(Euskal Herria) Solidarischer Text mit den verhafteten Anarchist*innen in Barcelona am 27F

Gefunden auf es-contrainfo, die Übersetzung ist von uns.

Die Geschichte ist die Geschichte der Kämpfe für die Befreiung von jeglicher Unterdrückung, von jeglicher Ausbeutung, sei es die alltägliche, die kleine, vielen unbekannte Ausbeutung, die Einzelne (Individuen) in der Dunkelheit einer Werkstatt oder beim Putzen eines Zimmers erleiden; oder sei es die allgemeinere, bekanntere und/oder mehr Menschen betreffende, kollektive Ausbeutung, wie zum Beispiel die der Arbeiter des Hafens und von Cádiz, womit unsere Solidarität einhergeht. Dasselbe geschieht auch anderswo, und es ist kein Wunder, dass in den USA im letzten Jahr eine Million Arbeiter ihren Arbeitsplatz verlassen haben, unter anderem, weil sie die Ausbeutung ihrer Arbeitskraft angezeigt haben. Die Pandemie hat die Situation der Arbeiter verschlimmert und als Vorwand gedient, um sie zu verschlechtern, mit neuen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, neuen Einschränkungen unseres Verständnisses von Gesundheit, neuen arbeiterfeindlichen Gesetzen und neuen repressiven Vorschriften, die sich als Gesundheitsfürsorge tarnen. Früher kamen sie mit Militärstiefeln und Panzern zu uns, jetzt sind sie weiß gekleidet und werden von Leuten mit Panzern begleitet.

Nun, in einer solchen „sozialen“ Situation, wenn sie nicht ad arte geschaffen wurde und ad arte ausgenutzt wird, um die grundlegenden Lebensbedingungen zu verhärten, ist es nicht verwunderlich, dass der Staat vorsorglich und zur Vorbeugung Tweeter, Sänger, Rapper, Internetkommentatoren usw. verhaftet, damit nicht jemand das, was sie singen, ernst nimmt und sie das Parlament mit allen, die sich darin befinden, niederbrennen, wie manche sagen, ….. Die Proteste gingen weiter, und die Reaktion des Staates und seiner treuen Wächter, der Presse, bestand darin, alle, die protestierten, als Leugner zu bezeichnen. Sowohl diejenigen, die gegen die Zwangsschließung protestierten – fast die ersten waren die vornehmen Leute aus dem Salamanca-Viertel, um uns zu verstehen …. -, als auch diejenigen, die gegen die Freilassung des Rappers1 oder den Stopp eines Bauprojekts protestierten.

Jeder und alles, wirklich jeder, der damals aus den unterschiedlichsten Gründen protestierte, wurde als Coronaleugner abgestempelt. Eine List der Behörden, um alle anderen gerechten Forderungen zu diskreditieren und zu vertuschen. So wird am 27. Februar 2021, 10 Tage nach den aufeinanderfolgenden Protesten in Barcelona und in vielen anderen Städten für die Freiheit eines inhaftierten Rappers und für die Forderung nach einer anderen Gesellschaft, mit der Mobilisierung von Tausenden von Teilnehmern, zuerst mit den Waffen der Kritik angegriffen, siehe die Polizei, und dann mit den Waffen der Kritik, siehe die Journalisten, die eine bei den Protesten verhaftete Gefährtin als Terroristin brandmarken und dann widerwillig zugeben müssen, dass sie einen Fehler gemacht haben. Die wiederholten Angriffe der Medien auf einige anarchistische Hausbesetzungen; die Kriminalisierung aller Proteste in den übrigen Städten, mit absurden Situationen wie Kundgebungen von einigen Dutzend Menschen, die von Hunderten von Polizisten umzingelt sind, oder das Loslassen der Faschisten, um einige Kundgebungen und Demonstrationen anzugreifen, die Freiheiten fordern. Der Höhepunkt war die angebliche Festnahme einiger exotischer italienischer Terroristen, die in Barcelona Urlaub machten. Wir Anarchisten haben immer, besonders in Zeiten der Bewegung, als Vogelscheuche gedient, um (der so genannten öffentlichen Meinung) eine vermeintliche latente Bedrohung zu präsentieren, die jetzt nicht mehr in den Freimaurern personifiziert wird, die überholt sind, sondern in der allgegenwärtigen anarchistischen Präsenz in den Kämpfen. Der innere Feind ist geschaffen, er ist bereits in den Figuren unserer Gefährten personifiziert. Es wird versucht, ein „sie“ und ein „wir“ zu schaffen, wobei „sie“ der Feind und „wir“ die lebenslangen Demokraten sind. Wer sich dieser Vorgehensweise nicht anschließt, wird beleidigt, ausgelacht, wie ein Stinker behandelt, bedroht, verfolgt, weil er seine Ideen verfolgt, und bei Aufmüpfigkeit strafrechtlich belangt. Der Staat kann sich nicht mehr auf den nationalistischen oder patriotischen Diskurs eines „Wir“ berufen, vor allem, weil es keinen gibt, aber er kann und wird die Trumpfkarte der Demokraten gegen „die“ einsetzen, gegen diejenigen, die die Regeln nicht respektieren, die sich ihnen widersetzen. Der Staat ist letztlich der Hauptgarant und Profiteur seiner Demokratie. Derjenige, der die Sänger einsperrt?, fragen einige ….. Ja, das auch, aber es ist das Spiel der Formen, und das Spiel und die Formen drängen sich auf und werden aufgedrängt. Die gesunden Formen des Verhaltens, die uns die neue Inquisition mit Billigung der katalanischen Klempner sagt, gebt dem Cäsar, was des Cäsars ist und der Generalitat, was der Generalitat ist…

