Gefunden auf portaloaca, die Übersetzung ist von uns. Die Geschichte des Anarchismus, ist im spanischen Staat noch sehr lückenhaft und um ihr jeden Dienst zu erweisen, welches sie verdient, müsste man jetzt, wo es fast niemanden gibt der sie noch erzählen kann, Berge bewegen um dies zu ermöglichen und um ihr auch gerecht zu werden. Millionen von Menschen kämpften für eine Welt ohne Klassen und ohne Staat, sehr lange Zeit und riskierten dabei alles. Es wäre falsch zu behaupten dass die Zeit sich von 1936 auf 1939 reduzieren lassen könnte. Es gab eine lange Zeit davor und eine lange Zeit danach. Wenn auch noch so vieles zu schreiben ist, so vieles ausgegraben werden muss, neu entdeckt, aus der Vergessenheit gerettet, wird dieser Bärenaufgabe dort mehr, wenn auch von wenigen, geleistet wie es hier der Fall ist. Nicht nur bezüglich der anarchistischen Geschichte im spanischen Staat, wo doch die Anarchistinnen und Anarchisten dort so gerne von der iberischen Halbinsel reden, sondern auch hier. So wenig weiß man im allgemeinen über die Geschichte des Anarchismus im deutschsprachigem Raum, genauso wie in allen angrenzenden Ländern. Jeder x-beliebige radikaler Linke des Kapitals weiß mehr über Rojava und Chiapas als über dass was hier jemals passiert ist, außer höchstens die von der BRD und/oder DDR die nie die Geschichte der ausgebeuteten Massen ist, sondern die der jeweiligen herrschenden Klasse, Marx selbst sagte dazu dass, „Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen.“
Mehr als Traurig gleicht dieser Zustand eher einer Bilanz, nämlich die der Ignoranz und aus dieser kann niemals die Kraft und die Weitsichtigkeit im hier und jetzt ausgeschöpft werden.
Was die Geschichte des Anarchismus im spanischen Staat angeht, oder auf der iberischen Halbinsel, der Haltung geltend, haben alleine, auf Anhieb Miguel Amorós, José Peirats, Burnett Bolotten, Chris Ealham, Carlos Semprún, Camilo Berneri, Grandizo Munis, Agustín Guillamon, Franz Borkenau, Andre Prudhommeaux, Paul Avrich, Manuel Azarreto und viele mehr, einige viele, andere wenige, einige dickere, andere dünnere, am im Schlussstrich Unmengen an Büchern veröffentlicht die noch übersetzt gehören, die neu veröffentlicht gehören. Bücher die selbstkritisch sind, um alle späteren Generationen an Anarchistinnen und Anarchisten über die Fehler der Vergangenheit zu warnen, Bücher die aufklärend sind, denn wir wissen am Ende dass wir nichts wissen, Bücher die auch Waffen der Kritik sind, nicht nur um sie zu lesen, oder sie einem Schwachkopf in die Fresse zu werfen, sondern vor allem um unsere Herzen in Flammen aufgehen zu lassen, dafür das den Worten immer Taten folgen.
Das gilt im Allgemein der weltweiten anarchistischen und revolutionären Geschichte, egal aus welcher Epoche, egal aus welchen noch so entlegenen Fleck auf der Erde. Muss man diese ganzen Bücher gelesen haben um im Sinne der Anarchie ihr alle Ehre zu machen? Natürlich nicht, aber eins ist es Zugang zu was haben und was anderes ist nicht mal die Entscheidung treffen zu können, ob ich, oder sonst wer was lesen kann, sich informieren kann, sich bilden kann, sich mit Wissen bewaffnet. Denn es wird auch viel zu viel Blödsinn innerhalb der Reihen der anarchistischen Bewegung geschwaffelt, zu viele Unwissenheiten, zu viel vom Hören sagen, zu Ignoranz, zu viel Manipulation, zu viele Lügen.
Nun wir werden, wie davor auch, unseren bescheidenen Beitrag leisten, doch Reihen wir uns nicht in die hießige Armee von Blinden die von Blinden geführt werden, was danach geschieht kann man im Quijote lesen.
Soligruppe für Gefangene
Die Affinitätsgruppe, die die anarchistische klandestine Zeitung Alerta! veröffentlichte…!
14. Juli 2022
Alles Interessante passiert im Verborgenen, kein Zweifel. Über die wahre Geschichte der Menschen ist nichts bekannt.
Louis-Ferdinand Céline. Voyage au bout de la nuit
1. Der Prozess der historischen Forschung
Hintergrund
Im Jahr 2004 las ich den ausgezeichneten Artikel von François Godicheau mit dem Titel „Anarchistische klandestine Zeitungen in den Jahren 1937-1938: die Stimmen der militanten Basis?“, der in der Zeitschrift Ayer Ausgabe 55 (2004) veröffentlicht wurde. Es war ein bahnbrechender und sehr gut geschriebener Artikel, der mich sehr beeindruckt hat.
Im Laufe des Jahres 2019 entdeckte ich bei der Recherche und dem Schreiben meines Buches CNT versus AIT, das noch unveröffentlicht ist, aber bald bei Ediciones Descontrol erscheinen wird1, die enge Beziehung zwischen der Redaktionsgruppe von Alerta und den französischen kritischen anarchistischen Zeitungen Terre Libre und L’Espagne Nouvelle sowie das Wissen, die Zitate und manchmal die Glosse, die die Redakteure aus den in Alerta veröffentlichten Artikeln machten: von Prudhommeaux und Volin bis zu Attruia, Shapiro und anderen. Beide französischen anarchistischen Publikationen kündigten ihre engen Beziehungen zur spanischen revolutionären Presse an, aus der sie ihre interessantesten Artikel übersetzen wollten: Anarquía-FAI, Esfuerzo, Ideas, Ruta, Libertad, Alerta und El Amigo del Pueblo.
Im Dezember 2019 traf ich Ángel Carballeira Mombrió und seine Schwester Gladis im Caixa-Fórum-Café in Barcelona. Sie sprachen mit mir unter anderem über die Erfahrungen und die Militanz ihres Vaters: Ángel Carballeira Rego. Im März 2020 schickte mir Ángel einen Scan des Briefes, den Amador González anlässlich des Todes von Ángel Carballeira Rego an die Familie Carballeira geschickt hatte. Der Brief vom 13. August 1963 berichtet von der Gründung einer Gruppe, die sich aus Amador González, Ángel Carballeira Rego, Daniel Sánchez García, José Rasal Castro und Alfonso Nieves Núñez zusammensetzte, um eine bestimmte Mission zu erfüllen: „An einem schönen Tag im November 1937 beschlossen fünf Freunde, etwas zu tun, um die Konterrevolution zu stoppen, die sich bereits abzeichnete.“
In dem Fragebogen, den ich anschließend an Ángel Carballeira Mombrió schickte, antwortete dieser ausführlich und teilte mir mit, dass er bei einem Treffen mit Amador in Paris die Gelegenheit hatte, einige Fragen zu erweitern und zu klären, und erklärte, dass die Aufgabe der Affinitätsgruppe darin bestand, die Veröffentlichung der geheimen Zeitung Alerta (die zwischen Oktober und Dezember 1937 in Barcelona erschien) sicherzustellen.
Hier die Umfrage und Ángel Carballeira Mombriós ausführliche Antworten, in denen Ángels hervorragende Beschreibung und Analyse des Schweigens dieser bescheidenen, effizienten und anonymen Militanten der comités de defensa2 hervorsticht3. Diese Anonymität der cenetistischen Militanz (A.d.Ü., die der CNT) ist eine der größten Errungenschaften und Größen des spanischen Proletariats in den 1930er Jahren. Der anarchosyndikalistische Militante war ein anonymer Revolutionär, ohne den geringsten Egoismus oder persönlichen Eifer, der keine Ämter zu bekleiden und keine Karriere zu machen hatte.
