Treviso, Italien: Pamphlet verteilt in Solidarität mit dem anarchistischen Gefährten Juan Sorroche

Gefunden auf contrainfo, die Übersetzung ist von uns

Treviso, Italien: Pamphlet verteilt in Solidarität mit dem anarchistischen Gefährten Juan Sorroche

Am 02.12.2020 veröffentlicht.

Was wir heute nicht bekämpfen, dafür werden wir morgen bezahlen.

Ein Wort genügt: „Ausgangssperre“. Die Tatsache, dass Staaten eine Maßnahme als sanitär verkaufen, die historisch immer auf die militärische Besetzung eines Territoriums hingewiesen hat, zeigt uns deutlich, in welches Zeitalter wir eingetreten sind. Wenn 16 Millionen Nerze abgeschossen werden müssen – wie es in Dänemark geschieht – und 280.000 Menschen, die in der Nähe der Farmen leben, umgesiedelt werden müssen, um eine noch gefährlichere Form von Covid-19 zu stoppen, ist es an der Zeit zu verstehen, dass ein produktives System, das sich im Krieg mit der Natur befindet, nur globale Krankheiten und andere Katastrophen verursachen kann. Wenn während einer Epidemie die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, wird vielen vielleicht die strukturelle Gewalt dieser Gesellschaft klarer.Auf diese Gewalt versuchen einige zu reagieren. Weil es eine andere Welt will, oder einfach, weil es nicht mehr aushält.

Allein in der Provinz Modena wurden vierhundert Logistikarbeiter denunziert und 120 stehen wegen Streikposten bei Italpizza vor Gericht. Für einen Streikposten, historische Waffe der Arbeiterklasse, riskiert man heute dank der von der Lega-5-Stelle-Regierung lancierten „Sicherheitspakete“ bis zu zwölf Jahre Gefängnis.

In ganz Italien stehen dreihundert Anarchisten im Rampenlicht einer Reihe von Operationen, die von den verschiedenen Vollmachten geplant werden, oder werden es bald tun.

Insbesondere wird am 28. November der Prozess gegen Juan Sorroche beginnen, einen anarchistischen Gefährten, der immer an unserer Seite war und an der Seite aller, die sich im Trentino, in Valsusa oder anderswo gegen Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeit eingesetzt haben. Juan, der seit eineinhalb Jahren in der AS2-Abteilung (Hochsicherheitsknast) des Gefängnisses von Terni inhaftiert ist, wird beschuldigt, im August 2018 eine Aktion gegen die Zentrale der Liga Norte von Treviso durchgeführt zu haben. Während die Führer von „Autobahnen für Italien“1 unter Hausarrest stehen, weil sie wissentlich eine Brücke einstürzen ließen, anstatt Geld für deren Instandhaltung auszugeben, wird unser Gefährte wegen eines Sprengstoffanschlags gegen ein Hauptquartier des staatlichen Rassismus des „Massakers“ (ein potentiell lebenslängliches Delikt) angeklagt.

Diese Gesellschaft ist eine Lokomotive, die ungebremst in den Abgrund fährt. Wer versucht, die Notbremse zu ziehen, wer das Getriebe sabotiert, wer es am Fahrer auslässt (anstelle desjenigen, der das Ticket für die dritte Klasse nicht bezahlt), ist ein Gefährte von uns, ist eine Gefährtin von uns.

Kollidieren oder aufstehen. Es liegt an uns, das zu entscheiden.

SAMSTAG, 28. NOVEMBER UM 9.00 UHR. IM GERICHT VON TREVISO (Avenida Giuseppe Verdi) SOLIDARITÄTSKUNDGEBUNG FÜR DEN BEGINN DES PROZESSES.

Gefährt*innen

1A.d.Ü., Autstrade per l´Italia ist das Unternehmen was für die Brücke in Genova verantwortlich ist

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