Gefunden auf Indymedia Barcelona, die Übersetzung ist von uns
(TOULOUSE – FRANKREICH) 7 gefangene Gefährt*innen für das Sprühen von Graffiti und das Anbringen von Plakaten.
Am vergangenen Freitag, dem 18. September, wurden am Gerichtshof von Toulouse 7 Gefährt*innen wegen Graffiti, Plakaten und Stencils, die am Dienstagabend angebracht wurden, verurteilt. Sie wurden alle zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt (ohne Möglichkeit auf Bewährung) und sitzen im Gefängnis von Seysses (südlich von Toulouse).
Es handelte sich um mehrere Sprühereien und Plakate gegen die Bullen, gegen Richter*innen, die Gendarmerie, die Bourgeoisie, den Staat und das Patriarchat.
Wir könnten zum Beispiel lesen: „Feuer tötet das Virus. Brenne die Polizeistation nieder“, „Schmeiß dein Smartphone weg, nicht deine Nachbarn“, „Lass uns nicht die Wirtschaft retten, lass sie uns zerstören“, „mit oder ohne Maske, diese Welt ist nicht atembar, lass uns zerstören, was uns erstickt“, „tod alle Spitzeln“, „besetze die Präfektur“, „lieber frei sterben als in Gefangenschaft leben“, „Polizei tötet, sperren wir sie ein“, „ACAB, das schlimmste Virus ist die Autorität“…
Ein Nachbar reichte Beschwerde ein, und einige Minuten später traf die Polizei ein und verhaftete sieben Personen. Sie wurden 48 Stunden lang festgenommen und verbrachten eine Nacht in Haft, die Anschuldigung war folgende:
– Demütigung, mit erschwerenden Umstand weil die Tat gemeinschaftlich stattfand
– Erfundene Identität
– Weigerung, der Abgabe von Fingerabdrücken und DNS
In der Haft baten alle um denselben Anwalt, aber der Staatsanwalt lehnte unter dem Vorwand eines „Interessenkonflikts“ ab. Niemand sagte aus, und einige weigerten die Gerichtssitzung.
Während der Verhaftung wurde mindestens einer Person die DNS aus einem Glas Wasser entnommen. Der Anwalt konnte schliesslich den Fall der 7 Personen im „comparution immédiate“ (beschleunigter Verhandlung, die nach der Verhaftung stattfindet), übernehmen.
Es gab drei Nebenkläger, die Stadt Toulouse und zwei Miteigentümergewerkschaften (darunter die SOGEM).
Während der Anhörung beantworteten die Personen keine Fragen, behielten ihre Identität bei und erklärten lediglich, dass sie die Tatsachen nicht anerkennen.
Der Staatsanwalt beantragte ein Gruppenurteil, da es unmöglich war, die Urteile auf der Grundlage des Profils jedes einzelnen zu individualisieren. Der Staatsanwalt beantragte 3 Monate Gefängnis mit sofortiger Wirkung. Als der Richter das zweimonatige Urteil verkündete, brachten die Anwesenden im Saal und draußen ihren Zorn und ihre Solidarität zum Ausdruck. Der Richter forderte die Festnahme einer der Personen wegen „Angriffs auf das Ansehen des Richters“. Einige versuchten zu intervenieren, und die Bullen setzte ihre Knüppel ein. Die Person, die sie festnehmen wollten, wurde gestoßen und stürzte.
Daraufhin wurde sie ins Krankenhaus überwiesen und dann direkt auf die Polizeistation geschickt.
Wir werden sehr bald weitere Informationen austauschen.
WEDER UNSCHULDIG NOCH SCHULDIG! TOD DER GERECHTIGKEIT UND IHRER WELT.
Lasst uns unsere ganze Solidarität zum Ausdruck bringen !