Aus historischer Sicht hat dieses Schweigen jedoch letztendlich zu einer fast vollständigen Unkenntnis über die Funktionsweise und die Geschichte der Mitglieder dieses Nebels4 geführt, in dem sie kämpften und sich zu einer Gruppe zusammenschlossen, um Bomben zu bauen und zu werfen, eine Zeitung herausgeben, ein Ateneo5 oder eine rationalistische Schule gründen, eine Genossenschaft oder eine Gewerkschaft/Syndikat gründen, eine Straßenbahn anzünden und mit voller Geschwindigkeit von der Travesera de Gracia zur Telefónica fahren, zum Streik aufrufen, die cuadros de defensa6 aufstellen oder eine Centuria7 gründen… mit keinem anderen Ziel als dem, für ihre unmittelbaren Arbeitsforderungen oder für eine bessere zukünftige Welt für alle zu kämpfen.
Daher ist die Untersuchung von Ángel Carballeira Mombrió8, der es gelungen ist, die Bedeutung und die organisatorische und historische Originalität dieses assoziativen Nebels der anarchosyndikalistischen Militanz aufzudecken und herauszustellen, eine absolute Ausnahme.
Die Antworten von Ángel Carballeira Mombrió auf den Fragebogen von Agustín Guillamón (E-Mails vom März 2020):
Präambel (von Ángel)
Obwohl es zu Hause nichts dagegen gab, über anarchistische Philosophie, Geschichte, Streiks usw. zu diskutieren, war das auch nicht das Einzige, worüber wir sprachen, denn sowohl mein Vater als auch meine Mutter versuchten, uns für die Kultur im Allgemeinen zu interessieren: Wissenschaft, Literatur, Kunst usw. So gingen wir an vielen Sonntagen zu Theateraufführungen (die libertäre Bewegung hatte zu dieser Zeit drei Gruppen, die in Toulouse auftraten) oder besuchten Museen und Ausstellungen. Wann immer es möglich war, machten wir im Sommer Radtouren rund um Toulouse, die von der JJLL9 organisiert wurden.
Aus meiner Sicht kommen drei Punkte in Frage: die Teilnahme am öffentlichen Leben, das Bezeugen der organischen Grundlagen und das fast völlige Fehlen von Verschwörung. Außerdem, wie ich dir schon gesagt habe, waren die Gefährten dieser Zeit sehr still, wenn es um rein organische Probleme von einer gewissen Wichtigkeit ging und noch mehr, wenn sie an den konspirativen Aspekt grenzten. Was ich dir also erzählen kann, sind Dinge, die ich direkt oder indirekt aufgeschnappt habe, in Gesprächen zwischen den Gefährten, mit denen wir zu tun hatten (ich denke, ich war ziemlich aufmerksam und hatte perfekt verinnerlicht, dass ich bestimmte Dinge für mich behalten und nichts fragen sollte) oder mit den wenigen Zeugen, die von bestimmten „Vorgängen“ wussten, aber keineswegs glaubten, dass sie berechtigt waren, öffentlich über diese Dinge zu sprechen.
Was ich in Erfahrung bringen konnte, ist sicherlich lückenhaft und es wäre notwendig (wenn möglich, was nicht immer der Fall ist), es mit anderen Quellen zu ergänzen. Nachdem ich jedoch einige Berichte zu Themen gelesen habe, die einige dieser Fragen berühren, denke ich, dass sie oft eher wie Romane als wie Geschichte wirken.
Auf deine Fragen antworten
I – Nieves Núñez (vielleicht Alfonso Nieves Núñez). Wirkte in den 1930er Jahren für Tierra y Libertad mit. März 1938 war er Verwalter der Solidaridad Obrera. Oder ist es wirklich eine Frau: Nieves Núñez, über die ich keine Informationen finden kann?
Als mein Vater starb und wir den Brief von Amador González erhielten, dachte ich, als er von Nieves Núñez sprach, dass es um eine Gefährtin ging. Als ich Amador in Paris traf, bat ich ihn um eine Klarstellung zu seinem Brief. Ich weiß nicht mehr genau, was er gesagt hat, aber zwei Punkte sind mir in Erinnerung geblieben:
Nieves Núñez war ein Gefährte. Mit ziemlicher Sicherheit war es Alfonso Nieves Núñez, da dieser Gefährte im der Casa CNT-FAI (A.d.Ü., Haus der CNT-FAI) aktiv war. Aus anderen Quellen (Vicente Llansola, Antonio Alorda) habe ich erfahren, dass Alerta! im Haus der CNT-FAI gedruckt wurde. Das bedeutet, dass sie trotz des starken Gegenwinds, im „Haus“ selbst eine große Komplizenschaft gab, bzw. genossen haben. Nach dem, was ich gehört habe, hat die CNT-Führung nie etwas davon erfahren (obwohl sie wie verrückt danach gesucht hat).
(La Casa CNT-FAI, damals und heute)
Die fünf Nachnamen, die Amador angibt, sind die der Gefährten, die sich klandestin entschlossen haben, diese Zeitung herauszugeben (das hat er in seinem Kondolenzbrief nicht gesagt). Das ist der Grund, warum ich oben auf Amadors Brief, den ich dir vorhin geschickt habe, „Alerta!“ geschrieben habe. Damals wusste ich noch gar nichts darüber. Erst Ende der siebziger Jahre, als wir mit anderen Gefährten an den von Renée Lamberet archivierten Zeitungen arbeiteten, stießen wir auf Alerta!, erst dann konnte ich den Zusammenhang mit Alerta! stellen.
II – Ángel Carballeira Rego. Er war militant in den grupos de defensa von Gracia. Einer der Mitbegründer von Alerta!
In den ersten Ausgaben der Enzyklopädie des iberischen Anarchismus10 waren die Rezensionen meines Vaters kurz und enthielten auch viele Fehler. Viel später wies ich einige Gefährten wie Eliseo Fernandez und Rolph Dupuy auf diese Fehler hin, die einige Punkte korrigierten.
III – Amador González (1907-1975). Er war militant des Sindicato Transporte Marítimo. Von der FAI. Nahm an der Erstürmung von Atarazanas11 teil. Er war Mitglied der coordinadora de los comités de defensa. Einer der Gründer von Alerta! Kennst du den zweiten Nachnamen?
Ich weiß nicht, wie Amadors zweiter Nachname lautet. Ich weiß nur, dass die alteingesessenen Gefährten großen Respekt vor ihm hatten. Der Gefährte Juan Ferrer (Direktor unserer Zeitung in Paris) schrieb einen sehr lobenden Nachruf auf ihn, als er starb, aber… wie er es zu tun pflegte, konnten ihn nur diejenigen verstehen, die mittendrin waren. Wenn ich sie finde, schicke ich sie dir.
IV – Rasal (wahrscheinlich José Rasal Castro): Metallarbeiter. Militanter des comité revolucionario von Gracia.
Rasal, ein enger Freund von meinem Vater und meiner Mutter. Wahrscheinlich sehr wichtig im Stadtteil Gracia. Als Flüchtling in Frankreich brachten ihn die Umstände nach Marseille oder in die Nähe. Er starb 1947 an den Folgen eines Arbeitsunfalls: Ein Balken fiel auf sein Bein und verursachte eine starke Blutung, so dass er fast tot im Krankenhaus ankam.
