(Grupo Barbaria) Robin Hood im Wald des Kapitals

Einleitung von uns,

hier eine weitere Übersetzung der Grupo Barbaria von denen wir ja schon einige Texte übersetzt haben, dieses mal ein Text der sehr gut an reformistischen Diskussionen hier in Berlin andockt, zumal diese Übersetzung eine destruktive Kritik solcher Diskussionen ist, bei denen über die Reichweite reformistischer Projekte und/oder Ansätze geschwafelt wird. Angefangen damit ob es überhaupt eine Welt außerhalb des Kapitalismus wünschenswert wäre und vor allem realisierbar ist. Daraus folgend da der Kapitalismus international und weltumfassend ist, kann dieser auch nur international und weltumfassend zerstört werden.

Robin Hood im Wald des Kapitals

Wir veröffentlichen den folgenden Text, der im August 2019 für die Zeitschrift Salamandra Nr. 23-24 geschrieben wurde, im Rahmen einer Debatte darüber, ob es möglich oder wünschenswert ist, dem Kapitalismus zu entkommen, an seinem Rande zu leben, als radikalen Vorschlag für das Leben und den Kampf.

I

Während diese Zeilen geschrieben werden, brennt der Amazonas.

In Wahrheit hat er nicht aufgehört zu brennen.

In Wahrheit ist die Brandserie, die im August 2019 Alarm geschlagen hat, nichts anderes als ein großes Feuer, das sich seit Jahrzehnten fortsetzt und einen nach dem anderen die – geografischen oder nicht – Schlupfwinkel wegfegt, die man für sicher vor dem Kapital gehalten hat.

Robin Hood gehen die Wälder aus, in denen er sich verstecken kann.

II

Seit der Entstehung des Kapitalismus bildet sich der Widerstand gegen dieses System heraus. Manchmal äußern sich diese Widerstände in einem frontalen Kampf, manchmal in Fluchtversuchen. Zu anderen Zeiten hinterlässt eine Kampfbewegung Formen der Vereinigung/Assoziation, die sowohl als Zufluchtsort als auch als Vorbereitung auf die kommenden Kämpfe dienen. All dies ist Teil der gleichen säkularen Bewegung, die spontan aus dem Boden dieser Gesellschaft geboren wird und in der die menschliche Gemeinschaft gegen die Ware rebelliert.

Im 16. und 17. Jahrhundert, zur Morgendämmerung des Kapitalismus, starb die Hälfte der europäischen Bevölkerung, hinzu kamen die Dutzende Millionen Menschen, die durch die Kolonisierung Amerikas getötet wurden, und zum Ausgleich die Intensivierung der Sklavenjagd in Afrika, die sich in den folgenden Jahrhunderten auf mehr als elf Millionen in die Neue Welt transportierte Menschen summierte. Das 16. und 17. Jahrhundert war aber auch durch eine Vielzahl sozialer Revolten gekennzeichnet, die von der Revolution des deutschen Bauerntums bis zu den Subsistenzmeutereien in Andalusien und Neapel, von den Aufständen der russischen Bauernschaft gegen die Einführung der Leibeigenschaft bis zu den Anfängen der Fronde1 in Frankreich reichten, einer Bewegung, die ihren Höhepunkt in der englischen Revolution und den kommunistischen Bestrebungen ihrer radikalsten Strömungen fand. Während halb Europa im Frontalangriff gegen das aufgezwungene System kämpfte, kämpfte in den peripheren Zonen des aufkommenden Kapitalismus ein anderer Teil dieser Widerstandsbewegung. So wurde die Karibik zu einem Treffpunkt für Seeräuber und Maroons2. So entstand auch der Quilombo de Palmarés im Nordwesten Brasiliens, der zum Zentrum des Aufstands der afrikanischen Sklaven wurde, oder die Cofradía de los Hermanos de la Costa (Bruderschaft der Brüder der Küste), die sich aus Piraten und Kolonisten zusammensetzte, die von La Española3 vertrieben wurden und sich im Krieg mit dem spanischen Imperium4 befanden. Beide Prozesse, in Europa und in diesen Regionen, sind untrennbar miteinander verbunden und sind Teil desselben globalen Prozesses der Konstitution unserer Klasse, unserer Kampfgemeinschaft.

