Die Soligruppe für Gefangene ist eine anarchistische Gruppe aus Berlin. Auch wenn wir einen starken Fokus auf Anti-Knast Arbeit haben, sehen wir uns nicht als eine spezifische Anti-Knast Gruppe. Am Anfang nannten wir uns Soligruppe für anarchistische Gefangene, aber darin sahen wir selber den Widerspruch zu der Auseinandersetzung zwischen „politischen“ und „sozialen“ Gefangenen. Für uns gibt es nur Gefangene. Da wir die Abschaffung der Gefängnisse wollen, wollen wir sie alle, ohne Distinktionen, raus.
Da wir aber nicht als eine spezifische Anti-Knast Gruppe agieren, ist es für uns wichtig zu betonen das wir eine anarchistische Gruppe sind. Für uns sind die Knäste, so wie die Lohnarbeit, Patriarchat oder Rassismus, Ausdrücke einer kapitalistischen Gesellschaft die sich all dieser Mechanismen bedient um seine eigene Herrschaft zu vereewigen. Die Kritik zu trennen, ja sogar zu verstümmeln, würde heißen nicht diese Gesellschaft als eine Einheit zu verstehen (Debord). Denn sie drückt sich einheitlich aus. All diese Ausdrücke, die sogar als ein Widerspruch zueinander wirken, ergänzen sich aber in der Tat und bedingen sich. In dieser Welt gibt es nicht Haupt- und Nebenwidersprüche, sondern Widersprüche die die gesamte Menschheit verdammen, unterdrücken, ausbeuten, erniedrigen und ermorden. Auf dieser Welt ist die gesamte Menschheit davon betroffen, damit sich eine herrschende Klasse in ihrer Herrschaft verewigen kann.
Dies bedeutet für uns die Gesellschaft als was einheitliches zu sehen, zu analysieren, zu kritisieren und anzugreifen, in der Knäste eine wichtige Rolle spielen. Aus unseren Analysen heraus können wir nicht die Ausdrücke von Herrschaft oder Ausbeutung in kleine Stücken sizieren, denn sonst würden wir sie als ein Ganzes nicht mehr verstehen. Und was nicht verstanden wird, kann auch nicht abgeschaffen werden. Die meisten betrachten die faulen Äpfel im Korb, vergessen aber den Baum von der diese stammen.
Für die Anarchie!