Gegen die Kriege des Kapitalismus, lautet unsere Antwort sozialer Krieg

Gegen die Kriege des Kapitalismus, lautet unsere Antwort sozialer Krieg

Gegen die NATO, gegen die EU, gegen die Ukraine, gegen Russland, für die Vernichtung des Staates-Kapitals

von der Soligruppe für Gefangene

28.02.2022

Jeder kennt den berühmten Satz von Von Clausewitz, dass der Krieg nämlich die Fortführung der Politik sei nur mit anderen Mitteln. Der Krieg ist nicht ein Akt abenteuerlustiger Wahnsinniger oder ein irrationaler Akt, so wie es bezeichnet wird, um die Kriege der anderen zu diskreditieren, im Kapitalismus nämlich ist der Krieg nicht vom Kapitalismus zu trennen. Seitdem der Mensch Münzen mit dem Gesicht von Herrschern prägt, verstanden als die zivilisierte Interaktion, damit wir uns auf der Suche nach Essen nicht gegenseitig umbringen, so die kapitalistische Vernunft, werden alle Konflikte zwischen der politischen Organisation der Ökonomie, sprich ihrer territorialen Verwalter, der Staaten, so geregelt, wenn man keinen gegenseitigen Profit erreichen kann. Der Krieg ist vom Kapitalismus nicht zu trennen und alle Phasen des Friedens sind nur darauf gezielt, sich auf den nächsten Krieg vorzubereiten und was uns sterbliche, ersetzbare und auszubeutende Masse angeht, es zu erleiden. Kriege werden nicht nur zwischen Nationen-Staaten geführt, sondern auch dort wo die Herrschaft des Kapitals sich nicht durch den sozialen Frieden durchsetzen kann, also um jegliche Spannung innerhalb des eigenen Territoriums zu garantieren, dies wird mit den Salven der Kanonen erreicht. Kein Bonapartismus ist dafür vonnöten, wenn die Demokratie dies nicht erreicht, macht sie Platz für den Faschismus, welcher die andere Seite derselben Münze ist.

Der Einmarsch des russischen Militärs und die Kriegserklärung von Russland gegen die Ukraine ist weder eine Überraschung, auch wenn es alle überrascht hat, noch ein Akt eines Wahnsinnigen oder einer verrückten Regierung, die Narration macht es nur leichter verständlich, indem der Bösewicht des Filmes pathologisiert wird. Dadurch wird das gesellschaftliche des Kapitals vernebelt, stumm gemacht, um es von der Organisation der Gesellschaft des Kapitals wie einen Tumor zu trennen, als habe das eine mit dem anderen nichts zu tun. Vergessen wir nicht, wer die ersten Atombomben abwarf und, ideologisch betrachtet, in wessen Namen.

Auch wenn seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion das Ende der Geschichte verkündet wurde, zumindest von den Philosophen der Bourgeoisie, dieses Ende verkündet den unendlichen Sieg des Kapitals, dennoch konkurrieren weiterhin die Fraktionen des Kapitals gegeneinander. Diese unterschiedlichen Fraktionen, die auch unterschiedliche Ideologien verteidigen, können qualitativ als ein Block gesehen werden, als Garanten der Aufrechterhaltung des Kapitalismus, verfolgen dennoch, wie schon gesagt, eigene Interessen und diese führen zu Konflikten, die wie vor ein paar Tagen auch in Kriegen münden. Was uns nochmals verdeutlicht hat, dass die Fraktionen des Kapitals sich weiterhin untereinander in Blöcken verbünden, um ihre eigene Interessen zu schützen, all dies ist aber nicht von Dauer und nicht für immer. Jede dieser Fraktionen muss soviel Mehrwert aus den Arbeitern und Arbeiterinnen auspressen wie es geht, und durch die verschiedenen industriellen Revolutionen, wo dieses Auspressen maximiert wird, vorangetrieben wird, wird immer weniger menschliche Arbeitskraft benötigt, was wiederum zu neuen und weiteren ökonomischen Krisen führt. Diese Entwicklung steigert sich in den letzten Jahrzehnten und tritt immer häufiger auf, verglichen zumindest mit früheren ökonomischen Krisen und der Zeit zwischen diesen. Alle Fraktionen des Kapitals müssen daher so schnell und gut wie möglich ihre Positionen sichern, weitere erobern und zumindest kontrollieren. Dies tut die Europäische Union, in dem sie einen enormen Binnenmarkt erschuf und der herrschenden Klasse einen immer größeres Gebiet/Territorium garantierte. Dieses Gebiet/Territorium verfolgt sicherlich aber auch, nicht ohne interne Konflikte, eine innere Stabilität, um die Maximierung der Ausbeutung zu garantieren und muss sich daher auch als Block verteidigen können. All diese Vorgänge und Strategien unterschiedlicher Nationen und Fraktionen sind niemals harmonisch und ihre Dauer ist nie gesichert, denn jeder dieser sucht und verteidigt an erster Stelle die eigenen Interessen. Siehe den Austritt von Großbritannien aus der EU z.B.. So musste sich die EU erweitern und aufgrund der geographischen Grenzen, vor denen sie steht, konnte sie sich nur durch eine Expansion Richtung Osten erweitern, wo aber eine zusammengebrochene Fraktion, die Sowjetunion, sich kleiner und unter dem Namen der Russischen Föderation, wieder aufbauen konnte, die nach demselben Schema denkt und handelt.