Höchstwahrscheinlich hat er auf einem US-Stützpunkt gearbeitet. Er hatte uns verschiedene Dinge geschickt, die uns damals das Leben erleichterten: Seile von sehr guter Qualität, andere Dinge, an die ich mich nicht mehr erinnere… auch für mich einen Lederfußball (ich erinnere mich, dass dieser Ball eine geflochtene Seitenschnur hatte, wie sie damals üblich waren) und wahrscheinlich noch etwas anderes für meine Schwester, aber daran erinnere ich mich nicht.
Seine Weggefährtin ließ sich in Perpignan nieder, wo sie einen Blumenladen eröffnete. Ihre Tochter Violeta ist noch am Leben. Vor einigen Jahren habe ich mich mit ihr in Verbindung gesetzt, aber sie war krank und konnte sich an nichts mehr erinnern.
V – Sánchez (wahrscheinlich Daniel Sánchez García): ein Militanter der FAI Gruppe Viñas in Barcelona.
Marcos Alcón weist in einer in Tierra y Libertad de Méjico12 veröffentlichten Rezension darauf hin, dass Daniel Sánchez auf einer organischen Mission13 starb. Ich weiß nichts Genaues darüber, aber ich glaube, dass er laut der Familie unter der Folter im Gefängnis in Barcelona gestorben ist. Sein Bruder Eugenio Sánchez, den wir sehr gut kannten, lebte im Exil in Toulouse und wir sahen ihn sehr oft bei allen Veranstaltungen der libertären Bewegung. Da er als Müllmann arbeitete, versorgte er uns mit Füllern, die die Leute weggeworfen hatten; wir benutzten sie und wechselten nur den Stift.
Daniels Weggefährtin Pilar war nach dem Krieg in Barcelona, ging aber nach Madrid, wo sie als Dienstmädchen im Haus eines Bankiers arbeitete, der, obwohl er wusste, was sie durchmachte, sich ihr gegenüber anscheinend recht gut verhielt. Pilar kam in den 1960er Jahren ab und zu durch Toulouse.
VI – Waren diese fünf Freunde die Redaktion von Alerta!
Mir scheint, dass Alerta! nicht nur eine „Redaktion“, sondern eine „klandestine“ Zeitung war, und für diese Arbeit brauchte man viel mehr als „Schreiber“, um sie zu bearbeiten. Von den fünf hatten meiner Meinung nach nur Nieves Núñez und Amador González die Fähigkeiten von Journalisten.
Natürlich könnte jeder von ihnen einen externen (und vertrauenswürdigen) Gefährten bitten, ein paar Seiten zu schreiben. Das Wichtigste war es, die Klandestinität zu bewahren… Die „Geschichte“ zeigt, dass ihnen das hervorragend gelungen ist!
VII – Was war die Viñas-Gruppe, wer gehörte ihr an und war Viñas der Sekretär dieser Affinitätsgruppe?
Die Viñas-Gruppe, wie sie jetzt genannt wird (weil es schwierig ist, etwas zu benennen, das bewusst keinen Namen hatte), kann als äußerst wichtig vor und nach der Revolution sowohl im Stadtteil Gracia als auch in Barcelona angesehen werden. Tatsächlich war der Gefährte Viñas, ein Militanter der CNT in diesem Viertel, bei allen Militanten für seine Verpflichtung, seine Ernsthaftigkeit und seine Diskretion bekannt. Es herrschte Einstimmigkeit und große Sympathie, als die Gefährten von ihm sprachen. Ich glaube nicht, dass es in der Gruppe einen Sekretär oder ähnliches gab… In dieser Hinsicht erinnere ich mich, dass sie vor vier oder fünf Jahren auf einer von der trotzkistischen Gruppe Smolny in Toulouse organisierten Konferenz die Comités de defensa confederal in den leninistischen Organisationsrahmen einbinden wollten, … das ist auch eine Art, Geschichte zu schreiben!
Wenn es stimmt, dass es im Bezirk Gracia laut Antonio Zapata, einem aktiven Militanten im Baugewerbe und im libertären Ateneo, etwa zehn Gruppen gab, die jeweils aus etwa zehn Gefährten bestanden, die bereit waren, sich an klandestinen und oft riskanten Aktionen zu beteiligen, waren sie keineswegs so strukturiert, wie es die trotzkistische Doxa befürwortet.
Ich habe den Eindruck, dass die damalige libertäre Sensibilität sich nicht mit dieser Form der „konspirativen“ Militanz arrangiert hätte.
Viñas war sicherlich die erfahrenste Figur, die am fähigsten und sichtbarsten war, um zu koordinieren, auch wenn es ein anderer Gefährte war, der dafür verantwortlich war, diejenigen zusammenzubringen, die an dieser und jener Aktion teilnehmen konnten. Während des (fast aufständischen/insurrektionellen) Straßenbahnstreiks Ende 1933 und Anfang 1934 zum Beispiel blieb Viñas wahrscheinlich hinter den Kulissen. Nach Aussage mehrerer Zeugen (Antonio Zapata, Antonio Alorda) waren mein Vater und andere sehr junge Gefährten – Antonio Alorda selbst, Luis Montblanc, Adell, Deu usw. – diejenigen, die den Streik bei dieser Gelegenheit gewonnen haben.
Die „Viñas-Gruppe“ hat einige Initiativen ergriffen, zum Beispiel die Herstellung von Handbomben. So haben sie eine Produktionswerkstatt im Erdgeschoss eingerichtet. Mit ziemlicher Sicherheit auf Initiative von Viñas, der von Beruf Mechaniker war. Neben Viñas und Rasal arbeitete auch mein Vater eine Zeit lang in dieser Werkstatt. Um dir eine Vorstellung davon zu geben, wie diskret die Gefährten waren: Als mein Vater an dieser Tätigkeit teilnahm, merkte meine Mutter sofort, dass er den Arbeitsplatz gewechselt hatte. Tatsächlich roch die Kleidung meines Vaters, der Bügler und Färber war, nach Eisen, aber meine Mutter fragte nie nach dem Grund für diese Veränderung, so dass mein Vater ihr keine Lüge erzählen musste (was ihn viel gekostet hätte), welche Aufmerksamkeit! Die Familie Subirats (Pepito, Pepita und ihre Tochter Anita) wohnte im selben Haus (oder ganz in der Nähe) und sie wussten genau, wer in die Werkstatt kam, aber sie stellten nie irgendwelche Fragen und für sie waren sie einfach Nachbarn. Nach dem Straßenbahnstreik musste mein Vater für 10 Monate nach Frankreich (nach Béziers) gehen, wo er andere Gefährten traf, die „auf der Durchreise“ waren – Riera zum Beispiel – oder sesshaftere wie Juan Llabrés – bekannt als el Mallorca, aus der Glasindustrie – der damals als Grenzdelegierter tätig war; dieser Gefährte hatte an der Versammlung teilgenommen, auf der die Gründung der FAI 1927 beschlossen wurde. Mein Vater ging nach Frankreich ins Exil, weil ein Polizist, der in der Straßenbahn in der Carrer Muntaner anwesend war, zu denen gehörte, die ihn bei einer anderen Gelegenheit verhört hatten – natürlich kannten sie sich! Ein Gefährte X (ich kenne seinen Nachnamen nicht) hat meinen Vater in der Werkstatt ersetzt. Aus unbekannten Gründen gab es eine Explosion, bei der Viñas und wahrscheinlich auch X starben. Das Datum des Unfalls ist mir nicht bekannt (vielleicht hat die Presse zu der Zeit darüber berichtet).
Mein Vater hat uns nie davon erzählt, und wenn ich es jetzt weiß, dann nur, weil ein paar Gefährten es mir erzählt haben und weil ich mir ein chronologisches Schema vorstellen konnte.
