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ANMERKUNGEN ZUR TELEARBEIT/HEIMARBEIT (I)
Die COVID-19-Pandemie hat die Schwächen des kapitalistischen Produktivsystems aufgezeigt. Für viele Unternehmen im sekundären und tertiären Sektor hat die Telearbeit/Heimarbeit die Aufrechterhaltung der Produktion unter Bedingungen bedeutet, die fast vollständig auf die persönliche Mobilität beschränkt sind. Das Internet hat u.a. dazu gedient, neue Wertschöpfungsketten in Unternehmen zu generieren und Arbeitsplätze zu schaffen, die bei sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen persönlich oder virtuell ausgeführt werden können. Dies muss in den Kontext der Strategie der Digitalisierung der Wirtschaft und des Engagements für die Erzeugung und den Verkauf von Wissen und Dienstleistungen über das Internet gestellt werden.Angesichts dieser Umkehr des Kapitals und unter Berücksichtigung des von uns erwähnten Engagements des spanischen Staates für die Digitalisierung haben wir die folgenden Punkte zum Nachdenken aufgenommen, um die Veränderungen widerzuspiegeln, die die Telearbeit/Heimarbeit für die Arbeiterklasse mit sich bringt:
1. Wer hat die Mittel zu Hause? Trotz der bestialischen Verbraucherkampagne für den Besitz von Computerressourcen ist die Realität heute so, dass es Haushalte ohne die neuen Produktionsmittel gibt, die für die Telearbeit/Heimarbeit notwendig sind.
2. Telearbeit/Heimarbeit bedeutet die Verlagerung der Arbeitsplätze in die Wohnungen der Menschen, die im Unternehmen arbeiten, so dass derjenige, der die Vorteile nutzt (der Kapitalist) unter anderem bei den Kosten für Miete, Instandhaltung und Ausstattung der Räume spart.
3. Die Bildungssituation während der Pandemie hat die Unvereinbarkeit zwischen Telearbeit/Heimarbeit und Teleunterricht/Heimunterricht in der Familie offenbart. Nur diejenigen Familien, die über die Kaufkraft verfügen, mehrere Computer zu kaufen und die monatliche Internetgebühr, die durch den Stromverbrauch erhöht wird, aufrechtzuerhalten, konnten sich eine „normale“ Situation leisten.
4. Es ist eine erwiesene Tatsache in der Wärmetechnik, dass es ökologisch und ökonomisch günstiger ist, einen Raum für 10-20-30 usw. Menschen einzurichten, als 10-20-30… in verschiedene Räume zu stecken. Zum einen wegen des Skalierungsfaktors, zum Beispiel nimmt das Kosten-/Leistungsverhältnis mit zunehmender Leistung ab. Und zweitens wegen der besseren Planung, d.h. für einen großen Raum investiert man mehr, plant besser und kontrolliert die Temperatur und Luftqualität mehr als für viele kleine Räume in Wohnungen. Wir kommen zu dem Schluss, dass es immer profitabler ist, eine größere Anlage zu haben als viele kleinere.
5. Im Prinzip würden man durch den Verzicht auf Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz eine beträchtliche Menge an Kraftstoff und Fahrzeugwartung sowie verlorene Zeit einsparen.
6. Mit der Telearbeit/Heimarbeit werden einige der Unfälle in itinere beseitigt. Darüber hinaus bleiben Unfälle, die während des Arbeitstages verursacht werden können, in der Wohnung, was die Forderung nach Entschädigung durch das Unternehmen erschweren kann.
7. Die Beurlaubung von der Arbeit ist komplizierter, wobei einige Unternehmen die Möglichkeit haben, von zu Hause aus zu arbeiten, wenn die Arbeiterin und der Arbeiter unter dem Druck des Unternehmens steht (z.B. während der Mutterschaft).
8. Es gibt einen wachsenden Individualismus am Arbeitsplatz, ein geringeres kollektives Bewusstsein für dieselben Probleme, da die Menschen physisch getrennt sind und so von ihren Kollegen isoliert werden. Die Entfremdung wächst.
9. Zusätzlich zu der Hardware (Computer, Maus, Tastatur, Kamera, Mikrofon usw.), die gekauft werden muss, muss spezifische Software (Computerprogramme) angeschafft werden, um die Funktionen zu erfüllen, die Unternehmen von ihren Mitarbeitern verlangen.
Unsere Einschätzungen:
1. Das Unternehmen muss alle Kosten der Telearbeit/Heimarbeit tragen. Gehalt + Informatikmittel (Hardware + Software) + Stromverbrauch (proportionaler Anteil) + Miete (proportionaler Anteil).
2. Die Vereinbarkeit von Arbeit und Erziehung muss gewährleistet sein, indem die Arbeitszeit ohne Lohneinbußen reduziert wird, um das Studium von Minderjährigen unter 18 Jahren anzupassen, was angesichts der Art der Online-Studien noch mehr in der Einschließung (A.d.Ü., durch die Quarantäne) gilt.
3. Heimarbeitsunfälle sollten in die Versicherung des Arbeiters eingeschlossen werden.
4. Die Telearbeit/Heimarbeit richtet sich gegen die Arbeiterklasse, ihre Organisation und ihre Kampfmethoden.
5. Die von der Telearbeit/Heimarbeit auferlegten Arbeitsbedingungen sind ein weiteres Argument und sollten ein Anreiz für die Organisation in Kollektive der Klasse sein, die auf Widerstandskassen (A.d.Ü., Streikskassen) sowie und gemeinsame Aktionsstrategien setzen.
September 2020.
ASAMBLEA LABORAL (VALLADOLID)