Der jetzige Konflikt, getarnt durch die Masche des Nationalismus und der Vaterlandsliebe, entspricht einer solchen Entwicklung, bei der Verbündete der EU, ökonomisch wie militärisch, nämlich die NATO, auch eine große Rolle spielen. Denn wenn auch die Sowjetunion Geschichte ist, ist der Hauptgrund dieser militärischen Allianz immer noch die Annahme, dass der Hauptfeind für die westliche Welt, sprich die kapitalistische Fraktion, die demokratisch, die Rechte der Menschen achtet, umweltfreundlich, menschenfreundlich, tierfreundlich, usw. ist, Russland sei. Vielleicht liegt das an dem noch beachtlichen Arsenal an Nuklearwaffen, welche der Westen genauso besitzt.

Dieser Krieg, so wie sein Ursprung, was bei allen anderen Konflikten selten anders ist, wird aber als Puppentheater unter einer anderen Sprache geführt, es wird nicht darüber geredet, dass es sich immer nur um ökonomische Konflikte handelt, sondern wie es die jeweilige Ideologie zustande bringt, um den Schutz der Demokratie, um den Kampf gegen den Faschismus, die Rettung der unterdrückten Brüder und Schwester, einem Wahnsinnigen und einer Oligarchie die Stirn zu bieten, usw. je nach Bedarf und je nach Geschmack bieten die Ideologien einige Rechtfertigungen.

All dies ist sehr nützlich damit sich die Menschen, in der Regel Arbeiter und Arbeiterinnen, sprich Menschen, die ihre Arbeitskraft verkaufen, um nicht zu verhungern, dazu getrieben werden im Namen der herrschenden Klasse, der Bourgeoisie, sich gegenseitig umbringt. Die Grauen des Krieges, das Leiden aus diesem, die Toten, die Flucht, die ökonomischen Embargos (Swift), die zerstörten Familien und Existenzen, die zahlen bei jedem Konflikt immer dieselben, nicht diejenige die die Kriege anzetteln, sondern die die sie austragen.

Wobei man nicht die Heuchelei und den rücksichtslosen Pragmatismus des Kapitals vergessen darf, die schärfsten Kritiker der Russischen Föderation, also die westliche Fraktion des Kapitals, betreibt weiterhin Handel mit dieser.

All dies ist nichts neues und wir haben auch nicht das Orakel nach Rat fragen müssen, um auf dies kommen zu müssen. Aber anscheinend muss es wiederholt werden, weil die Ideologisierung an vielen Orten Widerhall bekommt und dieser Krieg wird auf irgendeiner Art und Weise gerechtfertigt. Arten und Weisen um dies zu bewerkstelligen gibt es viele, wir erwähnten die Vaterlandsliebe, diese Union Sacrée, die alle vereint, die Bourgeoisie vereint die Arbeiter und Arbeiterinnen, die daran glauben, dass man dasselbe Schicksal austragen würde, dass der Feind derselbe wäre, wenn es sich dann am Ende nur darum handelt, vom wem man ausgebeutet wird. Die ukrainische herrschende Klasse ist sich seiner selbst so sicher, dass sie sogar Waffen unter der Bevölkerung austeilt, ohne dass sie sich Sorgen machen muss, dass diese gegen sie gerichtet werden, wenn auch die Arbeiter und Arbeiterinnen dort (sowie hier) alle Gründe dafür haben. Die Frage ist nicht nur, dass das Proletariat sich bewaffnet, sondern was dieses mit den Waffen tut. Genauso wie, dass die Bevölkerung in der Ukraine zum Bau von Mollis aufgerufen wird, noch nie kursierten im Internet so viele Videos, die erklären, wie unterschiedlich man Mollis bauen kann, sogar Reservegeneräle der Bundeswehr weisen in Interviews im Fernseher darauf hin, wie nützlich Styropor (eigentlicher Name Polystyrol, Styropor ist der Markenname) in Mollis sind, weil sie gut haften. Bald werden noch Veteranen aus dem sowjetisch-finnischen Krieg als Mollis-Experten eingeflogen. Nichts scheint verführerischer als der Ruf nach den Fahnen zur Verteidigung der Nation, was zuletzt immer die Verteidigung der Bourgeoisie eines gewissen Territoriums ist.