Um diese Aktivitäten herum gab es einen Nebel, in den mehrere Gefährten mehr oder weniger involviert waren, die für eine bestimmte Aufgabe und nicht für alle zusammengebracht wurden. Ich werde mich an einige von ihnen erinnern, die oft vorbeikamen: Salvador Sarrau, der dabei war, als die Straßenbahn in der Carrer Muntaner in Brand gesteckt wurde (aber er hat uns nie gesagt, wer daran beteiligt war, und er hat uns auch nichts erzählt, wenn man bedenkt, dass meine Schwester Gladis sich als enge Freundin der Familie bis zu seinem Lebensende um ihn gekümmert hat); der Gefährte, der „el feo – der Hässliche“ genannt wurde (ich habe vor, seinen Nachnamen später herauszufinden und werde es dir mitteilen), der, glaube ich, Schlosser war – er lebte in Castres -, war derjenige, der dafür zuständig war, die Gussteile anzufertigen, die das Gehäuse der Handbomben bildeten.
Zu der „Gruppe“ gehörte auch der Gefährte Constancio Durban, der als Maurer arbeitete und Durruti und Ascaso eine Zeit lang versteckte. Später ging er nach Puigcerdà, weil sein Sohn, der krank war, die Bergluft brauchte. Dort spielte er, wahrscheinlich als Grenzdelegierter, eine sehr wichtige Rolle.
Ein anderes Mitglied der Gruppe, Urbano Odena (bekannt als Urbano), den ich nie kennengelernt habe, weil er nach New York ins Exil ging, arbeitete als Bäcker in Barcelona. Er war wahrscheinlich sehr engagiert, weil er mit meinem Vater korrespondierte. Er und Durban waren auch unterwegs, um eine Waffenlieferung in Marseille zu bergen.
Andere Militante, die in diesem Nebel auftauchen, sind zum Beispiel Miguel Alba, der die Maurerarbeiten für ein Waffenversteck in einer Wäscherei in Gracia erledigte. Die Gefährtin Teresa Margalef (die unserer Familie sehr nahe steht, ebenso wie ihr Weggefährte Juan Ronchera) war eine von denen, die die „Kleidung“14 hin und her trugen und herausnahmen. Ein anderer Begleiter mit dem Spitznamen El Cubano (ich glaube, er hieß González) war ebenfalls Teil dieses Nebels. Natürlich gab es noch viele, viele mehr.
Einige Beobachtungen (von Ángel)
Nach dem, was ich angedeutet habe, müssen wir zumindest ein paar Beobachtungen machen:
– Die Rolle, die diese Gefährten gespielt haben, ist nicht in die Geschichte eingegangen. Sie wollten und taten alles, was sie konnten, um im der Klandestinität zu bleiben … und angesichts dessen, was im Sieb der Geschichte geblieben ist, ist ihnen das gelungen! Das kann man in der Enzyklopädie des iberischen Anarchismus nachlesen: Die Verweise, wo es sie gibt, sind sehr spärlich.
– Abgesehen von ein paar Gefährten, die mit den eher klandestinen Aktivitäten verbunden waren, gab es einen ziemlich großen Nebel, der in diese oder jene Aktivität verwickelt war. Letztendlich war es der Militante der Gewerkschaft/Syndikat, der mit seinem Beitrag direkt das Comité de defensa fütterte (ein Prozentsatz der Briefmarke wurde ihm gewidmet, damit die Gewerkschaft/Syndikat eine Art „ferner Kontrolle“ ausüben konnte).
– Jeder Militante hatte, je nach seinem Geschmack, seinen Möglichkeiten und auch seinem Engagement, verschiedene Möglichkeiten, sich an dem zu beteiligen, was er für die menschliche Emanzipation für notwendig hielt, das war das Ziel, das sie sich setzten. Der Gefährte griff zunächst über die Gewerkschaft/Syndikat in den Rahmen der Arbeit ein, dann in die heiteren und brüderlichen Beziehungen zwischen Individuen (die Ateneos, Schulen, Ausflüge, Konferenzen, die populäre Kultur usw. sind ein gutes Beispiel dafür), und schließlich beteiligte er sich, wenn nötig, an spezifischen Gruppen: Propaganda, Herausgabe von Zeitungen, Veröffentlichung von Büchern und… auch an Aktionsgruppen (A.d.Ü., die sogenannten Grupos de Acción), deren Aufgabe es war, eine Selbstverteidigungskraft der Arbeiter zu bilden. Aber es scheint mir falsch zu sein zu glauben, dass diese Gruppen wie ein militärisches Kommando organisiert waren. Das hätte bedeutet, dass die Gegner den Kampf gewonnen hätten, denn dann würden die Proletarier eindeutig wie sie denken und handeln.
– Sie waren perfekt in das Leben der Armenviertel integriert: sie lebten dort wie Fische im Wasser. Manchmal wurden sie von der Polizei verfolgt und konnten sich leicht im Armenviertel selbst verstecken, oft in Familien, die nicht einmal der CNT angehörten.
– Ich vermute, dass die Repressionsorgane der staatlichen und Arbeitgeberinstitutionen diese Art des Handelns viel schwieriger zu kontrollieren und zu unterwandern fanden. Der harte Beweis ist, dass es nur sehr wenige Daten zu diesem Thema gibt.
– In der Enzyklopädie des iberischen Anarchismus wird über Alerta! folgendes geschrieben: „Barcelona, 1937, klandestine anarchistische Zeitung mit Verbindung zu Los amigos de Durruti“. Obwohl mein Vater enge Beziehungen zu einigen Mitgliedern von Los Amigos …. unterhielt, wie z.B. zu Ponciano Alonso (Mingo) aus Bordeaux und gelegentlich zu Pablo Ruiz (aus Paris), glaube ich nicht, dass es eine organische Beziehung zwischen der Gruppe „Alerta!“ und Los Amigos de Durruti gab. Ich erinnere mich, dass ich in einigen Gesprächen zwischen älteren Gefährten (Salvador Sarrau, Julio Patán, José Peirats, Manolín usw.) hören konnte, dass der Schritt der Los Amigos de Durruti ein unglücklicher Fehler war. Sie waren der Meinung, dass der Kampf innerhalb der Bewegung geführt werden muss. So stellt es zumindest Marcos Alcón in seinem Artikel im Espoir (20.07.1975) mit dem Titel „Recordando el 19 de julio de 1936 ¿Tenían razón o no?“ (A.d.Ü., Den 19. Juli 1936 erinnern, hatten sie recht oder nicht?). Ich ergreife keine Partei, aber zu glauben, dass man, weil man „gegen“ die Vertretungsorgane der CNT und der FAI ist, ipso-facto unter einer anderen Flagge eingeschrieben ist, kann eine Abkürzung sein, in die viele Historiker leicht verfallen.
– Die Kriegszeit bedeutete auch eine Institutionalisierung des Revolutionären (die FAI mit Ausweis) und einige Comités de defensa verloren das Wesentliche ihres klandestinen und „nebulösen“ Charakters.
Guillamóns Kommentare zu Carballeiras Antworten
Die Antworten von Ángel (Sohn) sind schlagkräftig, präzise, klärend, beispielhaft und unersetzlich. Sie sprechen von seinen persönlichen und familiären Erfahrungen in diesem Umfeld von anonymen Militanten, die an das Schweigen gewöhnt sind, daran gewöhnt, keine Fragen zu stellen, die nur mit bedauerlichen Lügen, Schweigen oder Rücksichtslosigkeit beantwortet werden können.
