uns ergibt der Antifaschismus nur im Rahmen des Klassenkampfes einen Sinn, der als ein weiterer Kampf des Proletariats gegen den Kapitalismus und seine Bourgeoisie verstanden wird, genauso wie die Kämpfe für die Arbeit, für unsere Lebensbedingungen, die Geschlechterkämpfe, usw. Ein Kampf also, der sich aus der Autonomie und der Klasseneinheit von der Basis her entwickeln und darauf hinarbeiten muss, wobei eine Zusammenarbeit mit politischen Parteien, Gewerkschaften/Syndikaten oder bourgeoisen oder institutionellen Kräften abgelehnt wird. Von der horizontalen Entscheidungsfindung, der Selbstverwaltung und der Selbsttätigkeit der Arbeiter, gegen Hierarchien, Dirigismus oder subventionierter Institutionalisierung. Für uns ist das Endziel in diesem Kampf genauso wichtig wie die Mittel, die wir einsetzen, um es zu erreichen.

2. Ziele und Strategien des antifaschistischen Kampfes.

Wie wir gesagt haben, sind wir nicht einfach so Antifaschisten. Wir sind antifaschistisch, weil wir antikapitalistisch sind und deshalb verstehen wir den Antifaschismus als eine weitere Dimension des antikapitalistischen Projekts, ohne eine besondere Bedeutung im Vergleich zu anderen. Im Rahmen dieses Projekts, dessen Endziel die Abschaffung des Kapitalismus durch die Revolution ist, bestünde das Teilziel des Antifaschismus darin, all jene zu beseitigen, die versuchen, die Arbeiterklasse in Einheimische und Fremde zu spalten und damit zu schwächen. All jenen ein Ende zu setzen, die versuchen, uns eine klassenübergreifende Sicht der Realität aufzuzwingen, die uns durch die Verzerrung der Realität noch tiefer in die Situation hineinzieht, in der wir uns befinden, in diesem Fall eine Sicht in Bezug auf „das Volk“, auf „die Nation“, so wie es in anderen Fällen eine Sicht in Bezug auf „die Staatsbürgerschaft“ ist. Zum Schluss, der Antifaschismus ist der direkte Kampf gegen die Nazis und Faschisten, die unsere Gefährten direkt angreifen und versuchen, ihre Gewalt auf der Straße durchzusetzen.

Die ersten beiden Momente dieses Kampfes, gegen Spaltungen und falsche klassenübergreifende Konstruktionen, sind ein Grundpfeiler des antikapitalistischen Kampfes, sie sind eine ständige Arbeit in jedem der Konflikte, denen wir begegnen. Im konkreten Fall der Trennung nach Rasse oder Nation geht es darum, Solidaritätsbande mit den eingewanderten Arbeitern zu knüpfen, die auf Gleichheit und Solidarität beruhen und nicht auf Opfertum, Bevormundung oder Wohltätigkeit. Diese tägliche Arbeit ist offensichtlich die komplizierteste, wenn nicht sogar noch komplizierter als das Knüpfen von Verbindungen mit einheimischen Arbeitern. Wir glauben, dass dies durch die Teilnahme an Konflikten erreicht werden kann: Nachbarschaftskonflikte, Arbeitskonflikte, Konflikte gegen Abschiebeknäste usw. Wir müssen diesen Botschaften einen Diskurs und eine Praxis der Einheit und Solidarität unter Gleichen und der Konfrontation mit denjenigen entgegensetzen, die wirklich für unsere Probleme verantwortlich sind, indem wir jederzeit sowohl den Feind als auch seine Strategien, das Problem zu verbergen und Sündenböcke zu benennen, aufzeigen. Diese Arbeit ist vielleicht die wichtigste und wird dennoch in vielen Bereichen des Antifaschismus am wenigsten umgesetzt. Wir möchten diesen Kampf nicht einmal als Antifaschismus bezeichnen, denn er ist Teil des Kampfes für die Einheit der Klasse und die Solidarität gegen alle Arten von Spaltungen, nach Rasse, Geschlecht, Alter, Kategorie usw.

Unter Antifaschismus wird seit jeher der mehr oder weniger direkte Kampf gegen faschistische Organisationen und ihren Diskurs verstanden: die individuelle oder kollektive Konfrontation mit den Nazis, Propagandaarbeit usw. Das Ziel dieses Kampfes muss es sein, die faschistischen Gruppen zu stoppen und ihre Ausbreitung zu verhindern. An diesem Punkt müssen wir überlegen, welche Strategien und Instrumente wir entwickeln sollten, um den Nazigruppen entgegenzutreten. Im Allgemeinen bedeutet dies, dass man ständig Druck ausübt, um es ihnen so schwer wie möglich zu machen, ihre Propagandaarbeit zu verrichten. Die Tatsache, dass Parteien wie DN oder Nación y Revolución keinen öffentlichen Sitz haben oder keine Kundgebungen, Demonstrationen usw. abhalten können, ohne dass es zu Angriffen, Zusammenstößen usw. kommt, ist sicherlich ein gutes Zeichen.

