Auch hier ein Text den wir seit langem veröffentlichen, die Übersetzung ist von uns, wollten. Nichts neues was hier drinnen steht, einiges was noch ausdrücklich aktuell ist, anderes was als überholt gilt, oder auch falsch ist und zuletzt findet man auch vollkommenen Blödsinn. In diesem Text sind die Begriffe ‚Insurrektion‘ und ‚Aufstand‘ (sowie deren verschiedenen Formen, ob Adjektive oder nicht), als Synonyme zu verstehen. Wenn der Begriff ‚aufständisch‘ häufiger als ‚insurrektionalistisch‘ verwendet wurde, liegt es an seiner allgemeineren Verbreitung und nicht anhand inhaltlicher Divergenzen und/oder Differenzen und selbst verständlich haben sie niemals was mit der theoretischen und praktischen Entleerung des Tiqqunismus, Appelismus, des Unsichtbaren Komitees zu tun.
Constantino Cavalleri
Anarchismus in der postindustriellen Gesellschaft
Insurrektionalismus, Informalität, anarchistische Projektualtät zu Beginn des Jahres 2000
Guasila, August 1999.
Anarchismus im Fokus
Wir können uns mit Anarchismus aus mindestens zwei Perspektiven beschäftigen:
- Aus der Sicht der politischen Doktrin;
- Aus der Sicht der Geschichte der Bewegung im Sinne einer Bewegung revolutionärer Ideen und Praktiken im Rahmen des Kampfes der untergeordneten Klassen für die Befreiung von jeder Form der Knechtschaft.
Wenn wir uns mit der ersten Perspektive beschäftigen, kommen wir zweifellos zu dem Grundgedanken, der den Anarchismus zu einem in seiner Spezifität kohärenten theoretisch-ideologischen Korpus macht, sei es auf philosophischer oder auf eher politischer Ebene. Allerdings hat diese Perspektive auch ihre Grenzen, vor allem für diejenigen, die mit anarchistischen Themen nicht vertraut sind. Man kann während der Erklärung und vor allem während der anschließenden Diskussion leicht in reine ideologische Abstraktion abgleiten und dabei den Fokus darauf verlieren, was den Anarchismus zu etwas anderem macht als das, was für immer festgelegt ist.
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