III

Dass die Gemeinschaft der einzige Weg ist, auf dem die Menschen gegen das Kapital kämpfen können, ist keine ideologische oder moralische Vorliebe, sondern einfach eine Notwendigkeit, eine Tatsache: Angesichts einer Welt von Atomen – Individuen, die gegeneinander in Konfrontation stehen, wie die Waren selbst auf dem Markt gegeneinander in Konfrontation stehen – findet die Revolte als Rückgewinnung5 unseres sozialen Wesens gegen das statt, was uns verleugnet. Wenn wir von Klasse sprechen, sprechen wir davon, dass diese Gemeinschaft als soziale Kraft in ihrem Kampf gegen die Warenverhältnisse und deren Elend auftritt. Wenn wir von Kommunismus sprechen, meinen wir genau diese säkulare Bewegung, die zwar unregelmäßig, aber beständig ist.

Und doch scheint heute das Gerede von Klasse und Kommunismus nicht auf der Tagesordnung zu sein. Die Idee der Revolution selbst wird immer mehr negiert, entweder weil sie angesichts der kapitalistischen Katastrophe nicht möglich wäre – es ist zu spät – oder weil sie nicht einmal wünschenswert wäre – die internationale, universelle Revolution ist nichts als eine bourgeoise Idee. Diese Negation findet zur gleichen Zeit statt, in der die Unfähigkeit des Kapitalismus, irgendeine Form von Zukunft zu bieten, deutlich wird. In seinem automatischen Wahnsinn vertreibt das Kapital riesige Massen von Arbeitskräften, schafft eine Überschussbevölkerung, die sich in einer riesigen globalen Favela auftürmt, löst alle gemeinschaftlichen Bindungen auf, verzehrt unersättlich – wie hoch auch immer der Preis ist – die Mittel zur Subsistenz, die der Planet für die gesamte Gattung der Spezies bietet. Wenn aber eine Revolution nicht möglich oder gar wünschenswert ist, was bleibt dann noch übrig?

IV

Mit dem Vormarsch des Kapitalismus in den folgenden Jahrhunderten wurden die Quilombos und Pirateninseln ausgelöscht. Er hat auch die Überreste vorkapitalistischer Beziehungen beseitigt, die die Herrschaft der Ware überlebt hatten. Manchmal geschah dies auf subtile Weise, mit Versprechungen von Freiheit und Wohlstand in den Industriestädten, manchmal aber auch ganz direkt, indem man ganze Familien verhungern ließ, so dass sie auf der Suche nach einem Hungerlohn von ihrem Land und ihrer Gemeinschaft getrennt wurden.

Wie dem auch sei, der Wert6 veränderte die Gesellschaft nach seinem eigenen Bild. Das Recht ragte empor und mit ihm die Demokratie als einzige Möglichkeit – der Mensch ist dem Menschen ein Wolf -, die Beziehungen zwischen den einzelnen Atomen im ständigen Wettbewerb zu regeln. Die Idee der Emanzipation wurde zu einer Rechtsfrage und zu einer Frage der Bürgerrechte7. Der Wert der Arbeit wurde eingefordert, um die Würde des lohnabhängigen Sklaven zu bestätigen. Die Familien wurden kleiner, und die Wohnungen wurden in sich geschlossener, bienenstockartige Gebäude in den endlosen Tentakeln der Stadt. Die Trennung von Stadt und Land wurde ebenfalls abgeschafft, so dass das Land zu einer Fabrik für Lebensmittel und Rohstoffe wurde, während die Stadt Natursimulationen in goldenen Käfigen hielt, die sie – abstrakt wie die gesamte Logik des Kapitals – Grünzonen nannte.

