Loren Goldners Kritik am „Antiimperialismus“

Gefunden auf insurgent notes, die Übersetzung ist von uns.


Loren Goldners Kritik am „Antiimperialismus“

Es war genau in dem Monat, in dem wir diese kurzen Notizen schreiben, allerdings vor sechs Jahren, als wir Loren Goldner persönlich trafen. Als wir erfuhren, dass er in der Nähe Italiens unterwegs war, luden wir ihn sofort nach Athen ein, um eine öffentliche Veranstaltung zu organisieren und mit ihm über sein damals gerade erschienenes Buch Revolution, Niederlage und theoretische Unterentwicklung (Russland, Türkei, Spanien, Bolivien) zu diskutieren. Ein wichtiges Buch, das aufzeigt, wie die konterrevolutionäre Förderung der nationalen Interessen des Sowjetstaates unter dem Deckmantel des „Antiimperialismus“, seiner Interessen als Nation-Staat innerhalb des breiteren internationalen kapitalistischen Machtgleichgewichts, lange vor Stalins Doktrin des „Sozialismus in einem Land“ von 1924 begann.

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Leninismus oder Marxismus: Imperialismus und die nationale Frage – L’Ouvrier Communiste Nr. 2 & 3 – Oktober 1929

Von uns übersetzt, französisches Originaltext hier zu lesen. Ein weitere Text der nationale Befreiungsbewegungen (die nationale Frage im allgemeinen) und Lenin kritisiert.


Leninismus oder Marxismus: Imperialismus und die nationale Frage – L’Ouvrier Communiste Nr. 2 & 3 – Oktober 1929

Chinas aktueller Konflikt mit Russland und die Kriegsgefahr, die von diesem innerimperialistischen Zwischenfall ausgeht, wie auch von all den anderen, die uns die aktuellen Ereignisse täglich bringen, zeigen, dass ein neuer Weltkrieg bald passieren könnte, und zwingen uns, uns wieder mit dem Problem zu beschäftigen, das der Ausbruch und Verlauf des Krieges von 1914 der marxistischen Linken der 2. Internationale so brutal vor Augen geführt hat.

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Theorien der Dekadenz, Dekadenz der Theorie. Das schlimmste Produkt des Imperialismus: der Antiimperialismus (Teil 2)

Auf der Seite von Tridni Valka/Klassenkrieg gefunden, die Übersetzung ist von uns.


Theorien der Dekadenz, Dekadenz der Theorie. Das schlimmste Produkt des Imperialismus: der Antiimperialismus (Teil 2)