Und doch erscheint uns all dies wie eine Plattitüde, die keinen mehr so wirklich interessiert. Was nicht schlimm ist, dies soll kein Klagelied sein, sondern eher eine Feststellung.

Ein weiterer Krieg ist vom Zaun gebrochen worden und dieser wird, genauso wie viele ähnliche Ereignisse in den letzten Jahrzehnten, die Zukunft oder zumindest die erbärmliche Gegenwart, so wie wir sie kennen, verändern. Die BRD hat schon verkündet, dass das Militär mit horrenden Summen an Geld neu aufgerüstet werden soll, weitere Länder werden nachziehen, dies ist kein Einzelfall. Evtl. stehen wir vor einer kommenden Debatte, ob mehr Länder ihr jetziges Waffenarsenal mit atomaren Waffen erweitern werden. Bis dato besitzen offiziell neun Ländern – Vereinigte Staaten, Russische Föderation, Frankreich, Großbritannien, Pakistan, Indien, Volksrepublik Korea, Volksrepublik China und Israel – insgesamt über 13000 nukleare Sprengköpfe. Davon fast 12000 in Händen der Vereinigten Staaten und der Russischen Föderation. Wie auch es der Fall sein wird, mitten in einer enormen ökonomischen Krise werden viele Staaten ihre Haushälter umkrempeln, um die Ausgaben für das Militär aufstocken zu können, die Korken knallen schon bei den jeweiligen Industrien und Unternehmen, aber es soll sich keiner täuschen, diese Aufrüstung dient vor allem dem Feind innerhalb des zu verwaltenden Territoriums.

Jegliche Debatte für die Aufrüstung der Sicherheits- und Militärbehörden kann jetzt perfekt mit der Drohung von Russland, vielleicht dann China, oder-wer-auch-immer-dann-an-der-Reihe-ist, ohne Protest über die Bühne gebracht werden und die Union Sacrée ist vollbracht, alle demokratischen Kräfte werden zur Kulmination patriotischer Pflichten.

Jetzt scheint nichts dringlicher als der Frieden zu sein, dass die militärischen Handlungen ein Ende nehmen, denn, was auch richtig ist, die Menschen leiden unter dem Massaker eines jeden Krieges. Doch man darf nicht vergessen, dass der Frieden nichts anderes ist als der Frieden der Herrschaft des Kapitals und dies ist ein Krieg gegen die Menschheit, die tagtäglich um ihr Überleben zu kämpfen hat, auch wenn diese die Möglichkeit der Lohnabhängigkeit hat. Aber nichts ist sicher in der Realität und Diktatur des Kapitals, kein Job ist eine Garantie, man kann diesen immer verlieren, man kann einem Unfall – sei dieser körperlich oder seelisch – zu Opfer fallen und jederzeit kann ein Krieg ausbrechen. Die Zuversicht, dass dem nicht so sei, ist nur der Glaube, dass der Staat alles im Sinne der Menschen verwaltet und dies tut er nicht, er dient nur seinen eigenen Interessen und da ist kein Platz für die Menschen. Sie müssen so effektiv wie möglich ausgebeutet werden und am Leben erhalten werden, so dass sie sich nicht ständig aufständisch auflehnen und ihnen muss diese konkrete Realität, je nach Fraktion und Land unterschiedlich, als die bestmögliche verkauft werden. Die jetzige erfolgreichste Form – Ideologie – ist die Demokratie und sie muss im Interesse der herrschenden Klasse auch so bleiben, daher auch die Dämonisierung von Putin und Russland, welches, so die Medien und viele angebliche Verleumder dieser, von einer Oligarchie regiert wird. Bourgeoisie bleibt Bourgeoisie, egal ob in Russland oder hier, es ist aber von Interesse die dortige als eine schlimmere Version der hiesigen zu präsentieren, deswegen wird sie auch Oligarchie genannt. Ein weiterer Beispiel der Konkurrenz zwischen den Fraktionen des Kapitals.