Vielleicht wäre es interessant, zwischen den beiden oben beschriebenen Typen von Faschisten zu unterscheiden. Neofaschistische Gruppen versuchen, Mitglieder und Sympathisanten zu gewinnen, indem sie offen und ausdrücklich ihren Rassismus, ihre Fremdenfeindlichkeit, ihre Homophobie usw. verteidigen. Je mehr Nazis und je lauter sie auftreten, desto besser. Ihr Zielpublikum sind in der Regel junge Leute, Boneheads usw. Aus diesem Grund organisiert NyR (Nación y Revolución) Veranstaltungen in Tirso5, am 2. Mai, usw. Mit diesen provokanten Gesten wollen sie zwei Dinge erreichen: erstens natürlich Medienresonanz und zweitens ihr Image als „harte Jungs“ stärken. Viele argumentieren, dass die antifaschistischen Gegenreaktionen ihr erstes Ziel nur dadurch erleichtern, dass sie ihr Auftreten in den Medien verstärken, und das stimmt auch. NyR hätte nie so viele Fotos bekommen wie nach den Krawallen in Tirso. Diese Bewertung ist jedoch unvollständig, da sie den zweiten Teil nicht berücksichtigt: die Art und Weise, wie sie erscheinen. Es stimmt, dass NyR nach den Krawallen überall im Fernsehen zu sehen war, aber wie sind sie erschienen? Als eine Bande in die Enge getriebener Nazis, die ohne die Polizei in ernsthafte Schwierigkeiten geraten wären. Ihr hartes, eingebildetes Image verschwand in den Rauchkesseln. Das haben die Nazis selbst in ihren eigenen Foren erkannt. Die konkrete Antwort auf diese faschistischen Gruppen besteht darin, ihr Image als harte Kerle, als Supernazis, als Schockkräfte, das für die Kinder, denen sie eine Gehirnwäsche verpassen, so attraktiv ist, jederzeit zu zerstören. Man muss sie schwach aussehen lassen, wie die Arschlöcher, die sie sind, um sie zu demütigen, um sie lächerlich zu machen, auf jede erdenkliche Weise. Durch Propaganda und durch Taten. Die Frage ist also nicht, ob die Taten dieser Nazis eine Reaktion erfordern oder nicht, sondern was die angemessenste Reaktion ist, um sie lächerlich zu machen und ihr Image zu zerstören.

Die zweite Gruppe von Faschisten erfordert vielleicht eine sorgfältigere Analyse und eine konstantere Arbeit, weil ihr Wachstum von Umständen abhängt, die weitgehend außerhalb unserer Reichweite liegen. Gegenwärtig kann die antikapitalistische Bewegung wenig tun, um die Beziehungen zwischen den großen Parteien zu verändern, eine gemeinsame Antwort auf die ökonomische Krise zu finden oder einen charismatischen Führer in der extremen Rechten zu finden. Unsere Schwäche verurteilt uns zu einer fast erwartungsvollen Position, die als erste Barriere der Eindämmung dient, da wir immer noch in der Minderheit sind. In diesem Fall glauben wir, dass die zentrale Strategie darin besteht, den Druck aufrechtzuerhalten, der ihr öffentliches Handeln behindert, und zwar mit den jeweils geeigneten Mitteln, um ihre Botschaft zu entkräften, wo immer sie sie einzubringen versuchen, sei es durch Propaganda oder durch die Praxis echter Solidarität angesichts von Trennungen, indem sie die wahren Täter gegenüber ihren Versuchen, die Schuld auf Sündenböcke abzuwälzen, aufzeigen. All dies, ohne in den paternalistischen, viktimisierenden6 Diskurs der Linken zu verfallen, der den „armen kleinen Einwanderer“ mythologisiert und es der fremdenfeindlichen Botschaft nur noch leichter macht, zur einheimischen Bevölkerung durchzudringen.

Wir können diesen Text nicht beenden, ohne darauf hinzuweisen, was Antifaschismus unserer Meinung nach nicht sein sollte. Bei bestimmten Ansätzen und Positionen kann der Antifaschismus leicht zu einer Verteidigung des demokratischen Kapitalismus in Wort oder Tat werden, oder er kann zu einem Schlachtruf werden, mit dem linke Gruppen und Parteien versuchen, ihre Botschaft oder ihre Kampagnen zu verbreiten, indem sie die große Medienwirksamkeit der Worte „faschistisch“ und „Antifa“ nutzen.