Das Konzept des „Nebels“ als assoziative Formel für diese Affinitäts- oder Verteidigungsgruppen ist eine Entdeckung von Ángel (Sohn), die es verdient, aufgegriffen und verbreitet zu werden, denn es handelt sich um eine sehr originelle, oft missverstandene Form einer akratischen Organisation (A.d.Ü., einer anarchistischen Organisation), die sich von der syndikalistischen/gewerkschaftlichen völlig unterscheidet und der leninistischen und/oder militaristischen absolut entgegengesetzt ist.
Man muss bedenken, dass dieser Nebel/dieses Universum/diese Welt/diese Galaxie von außen betrachtet in einen dichten Nebel gehüllt war, der es unmöglich machte, zu sehen, was in ihm vor sich ging, geschweige denn, wer sich in ihm befand und was er tat. Derselbe Nebel war aus interner Sicht eine geschlossene Welt von sicheren und erprobten Militanten, ein Meer von Möglichkeiten und ein Netzwerk von sozialen und persönlichen Beziehungen, das die Entstehung von Affinitätsgruppen förderte, die sich zusammenschlossen, um bestimmte Ziele zu erreichen (vom Bombenbau, der Planung von Aktionen oder Streiks, der Gründung einer Genossenschaft, der Unterstützung einer rationalistischen Schule oder eines Ateneos bis hin zum Erstellen, Redigieren, Drucken und Verteilen einer Zeitung oder eines Flugblatts und den unterschiedlichsten Aktivitäten, die, sobald sie erreicht waren, die Auflösung dieser Affinitätsgruppe bedeuteten). Vielleicht ist es nicht nötig, hinzuzufügen, dass dieser Nebel den verschiedenen Gruppen, die in ihm entstanden, die blinde und bedingungslose Komplizenschaft und Unterstützung dieser akratischen Galaxie bot, was die Funktionsfähigkeit dieser kleinen Gruppen vervielfachte. Jeder kannte jeden und war aus der strengsten militanten Anonymität bekannt, undurchlässig für Spitzel und die Polizei, aber absolut transparent und effizient in ihrem Netzwerk von internen Beziehungen.
Alerta…! Ausgabe 2 vom 30. Oktober 1937
Alerta…!
Klandestine Zeitung der comités de defensa in Katalonien. Die Affinitätsgruppe, die die Veröffentlichung, Bearbeitung und Verbreitung sicherstellte, wurde von Amador González, Ángel Carballeira Rego, Daniel Sánchez García, José Rasal Castro und Alfonso Nieves Núñez gebildet. Sieben Ausgaben wurden zwischen Oktober und Dezember 1937 veröffentlicht. Die Zeitung wurde im Haus der CNT-FAI selbst gedruckt und verteilt, sehr zum Missfallen und zur Besorgnis der comités superiores15, die nicht in der Lage waren, den Druckort ausfindig zu machen oder ihre Verteilung zu verhindern.
Es wurde sogar an der andalusischen Front verbreitet, wahrscheinlich dank der Kontakte und Beziehungen von Alfonso Nieves Núñez zur dieser Front.
Alerta hatte keine Verbindung zu Los Amigos de Durruti. Während letztere für einen Wechsel in der cenetistischen Führung eintraten und ein neues revolutionäres Programm vorschlugen, was (in den Augen der nebulösen Militanten) auf einen organisatorischen Bruch hindeutete, als ob sie der Meinung waren, dass ihre kritischen Positionen sie außerhalb der Organisation stellten; die Affinitätsgruppe, die die klandestine anarchistische Zeitung Alerta! veröffentlichte, zielte darauf ab, die stalinistische Repression anzuprangern, revolutionäre Gefangene zu verteidigen und den Kollaborationismus zu kritisieren, aber immer innerhalb der CNT-FAI Organisation selbst, ohne abspalterische Bestrebungen (A.d.Ü., im Sinne eines Bruchs), ganz getreu dem Motto: Kritik ja, Bruch nein.
Los Amigos de Durruti betrieben spalterische und zersetzende Arbeit (A.d.Ü., auch hier im Sinne eines Bruchs) und gingen sogar so weit, ein neues revolutionäres Programm vorzuschlagen; die Gruppe, die Alerta! herausgab, übte eine unverzichtbare interne Kritik an der CNT-FAI Führung aus, die sich jedoch immer innerhalb der organischen und organisatorischen Grenzen bewegte.
Während Los Amigos de Durruti von außerhalb der Organisation agierten, tat die Gruppe, die Alerta! veröffentlichte, dies aus den comités de defensa heraus, sehr radikal und kritisch, aber ohne jeglichen Horizont des Bruchs. Daher die unterschiedliche Behandlung durch die comités superiores, die den Rauswurf von Los Amigos de Durruti verfolgten, während sie die Umwandlung der (bewaffneten) comités de defensa in (unbewaffnete) Koordinations- und Informationsgruppen vorschlugen.
Noch deutlicher beleidigten die comités superiores Los Amigos de Durruti als Marxisten und sprachen sich für ihren Rauswurf aus der Organisation aus, weil sie mit ihrer Kritik und ihrem Programm bereits außerhalb und am Rande der CNT-FAI standen, während der unzufriedene Teil der comités de defensa, die Alerta herausbrachte, sich mit einer Tätigkeit begnügen konnte, die sie beschäftigte und sie sich nützlich fühlen ließ.
Aber in beiden Fällen war die integrative und repressive Kraft der höheren Komitees überwältigend. Ostrazismus, Isolation und der Versuch, Los Amigos de Durruti hinauszuwerfen; Lokalisierung, Identifizierung, Auflösungsanträge in den Vollversammlungen der Stadtvierteln und vor allem neue operative Aufgaben, um die Militanten der comités de defensa mit anderen Aufgaben zu beschäftigen…
Die Ausgabe Nr. 1 wurde am 23. Oktober 1937 veröffentlicht. Die ständigen Themen dieser Zeitung waren die Solidarität mit den „revolutionären Gefangenen“, die Forderung nach ihrer Freilassung und die Anprangerung der Verwaltung und der Misshandlungen durch Stalinisten und Republikaner im Knast La Modelo; die Kritik am Kollaborationismus und der Politisierung der FAI; die Anprangerung der katastrophalen Kriegspolitik der Regierung Negrín-Prieto und der stalinistischen Vorherrschaft in Armee und Staat. Sie lancierte Grüße der Verbrüderung mit den Juventudes Libertarias und der Agrupación de Los Amigos de Durruti.
Ein unauslöschliches Merkmal der Publikation war ihr ständiger Aufruf, „die Revolution zu machen“ und das Aufgeben/Verzicht aller Posten/Ämter seitens der höheren Komitees: „Dass die Revolution nicht VON DEM STAAT, sondern GEGEN DEN STAAT gemacht werden kann“ [in „Decimos hoy“. Alerta…! Ausgabe Nr. 2 (30. Oktober 1937)].
Die Ausgabe Nr. 4 wurde auf Samstag, den 13. November 1937 datiert. Auf der Titelseite stand ein aufrührerischer Leitartikel, der davor warnte, dass der Krieg und die Revolution in Gefahr seien: „Die Ministerien müssen gestürmt und die Minister aus den Balkons geworfen werden. Die Ministerien sind die Höhlen/Verstecke der Verräter“.
Neben diesem Leitartikel stand eine kurze Notiz in Großbuchstaben, die den Namen des Mörders der zwölf jungen Libertären enthüllte, die in der Carlos Marx Kaserne gefoltert, verstümmelt und entstellt worden waren16 und deren Leichen Tage später in einer Kurve der Cerdanyola Straße abgeworfen wurden:
„Der Mörder der Kameraden von Sardañola.
