(Tridni Valka) Von Gaza nach Tel-Aviv und an die ganze Welt… Keinen Krieg außer dem Klassenkrieg!

Ein Text von Tridni Valka, die Übersetzung ist von uns.


Von Gaza nach Tel-Aviv und an die ganze Welt… Keinen Krieg außer dem Klassenkrieg!

„Der Standpunkt der Revolutionäre angesichts des kapitalistischen Krieges ist immer dieselbe: die soziale Revolution dem Krieg entgegenzusetzen, gegen die „eigene“ Bourgeoisie und den „eigenen“ Nationalstaat zu kämpfen.“

GCI-IKG, Invarianz/Unveränderlichkeit der Haltung der Revolutionäre zum Krieg. Die Bedeutung der alten Parole des „revolutionären Defätismus“. – Comunismo Nr.44

7. Oktober 2023 – ein weiterer Tag eines blutigen, jahrzehntelangen Konflikts zwischen gegnerischen kapitalistischen Fraktionen auf dem Gebiet von „Israel/Palästina“. Unsere bourgeoisen Herren treiben unsere proletarischen Brüder und Schwestern wieder einmal dazu an, sich gegenseitig zu ermorden, und erwarten von uns – je nachdem, wo wir leben -, dass wir uns für die eine oder andere Seite einsetzen.

Die Hamas und der Islamische Dschihad feuern Raketen auf die Städte in „Israel“ ab und schicken ihre Milizen auf die Straßen, um „Zivilisten“ und „Soldaten“ zu exekutieren oder zu entführen… so wie es in Srebrenica, in Sabra und Shatila, in Bucha… geschehen ist.

Die IDF bombardiert und beschießt wahllos das Gaza-Ghetto, macht ganze Stadtteile dem Erdboden gleich und unterbricht die Versorgung mit Wasser, Strom, Lebensmitteln und Medikamenten… genau wie in Falludscha, in Homs, in Mariupol… oder wie es so viele Male zuvor sie es getan hat.

Wir haben schon oft Rechtfertigungen für die Unterstützung des Krieges in „Palästina/Israel“ gehört – vielleicht mehr als jeder andere Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg wird dieser als „Heiliger Krieg“ zwischen „Gut und Böse“ dargestellt. Wir sehen diese kriegstreiberische bourgeoise Argumentation von Medien, Politikern, „Rechten“, „Linken“ und „Ultralinken“ sowie von einigen der so genannten „Kommunistinnen und Kommunisten“ und „Anarchistinnen und Anarchisten“.

Das bourgeoise ideologische Konstrukt des „israelischen/jüdischen Exzeptionalismus“ wird sowohl im positiven als auch im negativen Sinne umhergeschleudert und von unseren Klassenfeinden benutzt, um die Entwicklung der Klassensolidarität zwischen „jüdischen/israelischen“ und „arabischen/palästinensischen“ Proletariern zu verhindern, zu behindern und zu zerschlagen.

Auf der einen Seite wird den „Juden/Israelis“ erlaubt, ihren „Staat und ihre Identität“ zu verteidigen, sogar von einigen, die behaupten, Revolutionäre zu sein und alle Staaten und nationalen Identitäten abzulehnen, weil sie während des Holocausts „einzigartig gelitten“ haben.

Andererseits dehnen verschiedene Gruppen, die ebenfalls behaupten, Revolutionäre zu sein und „für die Interessen der Arbeiterklasse zu kämpfen“, ihren Aufruf zur Verbrüderung niemals auf „jüdische/israelische“ Proletarier aus und werfen sie stattdessen mit ihrer „eigenen“ Bourgeoisie in einen Topf und fordern die Zerstörung Israels als „einzigartiger Unterdrückerstaat“. Gleichzeitig rufen sie zur Unterstützung des „palästinensischen“ Nation-Staats auf, anstatt die Proletarier in Gaza und im Westjordanland dabei zu unterstützen, sich gegen ihre „eigenen“ Ausbeuter zu erheben.