Der Wert ist keine wirtschaftliche Tatsache, sondern ein gesellschaftliches Gesamtverhältnis, das jeden Aspekt des menschlichen und natürlichen Lebens verdinglicht, fragmentiert, zu einer Rechtsfrage und zur Ware macht. In dem Maße, in dem sich der Kapitalismus entwickelt, in dem seine enteignende Bewegung und seine atomisierende Logik voranschreiten, löst er auch alle Formen einer stabilen, im Land verwurzelten Gemeinschaft auf.

V

Wenn eine Revolution nicht möglich oder gar wünschenswert ist, bleibt nur noch die Subtraktion8. Diese Welt verlassen. Es wird vorgeschlagen, aufs Land zu gehen, ein Stück Land zu besetzen oder zu kaufen, um eine kleine Gemeinschaft zu gründen, mit der man den Kollaps9 am besten überstehen kann. Es wird auch vorgeschlagen, in der Stadt zu bleiben, Unterstützungsnetze aufzubauen, Häuser und soziale Zentren zu besetzen, Lebensmittel zu recyceln, Kooperativen10 in selbstverwalteten Räumen zu gründen oder, falls dies nicht möglich ist, von Kleinkriminalität zu leben.

Beide sind Teil des subtraktivistischen Vorschlags. So nehmen sie – je nach Vorliebe – die Quilombos und die Pirateninseln, die Bauerngemeinschaften und das soziale Banditentum, die Kooperativen, die Gewerkschaften und die Ateneos11 der ursprünglichen Arbeiterbewegung und verschmelzen sie zu einem einzigem Mythos: dem von Robin Hood, der sich in den Wäldern versteckt, um nicht entdeckt zu werden, oder der sich hinhockt und lauert, um auf den richtigen Moment zu warten, um zuzuschlagen und die Situation umzudrehen; in jedem Fall ist es ein getrennter Robin Hood, der dem sozialen Dasein entzogen ist.

Tief im Inneren gibt es auch noch etwas anderes. Robin ist der Menschen überdrüssig. Stattdessen kann er im Wald tun, was er will: seinen Gemüsegarten pflegen, mit geschminktem Gesicht um das Feuer tanzen oder seine biodynamische Hütte mittels Airbnb vermieten, um sich sein Weihnachtsgeld zu sichern. Auf diese Weise kultiviert Robin sein Lebensprojekt mit großer moralischer Hygiene und beharrt auf seiner individuellen Essenz. Denn ob es sich nun um Pirateninseln, Kooperativen, Gewerkschaften oder Hausbesetzungen handelt, sein spezifisches Projekt wird am Ende autonom und zum Selbstzweck. Das heißt, wenn Robin in den Wald geht, bleibt er außerhalb des Waldes. Er hört nicht auf, sich als ein atomisiertes Individuum des Kapitals zu bestätigen.

Denn der subtraktivistische (A.d.Ü., kursiv von uns) Vorschlag bringt etwas Wertvolles zum Ausdruck: die Notwendigkeit, mit den von der Ware dominierten sozialen Beziehungen zu brechen, und den Wunsch, eine echte menschliche Gemeinschaft wiederherzustellen. Das Problem ist, dass dies durch eine Trennung geschieht. Er nimmt die Gemeinschaft, die durch unsere Klassenkämpfe entstanden ist, und verwirft sie, oder macht sie bestenfalls zu einer Zukunft, die von der Gegenwart abgekoppelt ist und der man immer misstrauisch gegenübersteht, wie bei Godot12. Er nimmt also unsere unmittelbaren Interessen – Lebensbedingungen, die es uns erlauben, unser soziales Wesen zumindest teilweise wiederzuerlangen13 – und trennt sie von unseren historischen Interessen: dem revolutionären Bruch mit der Herrschaft der Ware und des Staates. Auf diese Weise nähert man sich auf die eine oder andere Weise der Verwaltung unseres Elends, der Verwaltung der Ware und ihrer Lebensform: Man verfällt so in den Reformismus des Alltags, in den Verwaltungsismus14, da die totale – anthropologische – Transformation der Revolution negiert wird, um die Transformation der individuellen Beziehungen in dieser Welt15 zu bestätigen.

