Kronstadt Journal VII
„Eine Macht, die soweit kommt, die Aufständischen von Kronstadt (welche einfach demokratische Forderungen stellten) im Namen eines Sozialismus zu massakrieren, den sie nicht verwirklicht und sich darüberhinaus noch mit Lüge und Verleumdung rechtfertigt, eine solche Macht bestätigt damit nur den Verlust jeglichen kommunistischen Charakters.“ Gilles Dauvé, Wenn die Aufstände sterben
Das Ultimatum der Bolschewiki ist erloschen. Der Ansturm auf Kronstadt beginnt. Um 18:45 Uhr grollt das Echo der Artilleriegeschütze in ganz Petrograd. Die Batterien von Ssestroretzk und Lissy Noß feuern die ersten Schüsse gegen Kronstadt ab. Einige beschwören diesen Moment als den dunkelsten Moment der bolschewistischen Herrschaft, dieser fing aber an dem Tag wo sie die Herrschaft an sich rissen und alle die für sie gefährlich waren, vor allem andere Revolutionäre, ins Jenseits beförderten.
Trotzki der für den Aufbau der Roten Armee verantwortlich ist, lässt den Einwohnern von Kronstadt die Kunde erreichen, dass er sie alle wie „Enten auf den Teich“, oder „(…) wie Fasane niederknallen“ würde.
„Wenn Trotzki für Disziplin plädiert, dann zeigt er seine „harte Hand“; wenn Stalin dasselbe tut, handelt er plump.“ Paul Mattick, Bolschewismus und Stalinismus
Die Bolschewiki untermauern nicht nur ihren konterrevolutionären Charakter, sondern befestigten, ganz nach Lenin, ihre jakobinische Haltung, ihre Herrschaft, ihr Regime, wurde mit Blut aufgebaut und mit Blut wird es aufrechtzuerhalten. Wie schon oben gesagt, nicht das Blut der Reaktion, sondern mit dem Blut der Revolutionären. Viele werden Folgen und was Trotzki und Lenin anfingen würde dann auch Stalin weiterführen.
In der Ausgabe Nummer 5, vom 07. März verkündet die Zeitung der Aufständischen, Izvestia, nochmals dass:
„Wir Soldaten der Roten Armee des Forts „Krasnoarmejetz“ stehen ganz auf der Seite des Provisorischen Revolutionären Komitees und werden bis zum letzten Moment das Revolutionäre Komitee, die Arbeiter und die Bauern verteidigen.
… Niemand möge den Lügen der aus Aeroplanen geworfenen kommunistischen Proklamationen glauben. Wir haben hier keine Generale und zaristischen Offiziere. Kronstadt war immer die Stadt der Arbeiter und Bauern und wird dies bleiben. Die Generale sind im Dienst der Kommunisten.
… In diesem Augenblick, wo das Schicksal des Landes auf der Wagschale liegt, erklären wir, die wir die Macht in unsere Hände genommen und das Revolutionäre Komitee mit der Führung im Kampf betraut haben, – wir erklären der ganzen Garnison und den Arbeitern, daß wir bereit sind, für die Freiheit der arbeitenden Massen zu sterben. Von dem dreijährigen kommunistischen Joch und Terror befreit, werden wir lieber sterben als einen einzigen Schritt zurückgehen. Es lebe das Freie Rußland des arbeitenden Volkes! Die Besatzung des Forts „Krasnoarmejetz“.“ Izvestia, Nr. 5. 7. März 1921
Nun werden viele Tage erbitterter Kämpfe folgen.