Erinnert ihr euch an Sergeant Zapatero? Er war für die „Carlos Marx“-Kaserne verantwortlich, als bei den tragischen Ereignissen im Mai, die von der PSUC provoziert wurden, die zwölf Kameraden von Sardañola ermordet und grausam verstümmelt aufgefunden wurden.
Jetzt ist Sergeant Zapatero kein Sergeant mehr, sondern Oberstleutnant und befehligt das Disziplinarbataillon, das mit den Verhafteten in Montjuich gebildet wurde“.
Wir kennen die Grundlage der Nachricht nicht, aber es war klar, dass nur Alerta es wagen konnte, den Namen der Person zu veröffentlichen, die für den Mord an den 12 gefolterten und erschossenen Libertären in der Carlos Marx Kaserne verantwortlich ist.
In der letzten Ausgabe vom 4. Dezember 1937 prangerte sie die stalinistischen Tschekas und die brutale Verfolgung der Cenetistas (A.d.Ü., Mitglieder der CNT) in Cerdanya an. Sie wurde eingestellt, nachdem die Delegierten der comités de barrio17 von Barcelona auf Druck und mit Argumenten der Federación Local de Grupos Anarquistas (A.d.Ü., Lokalen Föderation der Anarchistischen Gruppen) beschlossen hatten, die Presse zu vereinheitlichen, aber mit der Drohung, die Veröffentlichung wieder aufzunehmen, wenn die neue konföderale Presse (A.d.Ü., gemeint ist die der CNT) ihren Forderungen nach absoluter Wahrhaftigkeit nicht nachkäme und unaussprechliche politische Kompromisse einginge. Nicht selten verbargen sich hinter familiären, freundschaftlichen oder beruflichen Beziehungen revolutionäre Beziehungen der Militanz und Affinität.
Die Gruppe, die die Veröffentlichung von Alerta! sicherte
Um zu verstehen, was die Zeitung Alerta! war, genügt es, die biografischen Skizzen des Teams zu lesen, das die Existenz, die Redaktion, den Druck und die Verteilung dieses klandestinen Organs der comités de defensa aufrechterhielt.
Amador González. Geboren 1907 in León. Schon in jungen Jahren wanderte er nach Katalonien aus, wo er der Gewerkschaft/Syndikat des Seeverkehrs, der FAI und den comités de defensa beitrat. Im Juli 1936 nahm er an der Erstürmung der Atarazanas-Kaserne teil. Er kämpfte in der columna Durruti (A.d.Ü., Kolonne Durruti ). Er übernahm den Posten des lokalen Koordinators der comités de defensa in der Stadt Barcelona. Er spielte eine wichtige Rolle bei den Straßenkämpfen im Mai 1937. Von Oktober bis Dezember 1937 trug er zum Erscheinen des klandestinen Organs der comités de defensa, Alerta! bei. Im Januar 1938 legte er sein Posten als Koordinator der comités de defensa nieder. Im März 1938 war er Delegierter der nationalen Transportgewerkschaft/syndikat.
Im Februar 1939 wurde er im Lager Argelés interniert. Er nahm am Kampf gegen die Nazis teil, die ihn vier Jahre lang gefangen hielten, bis er von der Résistance befreit wurde.
Im September 1946 wurde er zusammen mit Antonio López in Irún verhaftet und beide erlitten die franquistische Folter und wurden eingesperrt18. Im französischen Exil war er in Saint-Denis und Paris aktiv.
Nach dem Tod von Ángel Carballeira Rego schrieb er an seine Familie19 und enthüllte die Namen der Gruppe, die die Veröffentlichung des klandestinen anarchistischen Organ Alerta! ermöglicht hatte, ohne jedoch zu verraten, dass ihre spezifische Aktivität die Herausgabe dieser klandestinen Zeitung war. Der Brief kommentiert auch das Schweigen, das unter den Exilanten in der Regel über ihre vergangenen und gegenwärtigen Aktionen herrschte, nicht nur als grundlegende Vorsichtsmaßnahme gegen Repressionen, sondern auch als eine von Bescheidenheit und Anonymität durchdrungene zweite Natur aller dieser revolutionären Kämpfer. Er starb am 3. April 1975 in Aubervilliers an einem Herzinfarkt, den er während einer Fahrt mit der U-Bahn erlitt.
Ángel Carballeira Rego. Geboren in Villalba (Lugo) am 19. März 1907. Sohn von Bauern. Er wanderte sehr jung nach Kuba aus, wo er von 1916 bis 1929 seine ganze Jugend verbrachte. Er lernte den Beruf des Färbers. Als seine Gesundheit versagte, kehrte er im Alter von 21 Jahren nach Spanien zurück. Er wurde für ein Jahr in die Armee aufgenommen, in einem Disziplinarbataillon in Tetuan. In Barcelona im Jahr 1930. Mitglied in der CNT Gewerkschaft/Syndikat der Färber. Er war Mitglied und Militanter der comités de defensa in Gracia und der FAI. Er engagierte sich in einer Affinitätsgruppe, die informell von Viñas geleitet wurde und sich dem Bau von Bomben für die Straßenbahnstreiks 1933 widmete, die auch beim Aufstand/Insurrektion von 1934 eingesetzt wurden.
Er wurde mehrmals von der Polizei verhaftet und verprügelt. Er war der Delegierte der comités de defensa des Viertels Gracia. Gefangener 1933 im Knast La Modelo für seine Teilnahme an der Rebellion vom 8. Januar. La Vanguardia vom 12. April 1933 berichtete über die Freilassung von Severino Campos und Ángel Carballeira aus dem Gefängnis. Er war sehr aktiv im Straßenbahnstreik Ende 1933 und Anfang 1934. Er ging für zehn Monate ins Exil nach Béziers, um einer weiteren Verhaftung zu entgehen. Er arbeitete als Tellerwäscher und Traubenpflücker.
Während des Bürgerkriegs war er im Comité Revolucionario von Gracia und hatte verantwortliche Positionen bei der Kollektivierung des Färbersektors inne.
Er war in der Colmuna Durruti – Durruti Kolonne. Zwischen Oktober und Dezember 1937 gehörte er zu der Gruppe, die dafür sorgte, dass die klandestine anarchistische Zeitung Alerta!, das Organ der unzufriedenen comités de defensa, in Solidarität mit den zahlreichen anarchistischen Gefangenen herausgegeben wurde, mit dem Ziel, sich der laufenden Konterrevolution entgegenzustellen, die stalinistische Repression und die politische Kollaboration der höheren Komitees anzuprangern.
Im französischen Exil wurde er in die Konzentrationslager Vernet und Maseras eingesperrt. 1944 übergab ihn die Gendarmerie an die Organisation Todt, die ihn zum Bau des Atlantikwalls schickte. In Begleitung von Mariano Sorinas floh er aus dem Lager Mont Marsan.
Einige Quellen bringen Carballeira mit den Aktionsgruppen in Verbindung, insbesondere mit der von Josep Lluís Facerías im Jahr 1947 und der von Ramón Vila Capdevila im Jahr 1949, was zu seiner zweimaligen Inhaftierung in Frankreich führte.
Im Jahr 1948 war er FAI-Delegierter bei der Vollversammlung in Toulouse, wo er José Borrás unterstützte und die Thesen von Laureano Cerrada ablehnte.
1951 wurde er in das CNT-Sekretariat gewählt, wo er für den antifranquistischen Kampf zuständig war. Damals war er einer der wenigen, die vermuteten, dass Jacinto Guerrero ein Spitzel war. Viele Jahre lang arbeitete er als Maurer in der Haute-Garonne.
Zwischen dem 23. August und dem 3. September 1961 nahm er am Kongress zur Wiedervereinigung in Limoges teil, wo er erneut zum Koordinationssekretär des Interkontinentalen Sekretariats gewählt wurde. Er wird allgemein als Esgleseist (A.d.Ü., auf der Originalversion ist die Rede von esgleseista, wir haben keine Ahnung was es bedeutet) eingestuft.
