(Italien) Operation Sibilla. – SEMPRI AINNATIS! – Solidarität mit den Störrischen

Quelle: Round Robin, die Übersetzung ist von uns


Operation Sibilla. – SEMPRI AINNATIS! – Solidarität mit den Störrischen

Am 13. 11. 2021 veröffentlicht

SEMPRI AINNATIS!
SOLIDARITÄT MIT DEM STÖRRISCHEN!

…Die Verwendung des Vorwurfs der Aufwiegelung, sei es „in seiner puren Form“ oder als „Würze“ für andere Vorwürfe, ist bezeichnend, weil sie darauf abzielt, die Verbindung zwischen der revolutionären Aktion und der Propaganda der Ideen, die sie hervorruft und unterstützt, zu unterbrechen, und uns auf diese Weise zu einer Anpassung unserer Überzeugungen sowie der Ausdrucksformen nach unten drängen will…“ (Von Vetriolo Nr. 6)

Mit diesen wenigen Zeilen möchten wir unsere ganze Solidarität und Verbundenheit mit den anarchistischen Gefährt*innen zum Ausdruck bringen, die im Rahmen der x-ten von der Staatsanwaltschaft Perugia eingeleiteten Untersuchung, die diesmal „Operation Sibilla“ genannt wird, verhaftet und untersucht werden.

Die Ermittlungen, die von den Carabinieri der R.O.S. auf Anweisung der Staatsanwaltschaft von Perugia in der Person von Manuela Comodi durchgeführt werden, konzentrieren sich insbesondere auf die anarchistische Zeitung VETRIOLO.

Gegen die Gefährt*innen wird aus verschiedenen Gründen wegen Anstiftung zu Straftaten und Anstiftung zu Straftaten in Verbindung mit Terrorismus und Umsturz der demokratischen Ordnung sowie wegen allgemeiner Vereinigung ermittelt. Für sechs Personen wurden vorsorgliche Maßnahmen angeordnet, für vier Personen Aufenthalts- und Unterschriftspflichten, für den bereits wegen anderer Verfahren inhaftierten Anarchisten Alfredo Cospito wurde eine Haftstrafe verhängt, und für den Anarchisten Michele Fabiani wurde Hausarrest mit Auflagen und elektronischer Fußfessel verhängt.

Als Anarchist*innen erwarten wir sicherlich nicht, dass die Macht uns mit weißen Samthandschuhen anfasst, wir wissen schon seit einiger Zeit, wie das globale System Staat-Kapital versucht, jeden loszuwerden, der die Ursachen und Folgen dieses tödlichen Systems nicht auf seiner Haut trägt, wir sind uns dessen bewusst, wir sind uns dessen von dem Moment an bewusst, wo wir versuchen, den anarchistischen Gedanken in die Praxis umzusetzen.

Wir glauben, dass es wichtig ist, nicht zu schweigen, ein Schweigen, das in einer Zeit starker sozialer Befriedung und extremer „Politisierung“ der Kämpfe (im schmutzigsten Sinne) eine weitere Erleichterung der Arbeit wäre, die die Macht tagtäglich leistet, um all jene zu isolieren und zu kriminalisieren, die sich ihren Regeln nicht unterwerfen. Angesichts des schaurigen Schauspiels der realen Realität und des konkreten kulturellen und moralischen Rückschritts der Individuen und der menschlichen Beziehungen in allen Bereichen des Lebens wollen wir keineswegs wehrlos bleiben. Gestern wie heute befinden wir uns im offenen Krieg gegen das System staatlicher, kapitalistischer, technologischer und religiöser Herrschaft in all seinen Formen und Ausprägungen, und unabhängig davon, wie sich die Regierungen zusammensetzen, ob sie demokratisch oder diktatorisch sind (oder wie auch immer sie sich definieren oder organisieren wollen), werden wir immer da sein, um sie mit Eisen und Feuer von Grund auf zu bekämpfen.

Wir bekunden erneut unsere volle und bedingungslose Komplizenschaft und Verbundenheit mit allen Gefährt*innen gegen die ermittelt wird und verhaftet wurden, sowie mit dem „Circolaccio Anarchico“ und der Redaktion der anarchistischen Zeitung VETRIOLO.

Sofortige Freiheit für Michele und Alfredo

Anarchici Sardi! (A.d.Ü., Sardische Anarchisten)

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