Quelle: Groupe Communiste Internationaliste, Le Communiste Nr. 25, November 1986

Im Rahmen unserer Kritik an der „Theorie der Dekadenz“ (décadentisme) als einer Reihe von Ideologien, die den historischen Antagonismus zwischen Proletariat und Bourgeoisie verschleiern/aufbrechen, wollten wir eine seiner Varianten näher betrachten, die besonders von Linken (Trotzkisten, Stalinisten, Bordigisten, Maoisten …) vertreten wird: die Theorie vom Imperialismus als „höchster Stufe des Kapitalismus“. Es geht nicht darum, den Antiimperialismus als Kategorie der politischen Ökonomie zu kritisieren, die die Gefahr birgt, die Proletarier vom Weg der Revolution abzubringen, sondern darin, in ihm eine materielle Kraft zu sehen, die die Arbeiter in den Konkurrenzkämpfen zwischen den Fraktionen der Bourgeoisie in die Atomisierung und Zerstörung treibt. Den Imperialismus als höchste Stufe des Kapitalismus zu definieren, bedeutet, wie es jede Dekadenz-Theorie, der etwas auf sich hält, tut, einen Bruch im Programm des Kapitals herbeizuführen, und zwar sowohl in zeitlicher als auch in räumlicher Hinsicht. Eine imperialistische Phase in der Entwicklung des Kapitals zu theoretisieren und „neue“ Aufgaben vorzuschlagen, die durch den Beginn einer „neuen“ Periode gerechtfertigt sind, bedeutet vor allem, die „alte“ Praxis zu billigen… 1914 wollten die radikalsten Sozialdemokraten angesichts des konterrevolutionären Programms der II. Internationale „von vorne anfangen”, ohne jedoch Bilanz aus den vergangenen Jahren zu ziehen und ihre eigene Tätigkeit innerhalb der konterrevolutionären Organisation einer kritischen Prüfung/Bilanz zu unterziehen. Die Mediation, um diese kritische Bilanz zu vermeiden, bestand in der Ausarbeitung einer Reihe von Thesen, die darauf abzielten, einen Kapitalismus in seiner „höchsten Stufe“ darzustellen, um eine neue Ausrichtung zu theoretisieren, die darin bestand, die Aufgaben des Proletariats ab oder um das heilige Jahr 1914 herum zu übernehmen: für die Revolution durch die Reform (!) vor 1914, für die Revolution gegen die Reform nach 1914!! Die Sozialdemokraten können so weiterhin auf die „glorreiche Vergangenheit“ der II. Internationale verweisen und behaupten, der Reformismus vor 1914 sei nur ein Mittel zum Zweck gewesen: dem Kommunismus; aber die Realität ist das Gegenteil von dem, was es schien: Der Kommunismus – als Ideologie – war nur ein Mittel, um die Arbeiter dazu zu bringen, die reformistischen Ziele der Bourgeoisie zu verwirklichen. Diese Kritik nicht zu üben, bedeutet, nicht mit der sozialdemokratischen Praxis zu brechen!

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Zur Kritik der politischen Ökonomie: Theorien der Dekadenz, Dekadenz der Theorie – Teil 1: Die Methodik

Aus archives autonomies entnommen, die Übersetzung ist von uns.


Zur Kritik der politischen Ökonomie: Theorien der Dekadenz, Dekadenz der Theorie – Teil 1: Die Methodik

Le Communiste Nr. 23 – November 1985

Einleitung

In diesem ersten Beitrag befassen wir uns mit dem methodologischen Aspekt, der allen Dekandenz-Visionen gemeinsam ist und eine unverzichtbare Voraussetzung für ihre vertiefte Kritik darstellt. Fast alle Gruppen, die sich heute als Verteidiger der kommunistischen Perspektive verstehen, berufen sich auf eine dekadente Sichtweise nicht nur der kapitalistischen Produktionsweise, sondern der gesamten Abfolge von Klassengesellschaften (Wertzyklus), und zwar anhand zahlreicher „Theorien”, die von der „Marktsättigung” über den „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus”, vom „dritten Zeitalter des Kapitalismus” bis zur „realen Herrschaft”, vom „Stillstand der Produktivkräfte” bis zum „tendenziellen Fall der Profitrate”… Was uns zunächst interessiert, ist der gemeinsame Inhalt all dieser Theorien, die moralisierende und zivilisatorische Sichtweise, die sie vermitteln.

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Marxismus-Leninismus: Vehikel des Kapitalismus

Marxismus-Leninismus: Vehikel des Kapitalismus


Ein Artikel über den Marxismus-Leninismus, geschrieben von J. Grancharoff und veröffentlicht in „Red and Black: An Anarchist Journal, Nr. 9, Frühjahr 1979“. Von uns übersetzt.

Rosa Luxemburg sagte über die russischen Marxisten:

„Es ist interessant zu beobachten, dass sich die russischen Marxisten immer mehr zu ideologischen Verfechtern des Kapitalismus entwickeln.”1 Ihre Prophezeiung wurde durch die folgenden Ereignisse bestätigt. Als sie an der Macht waren, haben die Marxisten-Leninisten in historischer und pragmatischer Hinsicht die Richtigkeit von Luxemburgs Aussage bewiesen. Das gilt genauso für nicht-russische Marxisten wie Eurokommunisten und Sozialdemokraten, die ohne Skrupel ebenfalls offen die Rolle der Verfechter des Kapitalismus übernehmen.