Am 23. Juli 1962 war Ramón Vila Capdevila (Caraquemada) für drei Explosionen zwischen Suria und Sallent verantwortlich, die drei Strommasten zum Einsturz brachten und die Region Manresa-Sabadell für zwei Tage ohne Strom ließen. Es war eine Aktion, die von Defensa Interior20 aus von Llansola und Carballeira koordiniert wurde.
Seine Weggefährtin war die in Barcelona geborene Eulalia Mombrió Prats, eine Seidenarbeiterin, eine Militante der CNT in der Textilindustrie und sehr aktiv im Ateneo de Gracia. Sie hatten drei Kinder.
Sie starb im Alter von 56 Jahren im Juli 1963 in Toulouse an Krebs, der möglicherweise mit ihrem Beruf zusammenhing.
Ángel Carballeira und Salvador Sarrau im Hintergrund.
Daniel Sánchez García. Militanter in der Baugewerkschaft. Er hatte eine führende Rolle bei den Ereignissen in Tarrasa am 15. Februar 1932 gespielt. Er wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Im Dezember 1933 nahm er erfolglos an der Flucht aus dem Knast La Modelo teil. Im Jahr 1937 war er Mitglied und Militanter der anarchistischen Gruppe unter der Führung von Viñas.
José Rasal Castro war Mitglied und Militanter der comités de defensa von Gracia und gehörte der Gewerkschaft/Syndikat der Metallarbeiter an. Er war Mitglied des comité revolucionario von Gracia. Enger Freund von Ángel Carballeira. Verfolgt und inhaftiert von den Stalinisten. Im französischen Exil arbeitete er in der CNT von Maugnane mit. Er starb 1947 an den Folgen eines Arbeitsunfalls, als ein Balken auf sein Bein fiel und tödliche Verletzungen verursachte.
Alfonso Nieves Núñez. Er wurde 1908 in Buenos Aires als Sohn spanischer Eltern (einer galicischen Mutter und eines andalusischen Vaters) geboren. Im Alter von acht Jahren kehrte er nach Cordoba zurück. Er schlug seine Wurzeln in den bäuerlichen Kämpfen von Bujalance. Er arbeitete als Buchhalter, bis er 24 Jahre alt war. Er war Mitglied und Militanter der CNT und zeichnete sich als Redner und Journalist aus. Er spezialisierte sich auf die rechtliche und politische Verteidigung inhaftierter Cenetistas (A.d.Ü., CNT Mitglieder) und auf die Bildung eines breiten Netzwerks der Comités Pro-presos21.
1931 beteiligte er sich an dem gescheiterten Projekt, die Zeitung Trabajo y Libertad in Cordoba herauszugeben, in einem Team, zu dem auch Aquilino Medina und Pedro Algaba gehörten.
Von den Landbesitzern und den andalusischen Arbeitgebern gehasst, versuchten sie, ihn zu vertreiben und aus Andalusien zu verbannen. Im Mai 1931 hielt er zusammen mit José Castejón eine Kundgebung in Almodóvar del Río ab.
Im November 1931 war er Gefangener auf dem Gefängnisschiff Antonio López, das im Hafen von Barcelona anlegte. Am 19. März 1932 unterzeichnete er im Gefängnis Modelo in Barcelona ein Manifest gegen Ángel Pestaña.
Die republikanischen Behörden, nahmen seine argentinischen Staatsangehörigkeit als Ausrede und schoben ihn nach Frankreich ab. Nach einiger Zeit in Frankreich, wo er für die anarchistische Presse in Bordeaux und Lyon schrieb, kehrte er unter dem Pseudonym Miguel Jiménez nach Katalonien zurück. Im Frühjahr und Sommer 1932 hielt er erfolgreiche Kundgebungen in verschiedenen katalanischen Städten ab, und mit weniger Glück in Cordoba. Er beteiligte sich in der Zeitung Tierra y Libertad.
Im Jahr 1933 wurde er für seine journalistische Tätigkeit in verschiedenen Zeitungen häufig zu Geldstrafen oder wegen Druckvergehen zu Gefängnisstrafen verurteilt. Er wurde mehrmals in Sevilla und Barcelona inhaftiert.
Im Modelo Knast in Barcelona, wo er bereits anderthalb Jahre im Gefängnis verbracht hatte, hatte er rund vierzig Verfahren am Hals, bei denen ihm mit einem Jahr pro Druckvergehen eine sehr lange Haftstrafe drohte.
Im November 1933 trat er in den Hungerstreik. Im Dezember nahm er an einem Ausbruch aus dem Gefängnis in Barcelona teil.
In den ersten Monaten des Jahres 1935 befand er sich im Campo de Gibraltar und am Ende des Jahres lebte er heimlich in Palma de Mallorca. Er schloss eine enge Freundschaft mit dem mallorquinischen Anarchisten Cristóbal Pons, in dessen Haus er eine Zeit lang Zuflucht fand. Ab Januar 1936 gab er unter dem Pseudonym Julio Quintero Cultura Obrera, das Organ der balearischen CNT, heraus. Er hielt Treffen auf den Balearen, in Katalonien und Andalusien ab.
Im Juli und August 1936 trat er als Koordinator der columnas milicianas (A.d.Ü., die Kolonnen der Milizionäre) Bujalance und Castro auf. Er führte eine Kolonne an, die Baena angriff. Zu Beginn des Jahres 1937 war er in Linares.
Zurück in Katalonien, spielte er im Mai 1937 eine wichtige Rolle bei den Straßenkämpfen in der Gran Vía/Paseo de Gracia und im Hauptquartier der Patrullas de Control. Er war Zeuge des Todes von Domingo Ascaso.
Von Oktober bis Dezember 1937 gehörte er zu der Affinitätsgruppe, die für die Veröffentlichung von Alerta! sorgte, dem klandestinen Organ der comités de defensa.
Er hatte sich durch die Verteidigung von Rafael Peña García bei seinen Auseinandersetzungen mit dem comité nacional (A.d.Ü., nationalen Komitee) der CNT einen gewissen Namen gemacht. Ab Januar 1938 war er Mitglied der Comisión Jurídica (A.d.Ü., Rechtskommission).
Aufgrund seiner umfangreichen Erfahrung als Zeitungsredakteur wurde er im April 1938 vom Comité Ejecutivo del Movimiento Libertario de Cataluña (A.d.Ü., Exekutivkomitee der Libertären Bewegung Kataloniens) zum Verwalter von Solidaridad Obrera ernannt und ergriff verschiedene Sofortmaßnahmen, um die katastrophale ökonomische Verwaltung, die bis dahin von Toryho betrieben wurde, zu beheben.
Er ging ins Exil nach Paris und konnte sich nicht nach Amerika einschiffen.
3. Schlussfolgerungen
1. Es gab eine enorme Integrationsfähigkeit in der Organisation seitens der comités superiores. Im Januar 1938 erhielten die comités de defensa die Möglichkeit, sich zu tarnen und als Koordinations-, Informations- und Spionagegruppen weiter zu existieren, obwohl sie ihren Charakter als bewaffnete Kraft der Revolution verloren.
2. Die revolutionären Minderheiten waren extrem schwach und übten eine schwache interne revolutionäre Opposition zu den verantwortlichen CNT-FAI-Komitees aus. Die Alerta-Gruppe hat nie einen Bruch mit der Organisation vorgeschlagen.