Das Gerede über Frieden ist also über den Frieden im Sinne der herrschenden Klasse zu reden. Wie in der Französischen Revolution, die verkündeten universalistische Postulate der Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit unterstrichen sich nur als die Freiheit, die Brüderlichkeit und die Gleichheit für die neue aufkommende herrschende Klasse, die Bourgeoisie. Kürzlich sagten Bekannte, dass es besser sei in der Ukraine zu leben, als Revolutionärer, als in Russland. Wir erwiderten, dass es nur eine Frage der Staatstreue sei, was sich in der Ukraine in mehreren Fällen erwiesen haben scheint.

Was uns zum nächsten Thema führt, der unausweichlich diesen Krieg, aber auch davor, sehr geprägt hat. Die Haltung von angeblichen Anarchisten und Anarchistinnen in der Ukraine, so wie seit dem Anbeginn des Krieges auch hier. Es handelt sich hier um sehr beunruhigende Haltungen und Erklärungen, die wir nicht verallgemeinern wollen, da wir die Tragweite nicht bemessen können, aber in verschiedenen Artikeln, es handelt sich hier um Interviews und Berichte, die über die nordamerikanische anarchistische Gruppe Crimethinc ihren Weg gefunden haben und aufgrund fehlender weiterer Informationen sich als Bares kristallisiert haben. Da es sich aber nur um ein paar wenige Artikel handelt und da man die Urheberschaft, die Hintergründe sowie Positionen der Verantwortlichen nicht überprüfen kann, wissen wir daher nicht, ob es sich hier um Positionen handelt, die von vielen Anarchisten und Anarchistinnen in der Ukraine geteilt werden.

Was uns wieder beunruhigt, aber dennoch nicht überrascht, ist, dass sogenannte Anarchisten und Anarchistinnen sich in diesem Konflikt innerhalb zwei gegenüberstehenden bourgeoisen Fraktionen einreihen. Unter dem Deckmantel der Demokratie, der nationalen Souveränität, Schulter an Schulter mit Nazis und ukrainischen Nationalisten auf der Seite der ukrainischen Nation und der NATO und den imperialistischen Interessen, deren Partner und Assoziierte und auf der anderen Seite unter dem Deckmantel des Antifaschismus, der nationalen Souveränität, Schulter an Schulter mit russischen Nationalisten auf der Seite der russischen Nation, dessen Partner und Assoziierte und dessen imperialistischen Interessen.

Dies konnte, ob wahr oder nicht, aufgeblasen oder übertrieben, aus verschiedenen Artikel herausgelesen werden, die entweder von Crimethinc oder auf anderen anarchistischen Nachrichtenportalen veröffentlicht oder erschienen sind. Dort ist die Rede einer Art von Union Sacrée, bei der alle gemeinsam gegen den russischen Aggressor kämpfen, das einheimische Kapital wird gegen ein ausländisches verteidigt. Ohne Scheu wird über die Notwendigkeit geredet, dass es vorzuziehen sei, in einer ukrainischen Nation anstatt in einer unter russischer Herrschaft, ob direkt oder indirekt, zu leben. Was anscheinend dazu geführt hatte und hat, dass man dazu aufgerufen hat, sich der Armee oder unterschiedlicher nationalistischer und faschistischer Milizen anzuschließen hat und angeschlossen hatte. Wie können Anarchisten und Anarchistinnen darüber reden das eigene Land zu verteidigen, da wir weder Land noch Vaterland haben?

Wenn auch nicht mit derselben Tragweite erinnert uns dies zu sehr an das Manifest der Sechzehn, ein Manifest, welches eigentlich von fünfzehn Anarchisten und Anarchistinnen veröffentlicht wurde, die sich 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, für den Krieg gegen das Deutsche Kaiserreich positionierten. Der bekannteste der Unterzeichnenden war der aus Russland stammende Piotr Kropotkin. Die offene Unterstützung der Alliierten und der Entente seitens einiger weniger führte zu einem Tumult innerhalb der anarchistischen Bewegungen, der sich nur zehn Jahre später in der Debatte um den Plattformismus wiederholen würde.