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Imperialismus: Das höchste (oder niedrigste) Stadium der leninistischen Theorie

Gefunden auf libcom, die Übersetzung ist von uns.


Imperialismus: Das höchste (oder niedrigste) Stadium der leninistischen Theorie

Ein großer Teil von Lenins Anspruch, ein bahnbrechender Theoretiker des Marxismus zu sein, beruht auf seiner Theorie des „Imperialismus“. Sie wird oft von selbsternannten „Marxisten“ als inhärent richtig angesehen. Das liegt vor allem daran, dass sie es Stalinisten und Trotzkisten ermöglicht, zwischen den Staatsformen zu unterscheiden, die sie mögen (kommunistische Staaten, nationale Befreiungsregime, Regime, die mit dem Westen in Konflikt stehen, wie Syrien und Iran), und denen, die sie nicht mögen (die USA, die NATO, die EU usw.). Aber wie richtig ist Lenins Theorie? Ist sie wirklich so eine bahnbrechende Leistung bei der Analyse des kapitalistischen Weltsystems? Eigentlich nicht. Schauen wir uns erst mal an, was Lenins Theorie genau sagt.

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Polemik gegen die Postmoderne

Gefunden auf insurgent notes, die Übersetzung ist von uns. Hervorragender Text der für alle Menschen von Interesse ist, die sich schon immer gefragt was genau überhaupt die Postmoderne ist, was sie bedeutet, wann sie enstanden ist und warum wir dagegen ankämpfen müssen. Weitere Texte gegen die Ideologie der Postmoderne auf Kritik an der Postmoderne/Postmodernismus.


Polemik gegen die Postmoderne

Heute erinnert sich kaum noch jemand daran, aber von Mitte der 1980er Jahre bis zum Ende des Jahrtausends gab es eine wahre Flut marxistischer Bücher über die Postmoderne. Im Jahrzehnt davor hatten viele Leute gesagt, die Moderne sei vorbei: Ihab Hassan in der Literatur,1 Charles Jencks in der Architektur,2 und Jean-François Lyotard in der Philosophie.3 Fredric Jameson war der Vorreiter unter den Marxisten und hat in einem einflussreichen Vortrag von 1984 die Postmoderne als „kulturelle Logik des Spätkapitalismus” bezeichnet. In den nächsten fünfzehn Jahren brachte er zwei Essaybände zu diesem Thema raus.4 David Harvey hat 1989 in „The Condition of Postmodernity” den Wandel vom Fordismus zur flexiblen Akkumulation in der globalen Ökonomie und die damit verbundene räumlich-zeitliche Struktur untersucht.5 Alex Callinicos hat im selben Jahr in „Against Postmodernism” heftig kritisiert, dass das, was wie eine monumentale Veränderung wirkte, in Wirklichkeit nur das Ergebnis politischer Niederlagen war.6 Terry Eagleton versuchte, nachdem er sich 1985 erstmals mit dem Thema beschäftigt hatte, etwa zehn Jahre später die ideologischen Illusions of Postmodernism zu zerstreuen.7 Sogar Ellen Meiksins Wood schaltete sich 1997 mit einem Beitrag in die Debatte ein.8 Perry Anderson gab 1998 einen zusammenfassenden Überblick über The Origins of Postmodernity, in dem er die Beiträge von Jameson, Harvey, Callinicos und Eagleton zusammenfasste.9 Auch wenn „Postmoderne” heute wie ein toter Begriff wirkt, war sie damals in aller Munde.

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(La Guerre Sociale) Die Staatsfrage

Von La Guerre Sociale (1978)

Von uns übersetzt.


Die Staatsfrage – La Guerre Sociale (1978)

Dieser Text erschien ursprünglich auf Französisch in La Guerre Sociale, Nr. 2, im März 1978.

1

Der Staat nimmt immer mehr Raum in unserem Leben ein. Staaten scheinen die Welt zusammenzuhalten, und jeder konstituierte Staat schafft in gewisser Weise eine Gesellschaft. Als Produkt der Gesellschaft scheint er ihr Garant, ja sogar ihr Gründer zu sein. Indem er ihren Zusammenhalt sichert, scheint der Staat ihr Leben zu geben.

