(Chile) Worte von Mónica, Marcelo, Juan, Joaquin, Francisco und Juan anlässlich des Prozesses gegen den Gefährten Pablo Bahamondes: Lasst uns die Gesten der Solidarität und der aufständischen Komplizenschaft vermehren.

Gefunden auf publicación refrectario, die Übersetzung ist von uns.

Worte von Mónica, Marcelo, Juan, Joaquin, Francisco und Juan anlässlich des Prozesses gegen den Gefährten Pablo Bahamondes: Lasst uns die Gesten der Solidarität und der aufständischen Komplizenschaft vermehren.

Unser Gefährte Pablo Bahamondes Ortiz wurde zusammen mit Herny Mendez (heute im ehemaligen Gefängnis von Santiago de Chile inhaftiert) und Hugo Moraga (auf der Straße nach einem abgekürzten Prozess, in dem er zu 3 Jahren verurteilt wurde) verhaftet, als sie am 8. September 2018 in einem Fahrzeug unterwegs waren, die Verhaftung fand im Rahmen von Ermittlungen zu einem Sprengstoffanschlag statt, der sich im April 2017 in der Corporación de Asistencia Judicial1 von Melipilla ereignet hatte und für den die Staatsanwaltschaft 13 Jahre Haft fordert. Außerdem werden im Fahrzeug verschiedene selbstangefertige Waffen gefunden, Pablo wird die Herstellung, der Transport und das Mitführen von Waffen und Munition vorgeworfen, und zwar sechs Schrotflinten, eine Schachtel Patronen, ein Revolver und zwölf Schüsse. Dafür fordert die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von 23 Jahren, insgesamt also 36 Jahre Gefängnis.

Seine Option und Positionierung für die permanente Konfrontation, die ihn ins Gefängnis geführt hat, hat er im Gefängnis beibehalten und vertieft, indem er einen unbestreitbaren Beitrag sowohl zu den Kämpfen innerhalb als auch außerhalb der Gefängnismauern geleistet hat, ununterbrochen und ohne Unterbrechung. Diese Art und Weise, das Leben im Gefängnis zu verstehen und zu leben, bricht mit der passiven Figur des Gefangenen-Opfer, die ihn zum bloßen Empfänger von Solidaritätshilfe macht, und positioniert den Gefährten als aktives Subjekt im Aufstand vielfältiger und konfrontativer Initiativen wie dem Hungerstreik, den wir gemeinsam 50 Tage lang für die Aufhebung der Änderung des Gesetzes 321 und für die Freilassung unseres Gefährten Marcelo Villarroel durchgeführt haben.

Aus dieser kämpferischen Haltung heraus rufen wir als anarchistische und subversive Gefangene zur Solidarität mit Pablo während des Prozesses auf, der am 27. September beginnen wird, und setzen dabei alle uns zur Verfügung stehenden Mittel und unsere ganze Vorstellungskraft ein, die es uns ermöglichen, ständige Initiativen der Komplizenschaft zu entwickeln und der Herrschaft harte Schläge zu versetzen.

„Warum müssen wir friedlich bis zum Tod sein? Warum können wir keine Gewalt gegen sie anwenden? Warum können wir es nicht tun? Wenn wir das Volk der Mapuche als unsere Vorfahren betrachten, sie haben die feigen Spanier mit der Spitze des Speeres zurückgeschlagen“

– Luisa Toledo

Jede solidarische Aktion ist nicht nur eine Unterstützung für den Gefährten auf der „Anklagebank“ der demokratischen Inquisition des Kapitals, sondern auch ein weiterer Schritt zur Stärkung der antagonistischen Positionen gegenüber allen Ausdrucksformen der Herrschaft. Es ist die Verwirklichung von Ideen und Ansätzen, die darauf hinweisen, dass ein Gefährte im Gefängnis nie allein ist. Es handelt sich um einen direkten Angriff auf Richter und Staatsanwälte, da die Praxis der Solidarität eine andere Sprache spricht, die ihre Urteile und Anklagen zunichte macht und den Fokus von ihren Inquisitionskammern und Ermittlungsakten weglenkt.

Deshalb ist jede Geste der Solidarität eine Geste des Krieges, die die Herrschenden wissen lässt, dass wir, wenn sie versuchen, unseren Gefährten jahrelang zu begraben, reagieren werden, indem wir sie dort treffen, wo es am meisten weh tut, und dass wir auf jede Aggression, die sich im Laufe der Zeit gegen uns richtet, hart reagieren werden, ohne Vergessen oder vorübergehende Amnestie, denn wie wir von Herzen und mit aller Deutlichkeit gesagt haben: Die Straffreiheit der Herrschenden ist nicht für ewig!

Freiheit für Pablo Bahamondes und alle Gefangenen des sozialen Krieges!

Bis zur Zerstörung des letzten Bollwerks der Gefängnisgesellschaft!!!

Lasst die Gefängnisse explodieren!

Solange es Elend gibt, wird es Rebellion geben!

Monica Caballero

– San Miguel Gefängnis, Santiago.

Juan Aliste
Juan Flores
Marcelo Villarroel
Joaquin Garcia
Francisco Solar

– La Gonzalina-Rancagua Gefängnis.

Ende September 2021.

Vom chilenischen Staat beherrschtes Territorium.

 

1A.d.Ü., die Corporación de Asistencia Judicial ist eine Behörde in Chile die armen Menschen im Falle eines Verfahrens einen Anwalt zu Seite stellen. So zumindest die offizielle Beschreibung.

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