Die erste Möglichkeit ist schon oft diskutiert worden, wenn aus verschiedenen Gründen der Antifaschismus vom Antikapitalismus getrennt wird. Die grundsätzliche Opposition zwischen Kapitalismus und Kommunismus wird durch die Opposition Demokratie-Faschismus ersetzt, d.h. durch die Wahl zwischen verschiedenen Systemen der politischen Verwaltung des Kapitals. Auf diese Weise wird der Kampf gegen den Faschismus zu einem Kampf für die Demokratie und damit zu einem Kampf zur Verteidigung einer Art von Kapitalismus gegen eine andere. In diesem makabren „Spiel“ versuchen die bourgeoisen Kräfte (Demokraten oder Faschisten), die Proletarier in ihr Lager zu holen, die die Kämpfe zwischen den verschiedenen Fraktionen des Kapitals mit ihrem Blut bezahlen werden. Klassischerweise kam diese Position im stalinistischen Volksfrontismus zum Ausdruck, der eine Koalition zwischen den „Arbeiterparteien“ und einigen „liberalen“ bourgeoisen Kräften anstrebte. Dieser sozusagen „demokratische Antifaschismus“ kommt heute in bestimmten Strömungen innerhalb der antifaschistischen Bewegungen zum Ausdruck. Zum Beispiel, indem sie zur Vermittlung der Institutionen im Kampf gegen die Nazis aufrufen („Verbot von Democracia Nacional“, „härtere Knaststrafen für Faschisten“ usw.) oder wenn antifaschistische Demonstrationen unter Beteiligung von Parteien oder Mitgliedern von Parteien, die an der Macht oder in der Opposition sind, stattfinden und sie sogar dazu aufrufen, „die Linke zu wählen“.

Die andere Möglichkeit ist der Antifaschismus als Sammelbecken für Organisationen mit anderen, nicht verwandten Interessen. Aus verschiedenen Gründen übt der Kampf gegen den Faschismus eine Anziehungskraft aus, die kein anderer hat. Auf der einen Seite sehen viele den Faschismus als die schlimmstmögliche Unterdrückung, als verdichtete Darstellung all dessen, was in der Welt oder im Kapitalismus schlecht ist. Andererseits leben wir seit 20 Jahren in einer grundsätzlich jugendlichen Bewegung, die sich ständig erneuert: Man tritt mit 16 Jahren mit Enthusiasmus ein und verlässt sie mit 30 ausgebrannt. Die meisten von uns, die in diese Bewegung eingetreten sind, haben dies über den Antifaschismus, die 20N7 usw. getan, was wie ein Minimum ist, von dem aus man in den Antikapitalismus oder die Linke eintritt, wer weiß. Diese Anziehungskraft, aber auch die mangelnde Definition des Begriffs Faschismus, die dazu führt, dass fast alles, was nach Autoritarismus, Tyrannei oder Ungerechtigkeit riecht, als faschistisch bezeichnet werden kann (von den Nazigruppen bis zur PP, über die bourbonische Monarchie oder die amerikanische Demokratie), machen sich viele bewusst oder unbewusst den Antifaschismus zunutze, um ihrem Kampf mehr Resonanz zu verleihen, um bestimmte Gruppen von Menschen in ihren Kampf einzubinden oder um in bestimmten Umfeldern bestimmte Forderungen oder Kämpfe einzuführen oder zu legitimieren, die vorher nicht so empfunden wurden. Der Kampf für die Republik ist viel mehr gerechtfertigt, wenn die Monarchie als faschistisch bezeichnet wird. Der Kampf für die Selbstbestimmung der Völker ist besser legitimiert, wenn die spanische Nation faschistisch ist, und so weiter. Man ist sogar antikapitalistisch, weil „der Kapitalismus zum Faschismus neigt“ oder direkt „Faschismus ist“. In gewisser Weise geht es darum, den Erfahrungsweg vom Antifaschismus zum Antikapitalismus in der Theorie zu reflektieren. Für uns, die wir als Militante ebenfalls vom Antifaschismus zum Antikapitalismus übergegangen sind, stellt sich die Frage umgekehrt, und wir erklären uns zu Antifaschisten, weil wir Antikapitalisten sind, und wenn wir uns zu Antifaschisten erklären, ist nicht alles gültig, und wir verstehen auch nicht, dass es möglich ist, eine gemeinsame Front zu bilden oder mit irgendjemandem Seite an Seite zu stehen, nur weil man sich als solcher erklärt.


1A.d.Ü., hier ist die Rede der Transición die im spanischsprachigen Raum, vor allem im spanischen Staat, nach dem Tod von Franco 1975, den sogenannten Übergang in die Demokratie beschreibt. Dieser Begriff wird für ähnliche Übergange, wie z.B., Chile und Argentinien, auch verwendet.

2A.d.Ü., gemeint war die harte Repression des Repressionsapparates der spanischen Staates gegen die baskischen Befreiungsbewegung.

3A.d.Ü., siehe Fußnote Nummer Eins.

4A.d.Ü., gemeint ist die faschistische Partei Falange, die sich in verschiedene Parteien gespalten hat, die alle denselben Ursprung für sich beanspruchen.

5A.d.Ü., Tirso de Molina, ein zentraler Platz in Madrid.

6A.d.Ü., Opferdiskurs.

7A.d.Ü., am 20.November 1975 starb Franco und seit dem ist dieser Tag ein Anlass vieler faschistischer Parteien, Organisationen und Persönlichkeiten, in Andenken an Franco und der Diktatur von 1939 bis 1975, Kundgebungen und Demonstrationen abzuhalten. Früher waren solche Kundgebungen massiv, zigtausende Anwesende, haben aber über die Jahre stark abgenommen. Dazu gab es, hauptsächlich in Madrid, Gegendemonstrationen bei denen es nicht selten Ausschreitungen gab.

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