Jeder heutige Staat hat unendlich mehr Macht als die Despoten von früher. Der Fortschritt der „Demokratie” geht Hand in Hand mit der Stärkung des Staates, und der Liberalismus bringt sein Gegensatz hervor.

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(L’Insécurité Sociale) KOMMUNISMUS – ELEMENTE DER REFLEXION

Auf der Seite/Bibliothek von John Gray gefunden, die Übersetzung ist von uns. Ein weiterer Text in dem wenn der Begriff „Kommunismus“ durch „Anarchismus“ ersetzt werden würde, (fast) alle Anarchistinnen und Anarchisten Freudentänze machen würden.


KOMMUNISMUS – ELEMENTE DER REFLEXION

L’Insécurité Sociale


Veröffentlichungsdetails

„Communisme – Elements de Reflexion (1)“ kam 1984 als Broschüre (Série II) Nr. 2 von der französischen Gruppe L’Insécurité Sociale raus. L’Insécurité Sociale wurde 1981 von ein paar ehemaligen Mitgliedern der Gruppe Pour Une Intervention Communiste gegründet, die sich in demselben Jahr aufgelöst hatte. Sie existierte mehrere Jahre lang und gab eine unregelmäßig erscheinende Zeitschrift mit dem gleichen Namen sowie eine Reihe von Broschüren und Flugblättern heraus. Zwischen 1988 und 1991 gaben einige der gleichen Leute eine Zeitschrift mit dem Titel „Interrogations pour une communauté humaine” heraus, danach eine Publikation namens „Le point d’interrogation”.

Ein früherer Artikel eines Mitglieds von L’Insécurité Sociale, der einige der Themen dieser Broschüre aufgreift, ist in englischer Übersetzung auf der Website Practical History zu finden: The Communist Tendency in History.


KOMMUNISMUS

Ihr wollt die Lohnarbeit abschaffen und durch was ersetzt ihr sie? Was schlagt ihr vor? fragt man uns. Kann man sich damit begnügen zu antworten, dass die Abschaffung der Lohnarbeit nur als soziale Bewegung, als Prozess der Emanzipation und Befreiung, der das gesamte Leben umwälzt, denkbar ist? Dass dies eine vollständige Veränderung der sozialen Beziehungen voraussetzt! Mit einem Wort: den Kommunismus. Aber was ist dann Kommunismus, wenn man mal davon ausgeht, dass es was anderes ist als das Gulag-Bild, das mit Parteien oder Staaten verbunden ist, die sich selbst als kommunistisch bezeichnen?

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Monsieur Dupont – Anarchistinnen und Anarchisten müssen sagen, was nur sie sagen können

Von uns übersetzt. Dieser Text der im Jahr 2003 veröffentlicht wurde, ist gewissermaßen noch so aktuell wie zu der Zeit als er veröffentlicht wurde. Wie alles im Leben, mit Vergnügen, Spaß und Kritik zu genießen.


Monsieur Dupont – Anarchistinnen und Anarchisten müssen sagen, was nur sie sagen können

(Anarchists must say, what only anarchists can say)


Monsieur Duponts Neujahrsbotschaft

Teil eins

Ich hab kurz auf der Brücke über die A14 in der Nähe von Miltons Tesco angehalten und zugesehen, wie Autos, Lieferwagen und Lastwagen wie Sternschnuppen unter meinen Füßen auftauchten und wieder verschwanden. Ausnahmsweise war ich nicht damit zufrieden, dass der Teufel die besten Sprüche hatte, und hab von meinem improvisierten Balkon aus eine duce-ähnliche Ansage gemacht: „Jedes Fahrzeug auf dieser Straße“, hab ich gesagt, „hat mindestens eine Person, die nur für sich selbst da ist, und trotzdem ist das aus meiner Sicht nur lauter, leicht schwindelerregender Verkehr mit einer etwas unheimlichen Konnotation.“

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