Das Original ist auf Französisch, dieser Text wurde auch 1979 in der Nr. 28 von Anarchismo auf Italienisch veröffentlicht. Die Übersetzung ist von uns.
„Das größte Hindernis für die Emanzipation des Proletariats liegt in ihm selbst. Das eigentliche Problem für den Arbeiter ist, dass er sich mit seinem Elend abfindet, sich daran gewöhnt und sich mit seiner Ohnmacht tröstet. Dabei hat ihm die Erfahrung gezeigt, dass es in dem System, das ihn unterdrückt, keine Rettung gibt und dass es unmöglich ist, ohne Kampf daraus zu entkommen. Aber er zieht es vor, sich sinnlos aufzuregen und seine Passivität mit falscher Wut zu überdecken. Fatalismus und Resignation sind in den Reihen der Arbeiter weit verbreitet. Klar, es wird immer Chefs geben, die gab es schon immer; es gibt nicht viel zu hoffen, wenn man auf der falschen Seite der Barrikade steht. Klar, es kommt vor, dass das Proletariat es satt hat und eine Situation, die es unerträglich findet, nicht mehr akzeptiert. Aber es tut das, um einen Plan zu machen! Anstatt zu versuchen, denen eins auszuwischen, die auf seinen Kosten leben, lässt er seinen Frust an denen aus, die er an der Straßenecke trifft: Kleinkriminelle, Einwanderer und andere Nervensägen. Er hat das Gefühl, sie in der Hand zu haben. Aus den gleichen Gründen lässt es seine Wut an seiner Frau und seinen Kindern aus, wenn sie ihm nicht die Befriedigung geben, die er erwartet, und sein Gefühl der sozialen Unterlegenheit nicht durch einen makellosen Haushalt oder gute Schulnoten ausgleichen. Der Angestellte hält sich stolz vom Arbeiter fern, weil dieser sich die Hände schmutzig macht, und wird im Gegenzug als Papierfresser verachtet. Wer in einer Gewerkschaft/Synikat ist, fühlt sich denen überlegen, die noch nicht dabei sind, aber darauf aufmerksam gemacht werden wollen. Das wiederum sorgt für leichte Belustigung.“ aus Anarchismo.
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