Und nicht zufällig gibt man dabei jede Idee von Universalität auf. Die auf Lokalismus fixierte subtraktivistische (A.d.Ü., kursiv von uns) Ideologie verneint jede Möglichkeit einer wirklich globalen menschlichen Gemeinschaft. Sie negiert den Internationalismus, der über individuelle Forderungen und Solidaritätsaktionen mit Kämpfen in anderen Gebieten hinausgeht. Anstatt unseren Widerstand als Teil ein und derselben gemeinsamen Bewegung zu betrachten, die an sich international ist – so wie der Kapitalismus international ist -, wird er als Inseln in einem Archipel betrachtet, die sich im besten Fall nach und nach ausdehnen, bis sie sich gegenseitig berühren.

VI

Aber der Kapitalismus hat schon längst alle Wälder niedergebrannt. Wie auch andere Formen der Sozialdemokratie stützt sich der Subtraktionismus (A.d.Ü., kursiv von uns) auf reale Bedürfnisse, um ihnen eine falsche Antwort zu geben. Es ist nicht möglich, dieser Welt zu entkommen16. Die einzige Gemeinschaft, die sich dem Vormarsch des Kapitals widersetzt, ist ihre eigene – die Gemeinschaft des Geldes – und alle anderen müssen sich ihr anpassen und sich in ihrer Logik strukturieren, oder sie werden sterben.

Da es nicht möglich ist, dem Kapital zu entkommen, ist der Subtraktionismus (A.d.Ü., kursiv von uns) mit seinen eigenen Gespenstern konfrontiert. Er reproduziert die bestehenden Verhältnisse – mit ihrer Konkurrenz, ihrem Machismo, ihrem Individualismus – und setzt schließlich auf Formen des wirtschaftlichen Überlebens, die nichts anderes sind als typisch kapitalistische Ausbeutung, aber verinnerlicht durch Selbstverwaltung17. Wenn die Subtraktion in eine Sackgasse führt, muss man entweder resignieren oder nach einer kohärenteren Alternative suchen. Wenn sich nichts ändern lässt, wenn man dem Kapital nicht entkommen kann, dann ergibt vielleicht seine (demokratische) Verwaltung durch den Staat einen Sinn. Wenn sich die gesellschaftlichen Verhältnisse von einer kleinen Gemeinschaft aus nicht ändern lassen, kann vielleicht die große staatliche Gemeinschaft mit ihren Verordnungen und Ordnungskräften etwas bewirken. Kurz gesagt, Subtraktionismus (A.d.Ü., kursiv von uns) und institutionelle Politik sind zwei Seiten derselben Medaille.

Eine Subtraktion ist also nicht möglich. Der Kapitalismus beruht jedoch auf einem grundlegenden Widerspruch: In seiner unersättlichen Dynamik überschreitet er alle Grenzen, er verweigert alle Bedürfnisse derer, die er ausbeutet, und deshalb besteht die einzige Möglichkeit für das Proletariat zu überleben, darin sich dieser Ausbeutung entgegenzustellen. Im Gegensatz zu anderen Klassengesellschaften, in denen der Status quo jahrhundertelang aufrechterhalten werden konnte, zwingt der Kapitalismus durch sein ständiges Wachstum zum Reagieren.

Ein Ausbruch und alles beginnt.

Er muss nicht unbedingt aus dem schlimmsten Angriff oder der schlimmsten Situation stammen. Sicherlich kann das Niveau des Aushaltens sehr hoch sein, wenn der soziale Frieden und die Repression mitspielen. Aber manchmal kommt der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: Dann kommt es zu einem sozialen Ausbruch, einer Revolte, die gleichzeitig diese Welt negiert und Formen der Gemeinschaft, der Solidarität zwischen Fremden, der Identifikation über alle Grenzen und Sprachen hinweg, der Erotik, der Phantasie bejaht.

Einfach so, alles auf einmal. Aus dem sozialen Frieden, aus der Einsamkeit, aus dem individuellen Überleben, aus der permanenten Konkurrenz werden die Staatsbürger-Atome, auf die uns das Kapital reduziert, ionisiert, in einer gemeinsamen Struktur mit einer explosiven elektrischen Ladung zusammengeführt: Die Negation dieser Welt und die Affirmation einer neuen sind untrennbar, Gemeinschaft und Kampf bilden ein untrennbares Ganzes.

