Kronstadt Journal X
Der Kampf um Kronstadt nimmt weiter seinen Lauf, trotz ganztägigen Artilleriebeschusses halten die Aufständischen weiterhin stand und können die Angriffe der konterrevolutionären bolschewistischen Armee abwehren. Dazu meldet die Izvestia am folgenden Tag, neben einer Auflistung der Gefallenen auf beiden Seiten:
ZUSAMMENFASSUNG DER OPERATIONEN
Während der gesamten Nacht zum 10. März beschoss die kommunistische Artillerie die Festung und die Forts mit intensivem Artilleriefeuer vom südlichen und nördlichen Ufer aus, was von unserer Seite energisch zurückgeschlagen wurde. Gegen 4 Uhr morgens unternahm die kommunistische Infanterie den ersten Angriffsversuch vom Südufer aus, wurde aber zurückgeschlagen. Die kommunistischen Angriffsversuche wurden bis 8 Uhr morgens fortgesetzt, aber alle wurden durch Artillerie- und Handfeuerwaffenfeuer unserer Bataillone und Garnisonseinheiten zurückgeschlagen.
(Izvestia Nr. 9, 11. März 1921)
Folgender Befehl wird an alle Kommunisten, d. h. Bolschewisten, gerichtet, um möglichen Verrat und die Weitergabe von Information durch Lichtsignale zu unterbinden:
ANORDNUNG DES KOMMANDANTEN DER STADT KRONSTADT
Nr. 69
10. März 1921
Ich befehle allen Kommunisten, die sich in der Stadt Kronstadt aufhalten, innerhalb von zwei Tagen nach der Veröffentlichung dieses Befehls alle in ihrem Besitz befindlichen Waffen, d.h. Revolver, Gewehre und deren Munition, sowie Säbel, Dirken und Akkumulatorenlampen, der Verwaltung der Stadtkommandantur (Roshal-Platz) zu übergeben.
Diejenigen, die diesen Befehl nicht ausführen, werden als gegen die Autorität des Provisorischen Revolutionskomitees handelnd betrachtet, und wenn Waffen in ihrem Besitz entdeckt werden, werden sie mit schweren Konsequenzen rechnen müssen.
ZEMSKOV, Provisorischer und amtierender Kommandant der Stadt Kronstadt
(Izvestia Nr. 8, 10. März 1921)