Die moderne Version der heiligen Inquisition, oder besser gesagt, so puritanisch wie immer gegenüber anderen, aber so sündhaft wie immer in ihrem Werk der Ungerechtigkeit, sagt uns:

Die Geschichte des Prozesses gegen unsere anarchistischen Gefährten, die seit dem 27. Februar in den katalanischen Kerkern inhaftiert sind, entpuppt sich als typischer Fall einer schäbigen Seifenoper, die von einem fast kindischen Plot lebt und von Inkompetenten geschrieben wurde, mit niedrigem Budget, überbewerteten Rollen und einer Menge falscher Personen.

Zuerst verhafteten sie „ohne den geringsten Zweifel“ eine Gefährtin, die im Fernsehen als Terroristin dargestellt wurde, und wie in Seifenopern braucht man einen dramatischen Coup de Scene, aber auch einen Glücksfall, hier reichte eine einfache Überprüfung des GPS auf ihrem Telefon, um zu beweisen, dass die Gefährtin an diesem Tag und zu dieser Zeit woanders war. Innerhalb von 24 Stunden wurde sie in den Zeitungen als „die italienische Terroristin S….“ diffamiert und später als „die Arbeiterin S….“ bezeichnet, ohne dass die Journalisten-Polizisten auch nur einen Hauch von Selbstkritik zeigten. Offensichtlich waren es dieselben Wächter, die sie verhaftet haben, die „ihre Unschuld entdeckt haben“, natürlich wird auch keine Selbstkritik erwartet… Dann, in Fortsetzung des bereits ausgebrüteten Komplotts, versteckt die Richterin einen Bericht der Feuerwehr, in dem klar angegeben ist, dass das Feuer dem Bullen in der Bullenwanne keinen Schaden zugefügt haben konnte, sie fährt mit demselben fort, der unerbittlichen Verfolgung unserer Gefährten. Es ist bereits zu einem Wettlauf und einer Obsession zwischen ihr und dem Staatsanwalt geworden, wer die härtesten Regeln diktiert, und da sie keine Argumente mehr haben, um sie im Gefängnis zu behalten, fordert sie eine unverhältnismäßig hohe Kaution für ihre Entlassung aus dem Gefängnis (wer rauskommt, hat bezahlt). Es ist unfassbar, dass diese Richterin, während sie über eine Änderung des Maulkorbgesetztes spricht, um die Bußgelder zu senken und sie nach den Möglichkeiten der Menschen zu bemessen, beschließt, eine Millionenkaution für unsere Gefährten festzusetzen. Insgesamt 245.000 Euro. Welcher Proletarier kann sich eine solche Kaution leisten? Keiner.

In der Zwischenzeit sind die anarchistischen Gefährten Danilo, Infantino, Herman, Luca und Emmanuele immer noch im Gefängnis, und zwar in Brians 1, Carretera de Martorell a, Ctra. Capellades, Km. 23, 08635 Sant Esteve Sesrovires, Barcelona.

In dieser verdammten kapitalistischen Welt geht ohne Geld so gut wie nichts, daher hier die Daten des Kontos um den Gefährten helfen zu können. Lasst uns auf jede erdenkliche Weise helfen, unsere Gefährten raus zu bekommen.

ES43 3025 0018 9114 0005 7792

In dieser Situation, die wir verabscheuen, rufen wir in aller Bescheidenheit zur Solidarität (auf jede uns geeignet erscheinende Weise) und zur direkten Aktion (historisches Erbe aller Anarchisten) für die Befreiung der anarchistischen Gefährten Danilo, Infantino, Herman, Luca und Emmanuele auf. Verhaftet in Barcelona am 27F.

Wir wollen auch daran erinnern das die Gefährten, die aus dem Knast rausgelassen wurden, immer noch der staatlichen Repression ausgesetzt sind, wir solidarisieren uns mit ihnen.

Aske nahi ditugu!

Askatasuna preso anarkistak 27 F

Biblioteca Durruti, Altsasu (Nafarroa)

 

1A.d.Ü., hiermit wird der Fall von Pablo Hasel gemeint.

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