(Italien) Bologna – Text, der anlässlich einer solidarischen Knastkungebung mit den Verhafteten der Op. Bialystock verteilt wurde

Gefunden auf Round Robin, die Übersetzung ist von uns, dieser Text wurde 25.06.2020 Online gestellt

Bologna – Text, der anlässlich einer solidarischen Knastkungebung mit den Verhafteten der Op. Bialystock verteilt wurde

Am Freitag, dem 19. Juni, fand auf der Piazza dell’Unità in Bologna eine Kundgebung in Solidarität mit den bei der Operation Bialystok verhafteten Anarchistinnen und Anarchisten statt. Auf dem Platz gab es auch mehrere Interventionen aus Solidarität mit den Gefährten und Gefährtinnen, die wegen der Operation Prometheus (die am 22. Juni eine Voranhörung haben werden) und Scripta Manent (deren Berufungsverfahren am 1. Juli beginnen wird) inhaftiert sind.

Hier der verteilte Text.

Am vergangenen Freitag, einen Monat nach der Operation Ritrovo, nahm die Hand des Staates, durch seine Carabinieri der Ros und den Staatsanwalt Dall’Olio weitere sieben Gefährtinnen und Gefährten mit, von denen zwei im Hausarrest sitzen und fünf zwischen Italien, Frankreich und Spanien im Gefängnis sitzen. Die übliche subversive Assoziation/Vereinigung mit dem Ziel des Terrorismus wird bestritten, ebenso wie einige spezifische Verbrechen, darunter der Brand einiger Eni-Car-Sharing-Autos (der Enjoy-Autos) und der explosive Angriff auf die Carabinieri-Kaserne in Rom San Giovanni im Dezember 2017. Paska, der wieder zu Hause ist, wird der 270sexies wegen der Solidarität ihm gegenüber beschuldigt und um Druck auf das Gefängnis von La Spezia ausgeübt zu haben mit dem Ziel seine Verlegung zu erreichen.

Wie vor einem Monat nach den Verhaftungen hier in Bologna werden wir auch in dieser Untersuchung nicht nach irgendeiner Ungerechtigkeit schreien. Es gibt keine Opfer der Repression unter denen, die sich gegen diese obszöne Welt entscheiden. Der Staat tut durch gewissenhafte Richter und gewissenhafte Polizeikräfte alles, um zu überleben und diejenigen zu stoppen, die seine Existenz bedrohen. Er erschafft Gesetze und stellt Gefährtinnen und Gefährten an den öffentlichen Pranger und malt sie mit Beinamen, die immer und ausschließlich ihre eigene Natur widerspiegeln. Sie nennen uns Terroristen und Anstifter. Sollen sie doch. Wir und die Menschen um uns herum wissen, wer wir sind, so wie wir wissen, dass sich hinter diesen Namen die wahnhafte Sorge derjenigen verbirgt, die unser Leben regulieren wollen.

Einige der verhafteten Gefährten und Gefährtinnen kennen wir gut, und mit einigen teilen wir seit Jahren die Straßen dieser Stadt. Wir sind nicht daran interessiert zu wissen, ob sie unschuldig oder schuldig an den ihnen vorgeworfenen Verbrechen sind, um uns zu entscheiden, unsere Solidarität zu zeigen. Stattdessen interessiert es uns zu wissen, dass einige von ihnen immer noch nicht aufgeben, obwohl diese Gesellschaft ständig vorschlägt, dass sie ihre Feindseligkeit ablegen und ihren eigenen Scheiß aufgeben sollten. Wir wissen sehr gut, wer der Koloss namens Eni ist, der Tod und Schädlichkeit im Süden der Welt wie auch im Süden Italiens verbreitet, und es ist nicht verwunderlich, dass jemand beschlossen hat, die römische Nacht mit einigen dieser roten Autos zu erhellen. Da wir wissen, und heutzutage sogar noch ein bisschen mehr, dass die Carabinieri zu den Polizeikräften gehören, die den Fortbestand dieser berüchtigten Welt verteidigen, ist es nicht verwunderlich, dass jemand beschließt, mit den Mitteln, die die Phantasie vorschlägt, an ihre Tür zu klopfen. Und es wird keinen Vorwurf der Anstiftung zu einem Verbrechen geben, der den Spruch zum Schweigen bringen könnte, dass direkte Maßnahmen richtig und angemessen sind. Genauso wie es richtig und notwendig war, Solidarität mit einem kämpferischen Gefähren zu zeigen, der im Gefängnis von LaSpezia misshandelt wurde.

Auch diesmal steht tatsächlich die Solidarität auf der Anklagebank, insbesondere die Solidarität gegenüber den Gefähren, die an der „Operation Panik“ beteiligt waren. Es ist klar, dass die revolutionäre Solidarität und die Solidarität unter den Unterdrückten ihnen Angst macht, vielleicht weil die Diener des Staates nicht wissen, was das bedeutet, so wie sie auch nicht wissen, was dieses würdige Leben ist, das wir als Gefährten und Gefährtinnen gewählt haben, um es zu erleben.

Wenn Solidarität ihre Sorge ist, wird sie auch weiterhin unsere Waffe sein.

Wir stehen auf der Seite der verhafteten Anarchistinnen und Anarchisten bei der „Operation Byalistok“.

Mittäterschaft und Solidarität aus Bologna

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