Als Kommunistinnen und Kommunisten lehnen wir alle falschen Gemeinschaften ab, die versuchen, die Ausgebeuteten mit ihren Ausbeutern zu vereinen; das Proletariat im Gebiet von „Israel/Palästina“ hat keine gemeinsamen Interessen mit seiner „eigenen“ Bourgeoisie, so wie das globale Proletariat keine gemeinsamen Interessen mit der globalen Bourgeoisie hat!

„Antiimperialismus“ und „nationale Befreiung“ sind nichts anderes als die Verteidigung der imperialistischen Interessen derjenigen Fraktion der Bourgeoisie, die gegenwärtig nicht dominant ist. Daran ändert sich auch nichts, wenn diese Seite viel schwächer ist, oder wenn einige ihrer Anführer bereit sind, sich für ihre Sache zu opfern!

Als Kommunistinnen und Kommunisten fordern wir die Zerstörung aller Staaten gleichermaßen, denn sie sind nichts anderes als der lokale Ausdruck des globalen kapitalistischen Staates, eine Struktur der organisierten Gewalt der bourgeoisen Klasse gegen die proletarische Klasse!

Proletarier in den „israelischen“ Streitkräften – ihr habt kein Interesse daran, irgendein „jüdisches Heimatland“ zu verteidigen, es ist ein Land „eurer“ Bourgeoisie, nicht das eure! Weigert euch zu schießen und weigert euch, die Blockade durchzusetzen, die Millionen eurer Klassenbrüder und -schwestern hungern lässt. Wie ihr schon oft bewiesen habt, verweigert die Befolgung der Befehle, verweigert den Militärdienst!

Proletarier in den „palästinensischen“ Streitkräften – ihr habt kein Land zu erobern! Weigert euch, für die Interessen eurer Ausbeuter zu töten oder getötet zu werden!

Proletarier an der „Heimatfront“ – wie oft wurdet ihr bombardiert, beschossen, erschossen? Wie oft wurdet ihr von eurem „eigenen“ Staat gewaltsam unterdrückt, wenn ihr es wagt zu streiken oder zu protestieren? Wie lange habt ihr im Elend gelebt? Erhebt euch und weigert euch, „euren“ Staat und seine Kriege zu unterstützen, ihr könnt nichts verlieren außer euren Ketten!

Sowohl in „Palästina/Israel“ als auch in der „Ukraine“, in „Aserbaidschan/Armenien“, im „Sudan“ und anderswo machen unsere Klassenfeinde uns entweder zu Kanonenfutter oder zu Kanonenbauern. Mehr und mehr tragen all diese „lokalen“ bourgeoisen Konflikte zur Bildung einiger weniger gegnerischer Superblöcke bei, die einer offenen, möglicherweise nuklearen, militärischen Konfrontation immer näher kommen. Eine Konfrontation, die das Potenzial hat, alles Leben auf diesem Planeten zu beenden.

Unsere einzige Hoffnung besteht darin, die Waffen gegen unsere „eigenen“ Generäle, gegen unsere „eigenen“ Bosse zu richten, uns zu weigern, die Befehle zu befolgen, uns zu weigern, das Kriegsmaterial zu produzieren – um uns sowohl dem Gemetzel des kapitalistischen Krieges als auch dem Elend des kapitalistischen Interbellums (oder wie unsere Klassenfeinde es nennen, „Frieden“) entgegenzustellen!

Nehmen wir uns ein Beispiel an unseren Gefährten, die in „Russland“ und „Deutschland“ gegen das Gemetzel des 1. Weltkriegs gemeutert haben, oder an denen, die sich im Krieg zwischen „Irak“ und „Iran“ über die Schützengräben hinweg verbrüdert haben, oder an denen, die in den „amerikanischen“ Uniformen während des Krieges in „Vietnam“ ihre Offiziere „zerfetzt“ haben!

Proletarier mit und ohne Uniform, lasst uns gemeinsam gegen das kapitalistische System der Ausbeutung der menschlichen Arbeit organisieren, das die Wurzel allen Elends, aller staatlichen Unterdrückung und aller Kriege ist!

Lasst uns diesen Krieg in einen Klassenkrieg für die globale kommunistische Revolution verwandeln!

Klassenkrieg/Class War/Tridni Valka – 8. Oktober 2023

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