Der Chomsky-Effekt oder der Anarchismus des Staates – Oiseau-tempête (Claude Gillon)

Gefunden auf libcom, die Übersetzung ist von uns.


Der Chomsky-Effekt oder der Anarchismus des Staates – Oiseau-tempête (Claude Gillon)

Anfang 2001 kam es zu einer redaktionellen Begeisterung für die Schriften von Noam Chomsky, die seit 1998 zu beobachten war. Es sind mehrere Sammelbände erschienen (vor allem beim Verlag Agone) und Interviews geführt worden; ein Teil der anarchistischen Presse bedient sich in moderatem Umfang der zahlreichen im Internet verfügbaren Texte und Interviews von Chomsky. Le Monde libertaire widmete ihm die Titelseite seiner ersten Ausgabe nach der Wiederveröffentlichung und kündigte eine längere Serie über ihn an1. Die politischen Texte des berühmten amerikanischen Linguisten waren zuvor etwa zwanzig Jahre lang schwer zu finden.

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Die Nation-Staat und der Nationalismus – Oiseau-tempête (André Dréan)

Gefunden auf libcom, die Übersetzung ist von uns.


Die Nation-Staat und der Nationalismus – Oiseau-tempête (André Dréan)

Alle Staaten werden heute als Nationen anerkannt, auch wenn sie, wie sich zeigt, nicht dem Modell der Nation-Staat entsprechen, den sie angeblich verkörpern. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass das Wachstum der Nationalismen und Staaten in absehbarer Zeit enden wird. Das ist für unsere Zeit keineswegs paradox: Mehr denn je neigt der Kapitalismus dazu, sich von den ihn behindernden Grenzen zu befreien, insbesondere von den durch nationale Grenzen gebildeten Grenzen. Aber die Krise des Modells der Nation-Staat, die mit der Durchsetzung des supranationalen Charakters des Kapitals einhergeht, scheint die Grundlagen des Nationalismus nicht zu erschüttern, sondern im Gegenteil zu festigen. Gleichzeitig ist der heutige Nationalismus in vielerlei Hinsicht nicht einfach eine Neuauflage des Nationalismus von gestern. Um uns dem vergifteten Ruf der Nationalisten zu widersetzen, egal in welchem Kostüm sie auftreten, können wir uns nur mit den allgemeinen Grundlagen der Kritik begnügen. Wir müssen selbst über diese beispiellose Situation nachdenken, mit der wir konfrontiert sind. In diesem Sinne ist Hobsbawms Studie „Nationen und Nationalismus seit 1780”1 eines der wenigen Bücher, das uns Anhaltspunkte liefern kann.

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[Los Angeles, Kalifornien] Die Wut der Arbeiterklasse gegen die Ordnung des Kapitals ragt empor

Gefunden auf materiales x la emancipación, die Übersetzung ist von uns.


[Los Angeles, Kalifornien] Die Wut der Arbeiterklasse gegen die Ordnung des Kapitals ragt empor

Der Geist der Unruhen von Los Angeles in den Jahren 1965 und 1992 sowie von Ferguson im Jahr 2014 und Baltimore im Jahr 2015 war wieder in der Stadt Los Angeles in Kalifornien zu spüren. Feuer auf den Straßen, Zusammenstöße mit der Nationalgarde, Plünderungen, brennende [Tesla-]Fahrzeuge, zerstörte Polizeiautos, massive Agitation und die Ausweitung der Proteste auf andere Städte der USA sind der Beweis dafür, dass der Klassenkampf wieder in den Eingeweiden der Bestie aufkeimt. Das ist keine Kleinigkeit, denn der Staat hat die Entsendung von Truppen verstärkt, das Kriegsrecht verhängt, eine Ausgangssperre eingeführt und die Hetzjagd auf Demonstranten verschärft.

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(Agustín Guillamón) Sein und Wesen des Proletariats

Gefunden auf portal oaca, die Übersetzung ist von uns.


Sein und Wesen des Proletariats

GESTERN

Proletariat kommt vom lateinischen Wort proles, also Abstammung oder Nachkommenschaft. Der Begriff stammt aus der römischen Republik und dem Römischen Reich. Die Proletarier waren die Staatsbürger der untersten Klasse, die keinen Besitz hatten und nur Nachkommen (Kinder) zur Verfügung stellen konnten, um die Legionen Roms aufzustocken: Opferfleisch für den Krieg und die Unterwerfung und Versklavung der Nachbarvölker.

