Hier ein Flugblatt der auf den Straßen in Berlin verteilt worden ist, wurde uns geschickt.
GEGEN DEN KAPITALISTISCHEN KRIEG!
In jedem Krieg verliert das Proletariat und die herrschende Klasse, die Bourgeoisie, gewinnt. Sie gewinnt, weil sie ihre Interessen durch Waffengewalt – dort wo ein friedlicher Konkurrenzkampf und Ablauf der Ausbeutung, der Akkumulation, der Wertschöpfung, des Mehrwertes, … nicht mehr funktioniert – durchsetzen kann. Egal welche Kriegspartei gewinnt oder verliert, egal unter welchen Namen oder Grund der Krieg angeblich geführt wird („Krieg gegen den Faschismus“, „fortschrittlicher Krieg“, „Krieg gegen Kolonialismus“, „Krieg für nationale Befreiung“, „Angriffs- und/oder Verteidigungskriege“, „Kriege für Lebensraum“, „Kriege für das eigene Überleben (der Nation, der Rasse, usw.)“…) am Ende gewinnt – und verewigt sich – die Existenz des Kapitals, auch wenn dies bedeutet die Waren zu zerstören (Städte in Schutt und Asche zu legen, Produktionsmittel zu vernichten, usw.) und dass dabei die wichtigste Wertschöpfung millionenfach für die Interessen des Kapitals massakriert wird, nämlich die Mehrheit der Menschheit, das Proletariat, jene, die nichts haben und besitzen, außer ihre Arbeitskraft.
Der Kapitalismus war nie ein ökonomisches System, welches weder ohne Krisen, noch ohne seine eigene Expansion und sein Fortschreiten funktionieren konnte, da er nur weltweit existieren kann und seine Interessen durchsetzen muss. Der Imperialismus ist kein exklusives Merkmal großer und mächtiger (vor allem auch militärisch) Nationen-Staaten, sondern aller Länder. Dies verschärft um so mehr Kriege, die die komplette Welt erreichen können und das Leben aller Spezies zu vernichten drohen.
Egal wie Kriege gerechtfertigt, verteidigt oder verharmlost werden, sie alle dienen nur den Interessen herrschender Klassen – die mit anderen herrschenden Klassen im Konflikt stehen – alle gegenwärtigen und vergangene Kriege sind nie im Interesse des Proletariats, wenn sie manchmal auch in seinem Namen geführt werden und wurden. Nationale Verteidigung und nationale Befreiung bedeuten, für die Interessen einer Fraktion der Kapitalistenklasse gegen eine andere zu kämpfen und zu sterben. Es bedeutet, andere Menschen aus der Arbeiterklasse für die Macht und den Profit der Klasse, die uns ausbeutet und unterdrückt, zu töten (und von ihr getötet zu werden).
Welches sind aber die Interessen der herrschenden Klassen, – wir reden über diese im Plural, wenn sie auch objektiv nur Eine ist, diese Eine aber aus verschiedenen Fraktionen besteht, die untereinander im Konflikt stehen, wie es der Fall im Krieg in der Ukraine, im Jemen, in Gaza oder sonst wo ist – die ständig Kriege weltweit führen?
Alle Ideologien der herrschenden Klassen, ob Nationalismus, Demokratie, Faschismus, Staatssozialismus, Religionen, usw. greifen wir dezidiert an, weil sie nur Alternativen innerhalb des Kapitalismus sind und weil sie dadurch die Mehrheit der Menschheit an Nationen-Staaten binden, die lokalen Verwalter und Schützer kapitalistischer Interessen und mit denen eben die Massen für Kriege mobilisiert werden.
Die Alternative zum kapitalistischen Krieg ist nicht der kapitalistische Frieden, sondern all dies zu zerstören was ihn verursacht.
FÜR DIE SOZIALE REVOLUTION, DIE AUFSTÄNDISCHE PRAXIS DES PROLETARIATS, FÜR EINE KLASSENLOSE GESELLSCHAFT! GEGEN ALLE NATIONALISMEN!