3. Nur Los Amigos de Durruti präsentierten sich als eine revolutionäre Alternative zu den comités superiores, mit einem eigenen, originellen Programm, das den CCMA (comité central de las milicias antifascistas – Zentralkomitte der antifaschistischen Milizen) vom Juli 1936, der als Organismus der Klassenzusammenarbeit konzipiert war, durch eine revolutionäre Junta ersetzte, die die Regierung der Generalitat ablöste. Obwohl Los Amigos de Durruti den Bruch mit der CNT-FAI-Organisation nicht aufgegeben haben (was für die Alerta-Gruppe unvorstellbar war). Los Amigos de Durruti haben die Spaltung jedoch nie als Instrument des Kampfes und der Klärung betrachtet.
4. Der libertäre organisatorische Nebel schuf Affinitätsgruppen, die in der Regel kurzlebig waren und eine bestimmte Aktion vorschlugen (sei es die Herstellung von Bomben und deren Lagerung oder die Herausgabe einer Zeitung oder die Gründung eines Ateneos oder einer Genossenschaft oder einer rationalistischen Schule) und sich dann, ohne sich um Anerkennung zu bemühen oder eine politische oder gewerkschaftliche/syndikalistische Karriere zu machen, in äußerster Anonymität und Stille wieder im Nebel auflösten, ohne sich um ihren Erfolg oder Misserfolg zu kümmern. Für Scharlatane, Opportunisten oder eingebildete Menschen war es unmöglich, in diesem Nebel zu existieren, denn sie wurden sofort zurückgewiesen und ausgeschlossen. Und das nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch.
5. Die comités superiores wussten, wie sie diesen Nebel zu ihren Gunsten kanalisieren und lenken konnten. Wenn es notwendig war, eine kritische klandestine Zeitung wie Libertad zu gründen, die den antikollaborationistischen Anarchisten als Ventil diente und gleichzeitig mit El Amigo del Pueblo konkurrierte oder als Vorwand für die Schließung von Alerta diente, zögerten sie nicht, diese zu fördern und zu tolerieren. Wenn es notwendig war, den comités de defensa in einer geheimen Spionageorganisation eine gewisse organisatorische Kontinuität zu geben, wurden die notwendigen Koordinierungs- und Informationsstellen eingerichtet.
6. Die programmatischen und taktischen Veränderungen in der Organisation während des Krieges wirkten sich auf die Organisationsstruktur der CNT-FAI aus.
Der außergewöhnliche Charakter der historischen Situation sowie die Dringlichkeit der zu treffenden Entscheidungen verhinderten eine horizontale und vollversammlungsbasierte Arbeitsweise in der katalanischen CNT. Der Comité de comités (A.d.Ü., Komitee der Komitees) leitete die Organisation vom 23. Juli 1936 bis Juni 1937. Die Comisión Asesora Política (CAP) (A.d.Ü., Politische Beratungskommission) von Juni 1937 bis März 1938. In der Zwischenzeit wurde die FAI im Juli 1937 in eine weitere antifaschistische Partei umgewandelt, die in der Lage war, die Bürokraten zu liefern und auszubilden, die für die Übernahme von Verantwortungs- und Führungspositionen benötigt wurden. Vor dem Hintergrund der Auflösung und des Zusammenbruchs der Fronten lenkte das elitäre und selbstgewählte Comité Ejecutivo del Movimiento Libertario de Cataluña (A.d.Ü., Exekutivkomitee der Libertären Bewegung Kataloniens) die Organisation von April bis Oktober 1938 diktatorisch und hierarchisch, mit keinem anderen Ziel als der Militarisierung von Arbeit und Gesellschaft sowie der Organisation selbst.
Agustín Guillamón
Veröffentlicht in Libre Pensamiento 110 (Frühjahr 2022)
1A.d.Ü., was der Fall ist, das Buch wurde vom Verlag Descontrol aus Barcelona veröffentlicht.
2A.d.Ü., die comités de defensa (Verteidigungskomitees) waren von der CNT klandestine bewaffnete Organisation, der Vorläufer der anarchistischen Milizen.
3Siehe Guillamón, Agustín: Los Comités de Defensa de la CNT en Barcelona (Fünfte Auflage in Descontrol 2020).
4A.d.Ü., im Verlauf des Textes wird des öfteren der Begriff nebuloso, nebulosa und neblina verwendet, abgeleitet von niebla (Nebel), beschreibt einen nebeligen Zustand, was in diesem Kontext für eine verschleierte, geheimnisvolle, klandestine, nicht offene Praxis steht.
5A.d.Ü., Ateneos sind Kulturzentren die von Arbeiterinnen und Arbeitern Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet wurden. Fernab ihrer politischen Einstellung, gibt es daher anarchistische, kommunistische und auch auf Herkunft bezogene Ateneos im ganzen spanischen Staat. Die Gründung der Bewegung der Ateneos ging von der anarchistischen Bewegung aus.
6A.d.Ü., die cuadros de defensa waren kleine anarchistische Kampfgruppen.
7A.d.Ü., eine Centuria ist ebenfalls eine anarchistische Kampfgruppe, ist diese jedoch größer.
8Siehe das Buch von CARBALLEIRA MOMBRIÑO, Ángel: Apunte sobre „De mi paso por la vida. Memoiren von José Peirats Valls“ Kommentare zum Prolog von Enric Ucelay-Da Cal. Recherche et documentation d’Histoire Soc1ale, 2010.
9A.d.Ü., JJLL ist die Abkürzung für die FIJL – Federación Ibérica de las Juventudes Libertarias. Einer anarchistischen Jugendorganisation 1932 gegründet.
10A.d.Ü., gemeint ist die Enciclopedia del anarquismo ibérico, ein vierbändiges Sammelband der 3424 Seiten, 100.000 Einträge und 6000 Bilder ausmacht. Wurde im Jahr 2018 vom Verlag Navio Anarquico veröffentlicht.
11A.d.Ü., ehemalige königliche Werft aus dem 13. Jahrhundert, gegenüber der Militärverwaltung in Barcelona, wurde beim Aufstand vom Militär besetzt, wo es zu blutigen Gefechten kam, wo auch unter anderem Ascaso sein Leben verlor.
12A.d.Ü., die Zeitung der FAI Tierra y Libertad, wurde aus dem Exil auch in Mexiko veröffentlicht, die Distinktion äußerte sich durch den Zusatz de Méjico.
13A.d.Ü., typische CNT-Sprache, in diesem Fall starb Daniel Sánchez im Verlauf einer Mission die von der CNT angeordnet wurde.
14Kleidung als Synonym für den Transport von Waffen, oft versteckt in einem Korb voller Kleidung.
15A.d.Ü., übersetzt höhere Komitees, die CNT hatte damals, wie heutzutage unendlich viele Komitees, Gremien usw. die nach ihrer ‚verwaltenden Funktion‘ verschiedene Namen trugen, wie z.B., comité regional, comité local, comité internacional, comité pro-presos, … das Übel jeder bürokratischen Organisation.
16Siehe Guillamón, Agustín: La matanza del cuartel Carlos Marx. Calumnia, Mallorca, 2020
17A.d.Ü., Stadtteilkomitee.
18Cultura Proletaria número 958 (September 1946).
19Brief von Amador Franco an die Familie Carballeira (Aubervilliers, 15-8-1963).
20A.d.Ü., eine bewaffnete Organisation die aus den drei spezifischen Organisationen der spanischen libertären Bewegung (MLE), also der CNT, der FAI und der FIJL, 1960 ausging um den bewaffneten Kampf in Spanien gegen den Faschismus zu koordinieren. Dazu mehr in kommender Zeit.
21A.d.Ü., die Comités Pro-Presos sind die Gefangenenkomitees die sich, wie der Name suggeriert, sich um die Gefangene kümmert.