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(Emma Goldman) WENN WIR KÄMPFEN MÜSSEN, DANN FÜR DIE SOZIALE REVOLUTION

MOTHER EARTH, Band IX. Oktober 1914 Nr. 8 (von uns übersetzt)

Die Gesellschaft ist in einen weltweiten Krieg gestürzt, aber wir Anarchisten können nicht wie die Sozialisten und andere sogenannte Menschenfreunde Tränen über seine Schrecken vergießen. Wir wissen, wie fleißig dieselben Heuchler den Brennstoff aufgeschichtet haben, der diesen Brand sicher gemacht hat.

Regierungen haben diesen Krieg gemacht. Die österreichische Regierung hat ihren Sklaven befohlen, Serbien mit Feuer und Schwert zu überziehen. Die deutsche Regierung hat den über vier Millionen sozialistischen Wählern eine lange Nase gezeigt und ihren Sklaven befohlen, in Belgien einzumarschieren. Die amerikanische Regierung hat mit heuchlerischen Schluchzern und Seufzern ihren Sklaven befohlen, Vera Cruz zu besetzen und hilflose Mexikaner abzuschlachten. Überall ist es dasselbe. Überall ziehen skrupellose Manipulatoren, denen nur Profit, Macht und Posten wichtig sind, an den Fäden, und das Volk muss tanzen.

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Update zu den beiden inhaftierten Anarchist*innen N. und M., den „Hetzblatt gegen den Windpark“-Ermittlungen und dem anstehenden §129-Zündlumpen-Prozess

Auf indymedia gefunden.


Update zu den beiden inhaftierten Anarchist*innen N. und M., den „Hetzblatt gegen den Windpark“-Ermittlungen und dem anstehenden §129-Zündlumpen-Prozess

Seit dem 26.2 sind unsere beiden Gefährt*innen N. und M. eingeknastet. Inhaftiert sind die beiden wegen des Vorwurfs das anarchistische Wochenblatt „Zündlumpen“ herausgegeben zu haben („kriminelle Vereinigung“). Dieses Verfahren nach §129 gegen die beiden und eine weitere Person ist seit 2022 bekannt. Seit diesem Jahr sind nun zwei weitere Verfahren bekannt, welche sich auch jeweils gegen N. und M. richten: Zum einen werden N. und M. beschuldigt, das „Hetzblatt gegen den Windpark“ mit (mittlerweile) drei weiteren Personen verbreitet zu haben („Billigung von Straftaten“). Außerdem besteht gegen die beiden der „Anfangsverdacht“ von Brandstiftung.

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Anarchistinnen und Anarchisten in der „Dritten Revolution“

Zusammenfassung vorläufiger Notizen von Tridni Valka/Klassenkrieg, die sie uns freundlicher zugeschickt haben, von uns übersetzt.


Die folgenden drei Texte sind eine Zusammenfassung einiger russischer Texte zum Thema der sogenannten „Dritten Revolution“, also der revolutionären Bewegung, die nach dem bewaffneten Aufstand vom Oktober 1917 in Großrussland entstand und sich dann gegen den Wiederaufbau des Staates und des Kapitals durch die Bolschewiki stellte.

Die folgenden Texte beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Beitrag der Anarchistinnen und Anarchisten zu dieser Bewegung, einem der wichtigsten Beiträge, da sie eine wichtige Rolle als Avantgarde spielten und es schafften, militante Klassenkämpfer um sich zu sammeln.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei diesen Texten lediglich um Zusammenfassungen vorläufiger Notizen. Sie enthalten daher weder Analysen noch Kritiken. Dennoch halten wir sie auch in diesem unvollendeten Zustand für lesenswert, da sie bereits einige wichtige Punkte für das Verständnis der proletarischen Revolution in Russland von 1917 bis 1922 aufzeigen.

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Proletarischer Aufstand in der Ukraine (1918–1921) (alte und überarbeitete Version plus Anhang mit kritischen Anmerkungen)

Quelle: Artikel aus Communisme, Nr. 35, französischsprachige Zeitschrift der Internationalistische Kommunistische Gruppe (IKG) – Groupe Communiste Internationaliste (GCI). Die Übersetzungensind von uns. Es gibt eine überarbeitete Version die wir zu dieser Version anhängen.