Genau aus diesem Grund löst sich diese Kampfgemeinschaft auf, wenn es zu einer Niederlage kommt. Zweifellos gibt es nach wie vor Netze der Solidarität und der Diskussion, die versuchen, einen Teil des Erlebten zu bewahren. Es gibt auch weiterhin Strukturen revolutionärer Minderheiten, die eine Bilanz der Niederlage ziehen müssen. Aber unsere Klasse ist intermittierend, und das ist so, weil die einzige Gemeinschaft, die dem Vormarsch des Kapitals widerstehen kann, eine ist, die es radikal leugnet, und um es zu leugnen, um den Wert zu leugnen, kann es sich nur vertiefen und international ausbreiten oder es wird besiegt. Wenn die Revolution nicht kommt oder kommt und nicht siegt, wird die Kampfgemeinschaft dazu neigen, bis zum nächsten Ansturm in die Atomisierung des Kapitals zurückzusinken.

VII

Es gibt also keinen Amazonas mehr, in dem man sich verstecken kann.

Gleichzeitig sind unsere Möglichkeiten der Emanzipation viel größer als in der Vergangenheit: Im Gegensatz zu dem im Dschungel versunkenen Quilombo oder der im Ozean verlorenen Insel ist der Kampf unserer Klasse – mehr und mehr – ein globales Phänomen und zielt auf die Bildung einer internationalen menschlichen Gemeinschaft ab.

Solange es eine menschliche Spezies gibt, wird es Widerstand gegen den Vormarsch des Kapitals geben. Solange es Widerstand gibt, wird es zu Ausbrüchen kommen. Solange es Ausbrüche gibt, wird es eine Erinnerung an die gelernten Lektionen geben, ein Lernen im Unterirdischen, eine neue Revolte, die nicht über dieselben Steine stolpern wird, eine wachsende Verallgemeinerung der Kämpfe. In diesem Prozess neigt unsere Klasse dazu, sich als Partei zu bilden18

All dies hat nichts mit dem Bewusstsein bestimmter Individuen zu tun. Die Revolution ist nicht nur möglich und wünschenswert, sondern auch unvermeidlich: eine tektonische Tatsache, ein natürliches Phänomen. Ganz genau: natürlich.

Unser Kampf ist der einzige Wald, den das Kapital nicht abholzen kann.

 

1A.d.Ü., die Fronde (auf Deutsch: die Schleuder) sind die Aufstände und Bürgerkriege, die in Frankreich zwischen 1648 und 1653 stattfanden, sie richteten sich unter anderem gegen die Herrschaft Ludwig des XIV.

2A.d.Ü., als Maroons (aus dem spanischen Cimarrón) werden jene Sklaven bezeichnet die aus den Plantagen flohen konnten.

3A.d.Ü., das war der Name, der der Insel, die heutzutage von Haiti und der Dominikanischen Republik bewohnt wird, von Kolumbus selbst gegeben wurde. Die ersten Chronisten datieren der Insel mehrere Namen, nämlich Haiti, Bohio und Quisqueya, diese sollen von den Ureinwohnern so benannt worden sein.

4Für weitere Informationen zu diesen beiden Phänomenen des Kampfes siehe Rodrigo Vescovi: „Bucaneros y quilombos: Comunidades de resistencia en América durante el siglo XVII“, verfügbar unter periodicoellibertario.blogspot.com/2018/02/bucaneros-y-quilombos-comunidades-de.html.

5A.d.Ü., ein weiteres Mal die Erklärung des Begriffes recuperación, begleitet uns seit jeher bei den Übersetzungen aus dem Spanisch. Sehr oft haben wir diese versucht zu beschreiben, hier ein weiteres Mal.