FÜR DIE ANARCHIE!
GEGEN DEN KAPITALISTISCHEN FRIEDEN!
Während des sogenannten kapitalistischen Friedens – was für ein schrecklicher Euphemismus – herrscht trotzdem Krieg. Der Kapitalismus kann weder friedlich, noch gerecht oder umweltfreundlich sein. Durch seine konstante Selbsterhaltung muss der Kapitalismus bis in alle Ewigkeit Mehrwert und noch mehr Mehrwert schöpfen.
Dies verursacht weltweit Armut, Pauperisierung des Lebens, Zerstörung der Umwelt, Entfremdung, wachsende psychische und physische Belastung, was alles zu Flucht, Verzweiflung und am Ende wenn diese Misere von den Staaten nicht mehr verwaltet werden kann, zu weiteren Konflikten und Kriegen führt. Alle zigtausende von Proletariern, welche das Mittelmeer überqueren, auf der Flucht vor Konflikten, Hunger, Armut, Repression und Gewalt, die dort durch die Zwänge des Kapitalismus ermordet werden, ist das kein Krieg? Herrschen denn hier etwa nicht dieselben Zustände? Ist der soziale Frieden, der kapitalistische Frieden nicht etwa die Zeit in der Krisen und Kriege erschaffen werden? Da dies der Fall ist, muss der Kapitalismus, der Staat, die Nation zerstört werden.
Wir sind daher weder für Pazifismus, noch für den sozialen Frieden, was sich eigentlich alle Linken und Rechten des Kapitalismus wünschen. Daher rufen wir nicht zum Frieden auf, oder zu Verhandlungen, nicht zu UN-Interventionen, noch Verboten von Waffenverkäufen an Kriegsparteien. Wir appellieren auch nicht an die herrschende Klasse, „vernünftig“ zu handeln, da wir wissen, dass sie dies nicht tun kann.
Die Arbeiterklasse ist international die einzige soziale Kraft, die in der Lage ist, den Kapitalismus zu beenden und eine menschliche Gemeinschaft zu schaffen, die auf der Erfüllung von Bedürfnissen statt auf dem Zwang zur Profitmaximierung basiert.
Aber es ist noch ein langer Weg. Ihr Kampf kann nicht nur ökonomisch sein, er muss auch politisch sein und den Staat konfrontieren. Sie muss sich weigern, sich dem Kriegsdrang des Kapitalismus zu unterwerfen. Wir unterstützen Proletarier auf beiden Seiten eines jeden Krieges, die sich weigern zu kämpfen, die desertieren, die ihre Waffen gegen diejenigen richten, die ihnen befehlen, sich gegenseitig zu töten. Wir unterstützen die Sabotage der Kriegsmaschinerie und den Widerstand gegen Wehrpflicht, Mobilmachung und die Militarisierung der Gesellschaft.
Jetzt da immer mehr Länder in der EU beabsichtigen den Aufenthalt von russischen und ukrainischen Deserteure zu erschweren, damit sie als weiteres Kanonenfutter an die Front geschickt werden können, ist es um so wichtiger Deserteure zu unterstützen. Jeder Mensch, der von der Front flieht, negiert die Interessen der herrschenden Klasse und affirmiert die Interessen des Proletariats, welche nur im Konflikt miteinander stehen können. Wir sollen für die Interessen des Kapitals unsere Leben aufs Spiel setzen, das kann niemals der Fall sein, denn falls wir einen Krieg überhaupt überleben, geistig wie körperlich zerfetzt, ist unsere Realität immer noch von Ausbeutung, Armut und Verzweiflung gekennzeichnet.
FÜR DIE SOZIALE REVOLUTION, DEN SOZIALEN KRIEG, GEGEN ALLE PARTEIEN, ALLE GEWERKSCHAFTEN, ALLE AVANTGARDEN, FÜR DIE AUTONOMIE DES PROLETARIATS! GEGEN ALLE STAATEN UND NATIONEN!
FÜR DIE ANARCHIE!