Wie gesagt, die internationale anarchistische Bewegung lehnte dieses Manifest ab. Es sei erwähnt, dass damit ungefähr die absolute Mehrheit der Bewegung die Kritik vertrat und dieses Manifest eines Verrats an den anarchistischen Prinzipien beschuldigte. Dass es sich eben nicht um einen Krieg zwischen dem deutschen Imperialismus und der internationalen Arbeiter- und Arbeiterinnenbewegung handelte, sondern dass es sich um einen Krieg zwischen kapitalistischen Staaten handeln würde, welcher auf den Schulter der Arbeiter- und Arbeiterinnenklasse getragen wurde. Unter den Kritikern des Manifests fanden sich Malatesta, Goldman, Bergman, Faure, Fabbri, Mühsam, Rocker und viele andere bekanntere.

Vielleicht übertreiben wir mit der Erinnerung, nicht Vergleich, die uns auffiel, denn es ist wie gesagt beunruhigend und konterrevolutionär wenn Anarchisten und Anarchistinnen anfangen sich einer der Fraktionen des Kapitals anzuschließen. Denn wenn diese, so wie andere angebliche Revolutionäre, anfangen den Staat-Kapital zu verteidigen, wofür kämpfen wir dann noch, außer für die Aufrechterhaltung dessen, was wir zerstören wollen, das, was die Ursache alles Leidens der Menschheit und aller Spezies auf diesem Planeten ist?

Die Frage sei rhetorisch zu verstehen, aber seit der Corona-Pandemie hat sich die Verteidigung des Staates, als Garant für Gesundheit und Wohlergehen, breit gemacht und nicht nur innerhalb der Linken des Kapitals, sondern auch in anarchistischen Kreisen, die sich damit innerhalb der Linken des Kapitals eingereiht haben. So rechtfertigen einige dieser Kreise, Strömungen und/oder Gruppen die herrschende Ideologie, die Demokratie, als eine vernünftigere Form der Herrschaft des Kapitals und da bleibt auch jedes Zitat von Bakunin1 diesbezüglich auf der Strecke und lässt uns nicht mehr das verstehen, was wir tun wollen, dem Kapitalismus und dem Staat ein Ende zu setzen.

Was sind unsere Vorschläge? Nun die, die schon Millionen vor uns verteidigt haben und versucht haben in die Praxis zu setzen. Dass es kein Sinn ergibt, sich in diesem kapitalistischen Krieg auf irgendeiner Seite der Kriegsparteien zu positionieren. Wir sind nicht das Kanonenfutter, weder für die NATO, die EU, Russland oder wen auch immer, egal wie fortschrittlich und menschenfreundlich sich diese oder jene Fraktion des Kapitals präsentiert. Unser Ziel ist es, die Menschheit vom Joch der Lohnsklaverei und dem Staat zu befreien und wir müssen diesen und nur diesen Weg beschreiten. Dass alle Anstrengungen der anarchistischen Bewegung es sein müssen, einen Aufstand voranzutreiben, der in einer sozialen Revolution mündet. Sozialer Krieg und Klassenkrieg überall und ohne Rast. Dass unsere Anstrengungen gegen den kapitalistischen Krieg immer für den Krieg gegen die herrschende Klasse sein muss, dass nur die ausgebeuteten Massen diesem und jedem Gemetzel ein Ende setzen können, dass wir mit unseren vermeintlichen Gegnern – verschleiert durch die Maskerade des Nationalismus – mehr teilen, da wir alle unter derselben Herrschaft des Kapitals ausgebeutet werden.

Nieder mit dem kapitalistischen Krieg und dem kapitalistischen Frieden!

Aufstand, Revolte, soziale Revolution!

Für die klassen- und staatenlose freie Gemeinschaft!

Für die Anarchie!

 

1„Wie Bakunin schrieb: »Wir sind fest davon überzeugt, dass die unvollkommenste Republik tausendmal besser ist als die aufgeklärteste Monarchie.«“, aus dem Artikel Der Krieg und die Anarchist*innen: Anti-Autoritäre Perspektiven in der Ukraine auf crimethinc veröffentlicht.

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