Der Begriff der Rekuperation, oder Zurückgewinnung, Wiedererlangung, usw., wurde vor allem von der Situationistischen Internationalen beeinflusst und entnommen. Es erklärt den Moment, wo revolutionäre Ideen ihrer Inhalte entleert werden und zur Ideologie verkommen, bzw. von jeglicher herrschenden Ideologie übernommen werden. Im konkreten bedeutet dies, als Beispiel, als der Kommunismus (oder eher der Marxismus-Leninismus) zur Staatsform (sowie in der UdSSR praktiziert), zu einer herrschenden Ideologie wird, verlor dieser automatisch seinen Ursprung und wurde zum Instrument der Herrschaft einer Partei gegen die Arbeiter*innen.

7A.d.Ü., auch verstanden als Staatsbürgerrechte, siehe Kritik zum Thema Staatsbürgerschaft

8A.d.Ü., hier verstanden als Trennung, Absonderung, Absprung, usw.

9Für eine Kritik der Idee des Kollaps des Kapitalismus, siehe unseren Text: El decrecentismo o la gestión de la miseria, verfügbar unter barbaria.net/2019/06/09/el-decrecentismo-y-la-gestion-de-la-miseria. (A.d.Ü., wird gerade von uns übersetzt.)

10A.d.Ü., hier auch verstanden als Genossenschaften, oder wie sie im Szenejargon gerne bezeichnet werden Kollektiv(-betriebe).

11A.d.Ü., als Ateneos sind Kulturzentren zu verstehen, die es im spanischen Staat seit dem späten 19. Jahrhundert gibt, die von Arbeitern und Arbeiterinnen gegründet wurden, ursprünglich von Anarchisten und Anarchistinnen, um verschiedenen Tätigkeiten nachzugehen. Alphabetisierungskurse, Debatten, Bibliotheken, Tanz-, Theater- und Musikgruppen, Kitas, Waffenlager, die ersten Freien Schulen wurden in Ateneos gegründet, und vieles andere wurde dort gemacht.

12A.d.Ü., wir denken dass es sich hier um das Theaterstück von Samuell Beckett handelt, welches den Namen von Warten auf Godot trägt, bei dem es sich um Landstreicher handelt die auf einen gewissen Godot warten, der nie auftaucht, absurdes Theater.

13A.d.Ü., siehe Fußnote Nr. 6.

14A.d.Ü., wieder mal eine sprachliche Achterbahn, im Originaltext ist die Rede von gestionismo, was sich von gestión (Verwaltung) und ismo (Ismus) bildet. Kann als die Ideologie der Verwaltung, der Selbstverwaltung und ähnliches verstanden werden, dass es einen Ausweg aus dieser Gesellschaft via selbstverwalteter Projekte geben könnte.

15Indem man in den Verwaltungsismus (A.d.Ü., gestionismo) verfällt und alles auf die gegenwärtigen Verhältnisse reduziert, vermeidet man gleichzeitig die Auseinandersetzung mit dem Problem der Revolution und damit der Diktatur des Proletariats. Für eine Reflexion über diesen grundlegenden Punkt auf der Grundlage historischer Erfahrungen, siehe «Sobre la revolución y contrarrevolución en la región española (VII): Conclusión y balance» en nuestra página barbaria.net/2019/12/31/sobre-la-revolucion-y-contrarrevolucion-en-la-region-espanola-vii-conclusion-y-balance (A.d.Ü., wird von uns gerade übersetzt)

16A.d.Ü., an dieser Stelle steht im Originaltext Y es que no es posible sustraerse de este mundoEs ist nicht möglich, dieser Welt zu entkommen – oder, Es ist nicht möglich sich aus dieser Welt zu subtrahieren, was als ein Sprachspiel verstanden werden kann, weil beim vorherigen Satz über die Subtraktionismus auf reale Bedürfnisse die Rede ist.

17Vgl. Cuadernos de Negación, Nr. 12: „Crítica de la autogestión“. Verfügbar unter cuadernosdenegacion.blogspot.com/2018/11/nro12-critica-de-la-autogestion.html

18A.d.Ü., im marxschen Sinne zu verstehen, nicht in der Bildung einer politischen Partei im demokratischen oder leninistischen Sinne.

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