Dieser Texte hat mehrere Punkte/Positionen, die wir nicht nur als solche stehen lassen können, sondern müssen sie klar hier kritisieren, bzw. hier einige klarstellen. Um aber diese Kritiken besser zu verstehen, müssen wir die Gruppe selbst die es damals verfasste verstehen und ein paar Dinge berücksichtigen. Von der Internationalistischen Kommunistischen Gruppe (1979-2019) verfasst, hatte diese Gruppe selbst einen bordigistischen Ursprung mit sie immer mehr brach, was aber über mehrere Jahre dauerte, bis sie selbst nicht nur den konterrevolutionären Charakter der Bolschewiki und des Leninismus anprangerte, sondern auch offen und direkt angriff. Dieser Text entstand inmitten dieses Prozesses wo noch ein gewisses Hin und Her zu sehen ist, worauf wir gleich eingehen werden. In späteren Artikeln derselben Gruppe die den Leninismus kritisiert würde man dieses oszillieren nicht mehr sehen, sondern eine klare revolutionäre Position und eine klare Feindschaft gegenüber den Verteidigern der Konterrevolution wie es die Bolschewiki (am Ende alle Marxistisch-Leninistische Gruppen/Parteien/Organisationen) sind.

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Textreihe Rojava / Kritik an der sogenannten „Revolution“ in Rojava

Textreihe Rojava / Kritik an der sogenannten „Revolution“ in Rojava

Hiermit beenden wir vorerst diese Textreihe die seit langem ein wichtiges Projekt für uns war, ein Schritt steht uns noch vor, mehr dazu in den kommenden Monaten. Mehr aufgrund von Kapazitäten hat sich dies in die Länge gezogen und konnte daher nicht vor langer Zeit beendet werden.

Es hat also nichts mit einem Abwarten oder einer Entwicklung der Geschehnisse in Syrien, und im nördlichen Teil (hauptsächlich kurdischen) des Landes, zu tun. Obwohl wir in den letzten Jahren, aber auch in den letzten Monaten, mit einigen Freundinnen und Freunden, sowohl mit Gefährtinnen und Gefährten, über dieses Projekt quatschten, waren sich einige nie sicher ob die momentane Lage vor Ort es anbrachte eine Kritik an der sogenannten „Revolution“ in Rojava zu veröffentlichen. In jeder gesellschaftlichen Situation, vor allem wenn sie durch Kriege, Repression, Vertreibung, usw. bedingt ist – was dem Kapitalismus inhärent, immanent und intrinsisch ist, also untrennbar, die Norm ausmacht – leiden Menschen unter den Katastrophen die vom Kapitalismus verursacht werden. Die Frage war daher nicht ob die Kritik und Auseinandersetzung nicht angebracht sei, sondern ob der Moment dafür geeignet sei. Nicht nur die Menschen in den sogenannten „kurdischen Gebieten“ haben in den letzten Jahrzehnten unter Bombardierungen, Morden, Repression, Vertreibungen usw. gelitten, sondern im Allgemein das Proletariat im ganzen Nahen Osten. Wir weigern uns auch Kurdinnen und Kurden auf eine nationale Kategorie zu reduzieren, sondern weißen daraufhin, dass das was ihnen passiert, genauso wie bei Palästinenserinnen und Palästinenser, genauso wie im Falle von Libanon, Syrien, Jordanien, Libyen, mit ihrer Realität als Proletarier zu tun hat. Gerade im Falle von Rojava spielen die ständigen Angriffe der Türkischen Armee und Luftwaffe eine große Rolle, aber wawr dies auch nicht im restlichen Syrien die vom ehemaligen Staatspräsidenten Assad massakriert wurden denn keine?

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Das schlimmste Produkt des Faschismus? Der Antifaschismus!

Von Tridni Valka/Klassenkrieg erhalten, die Übersetzung ist von uns.


Das schlimmste Produkt des Faschismus? Der Antifaschismus!

Anmerkung von Klassenkrieg/Tridni Valka: Hier sind ein paar „Arbeitsthesen“ zur bourgeoisen Polarisierung zwischen Faschismus und Antifaschismus. Sie sind weder absolut noch eine Bibel und schon gar kein „heiliger Text“, den man unbedingt unterschreiben muss, sondern nur ein Vorläufer für eine ausführlichere Diskussion zu diesem Thema.

Wir haben diesen alten Text, der vor über 20 Jahren geschrieben wurde und damals hauptsächlich in Ost-Europa, aber auch in Frankreich und Spanien auf Englisch kursierte, aus dem Archiv eines Gefährten ausgegraben. Wir haben ein paar kleine Korrekturen vorgenommen, möchten aber auf die im Text verbliebene ideologische Kategorisierung hinweisen, nach der die Diktatur des Kapitals um die Pole „Demokratie“ und „Diktatur“ herum artikuliert wird (auch wenn Anführungszeichen verwendet werden), eine Kategorisierung, die die tiefe Natur der sozialen Diktatur des Kapitals zu verschleiern versucht, die genau und wirklich Demokratie ist (d. h. SEINE Demokratie!), vor allem als Negation des Klassenantagonismus und seiner Konfliktualität.

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